Gotthardreuss

Die Gotthardreuss ist ein 9,1 Kilometer langer Gebirgsbach in den Schweizer Kantonen Tessin und Uri, welcher von rechts mit der Furkareuss zusammenfliesst und dann mit jener zusammen die namentliche Reuss bildet. Die Gotthardreuss ist sehr fischreich.

Gotthardreuss
Gotthardreuss mit Brüggboden-Brücke vor der Kantonsgrenze

Gotthardreuss mit Brüggboden-Brücke vor der Kantonsgrenze

Daten
Gewässerkennzahl CH: 716
Lage Gotthard-Gruppe

Schweiz

Flusssystem Rhein
Abfluss über Reuss Aare Rhein Nordsee
Quelle am Fusse des Lucendropasses im Kanton Tessin
46° 32′ 44″ N,  31′ 51″ O
Quellhöhe ca. 2370 m ü. M.[1]
Zusammenfluss bei Hospental mit der Furkareuss zur Reuss
46° 37′ 18″ N,  34′ 11″ O
Mündungshöhe 1446 m ü. M.[1]
Höhenunterschied ca. 924 m
Sohlgefälle ca. 10 %
Länge 9,1 km[2]
Einzugsgebiet 32,62 km²[3]
Abfluss an der Mündung[3]
AEo: 32,62 km²
MQ
Mq
1,62 m³/s
49,7 l/(s km²)
Gotthardreuss (Gotthard-Gruppe)
Gotthardreuss (Gotthard-Gruppe)
Quelle
Mündung
Gotthard-Gruppe
Quelle und Mündung der Gotthardreuss

Geographie

Verlauf

Die Gotthardreuss entspringt auf einer Höhe von 2370 m ü. M. am nördlichen Fusse des Lucendropasses im Kanton Tessin.

Nach ein paar Kilometern quert sie die Grenze zum Kanton Uri und wird ab dort bis zu ihrer Mündung von der alten Gotthardstrasse begleitet.

Die Gotthardreuss fließt schliesslich bei Hospental auf einer Höhe von 1446 m ü. M. von rechts und Süden mit der aus dem Südwesten kommenden Furkareuss zusammen. Ab dort wird der Fluss dann als Reuss bezeichnet.

Der etwa 9,1 km lange Lauf der Gotthardreuss endet ungefähr 924 Höhenmeter unterhalb ihrer Quelle, sie hat somit ein mittleres Sohlgefälle von etwa 10 %.

Einzugsgebiet

Das 32,62 km² grosse Einzugsgebiet der Gotthardreuss liegt in der Gotthard-Gruppe und wird durch sie über die Reuss, die Aare und den Rhein zur Nordsee entwässert.

Es grenzt

  • im Nordosten an das Einzugsgebiet des St. Annabachs, der in die Reuss mündet;
  • im Osten an das der Unteralpreuss, die ebenfalls in die Reuss mündet;
  • im Südosten an das der Sella, die über die Foss und den Tessin (Ticino) in den Po entwässert;
  • im Süden an das der Foss direkt;
  • im Südwesten an das des Witwenwassers, das in die Furkareuss mündet und
  • im Nordwesten an das des Furkareuss direkt.

Das Einzugsgebiet besteht zu 4,7 % aus bestockter Fläche, zu 27,0 % aus Landwirtschaftsfläche, zu 1,2 % aus Siedlungsfläche und zu 67,1 % aus unproduktiven Flächen.

Die Flächenverteilung

Die mittlere Höhe des Einzugsgebietes beträgt 2291,9 m ü. M., die minimale Höhe liegt bei 1455 m ü. M. und die maximale Höhe bei 2919 m ü. M.[4]

Zuflüsse

Der bedeutendste Zufluss ist mit einer Länge von 4,3 km und einem Einzugsgebiet von 7,19 km² sowie einem mittleren Abfluss (MQ) von 370 l/s der von rechts und aus dem Südosten kommende Guspisbach. Wichtigster linker Zufluss ist die 2,7 km lange Riale d'Orsirora.

