Gottesacker (Kleinwalsertal)
Das Gottesackerplateau, eine unter Naturschutz stehende Karstlandschaft, befindet sich an der nordwestlichen Grenze des Kleinwalsertals in der Nähe des Hohen Ifens.
Der