Direkte Zuflüsse der Gotthardreuss[Z 1]
Name GKZ Lage Länge
in km
EZG
in km²
MQ
in m³/s
Mündung
Koordinaten
Mündungs­höhe
in m
Bemerkungen
Riale del Sasso di Meda CH004443 links0 001,8000 0000,7100  Welt-Icon nordwestlich des Gotthardpasses2131,300000Mündet in den Stausee Lago di Lucendro
Alternativname: Riale del Sasso della Meda
Riale di Gottardo CH004442 rechts 002,0000   Welt-Icon nach Ponte di Lucendro, Airolo1985,700000
Riale di Fortünéi CH004441 rechts 002,4000 0002,3100  Welt-Icon bei Cascina di Rodont, Airolo1966,100000
Riale d'Orsirora CH004439 links0 002,7000 0003,0500  Welt-Icon bei Cascina di Rodont, Airolo1956,700000Mündet in den Lago di Rodont, sein Abfluss geht in die Gotthardreuss über
Alternativname: Riale della Passera
Orsinobach CH004440 links0 001,5000   Welt-Icon bei Cascina di Rodont, Airolo1956,700000Mündet in den Lago di Rodont, sein Abfluss geht in die Gotthardreuss über
Alternativname: Riale di Giacobi
Guspisbach CH004429 rechts 004,3000 0007,19000000,3700 Welt-Icon unterhalb Sulz, Hospental1654,200000Eine der Lüftungszentralen des Gotthard Strassentunnels befindet sich oberhalb der Mündung
Anschlagbach UR210744 links0 000,8000   Welt-Icon unterhalb Rot Egg, Hospental1648,900000
Isenmannstal UR7160015 links0 000,5000   Welt-Icon bei Blumenhüttenboden, Hospental1633,800000
Gotthardreuss[Z 2] 009,3000 0032,62000001,6200 bei Hospental1446,300000Zusammenfluss mit der Furkareuss zur Reuss

Anmerkungen zur Tabelle

  1. Von der Quelle zur Mündung. Daten von Swisstopo (map.geo.admin.ch) und Geoportal Kanton Uri (geo.ur.ch)
  2. Die Daten der Gotthardreuss zum Vergleich

Hydrologie

Beim Zusammenfluss mit der Furkareuss beträgt die modellierte mittlere Abflussmenge (MQ) der Gotthardreuss 1,62 m³/s. Ihr Abflussregimetyp ist nivo glaciaire[5] und ihre Abflussvariabilität[6] beträgt 17.

Der modellierte monatliche mittlere Abfluss (MQ) der Gotthardreuss in m³/s[7]

Brücken

Gamsegg Alpsteg Gotthardreuss Hospental UR

Auf ihrem Weg wird die Gotthardreuss von 13 Übergängen überspannt: Zehn Strassenbrücken, einer Eisenbahnbrücke der Matterhorn-Gotthard-Bahn, einer Fussgängerbrücke und dem Staumauer Lucendro-Werksteg.

Drei historische Steinbogenbrücken überqueren den Fluss: Ponte di Lucendro (gebaut 1883) an der alten Gotthard-Passstrasse in Airolo sowie die Dorfbrücke (gebaut 1681) und die Kunststrassenbrücke (gebaut 1829) in Hospental.

Commons: Gotthardreuss – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Geoserver der Schweizer Bundesverwaltung (Hinweise)
  2. Hydrologischer Atlas der Schweiz des Bundesamtes für Umwelt BAFU, Tafel_13
  3. Modellierter mittlerer jährlicher Abfluss. In: Topographische Einzugsgebiete der Schweizer Gewässer: Teileinzugsgebiete 2 km². Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 24. August 2017; abgerufen am 23. August 2017.
  4. Topographische Einzugsgebiete Schweizer Gewässer: Gotthardreuss
  5. Martin Pfaundler, Rolf Weingartner, Robert Diezig: „Versteckt hinter den Mittelwerten“ – die Variabilität des Abflussregimes. In: Hydrologie und Wasserbewirtschaftung (HyWa). Jg. 50, Heft 3, 2006, S. 116–123, hier Tabelle auf S. 119 (Download [PDF; 3,2 MB; abgerufen am 31. August 2020]). Abrufbar unter Gesamtes HyWa Heft 3, 2006..
  6. Die Abflussvariabilität beschreibt das Ausmass der Schwankungen des mittleren Abflusses einzelner Jahre um den langjährigen mittleren Abflusswert.
  7. Mittlere Abflüsse und Abflussregimetyp für das Gewässernetz der Schweiz: Gotthardreuss, Bundesamt für Umwelt (BAFU)
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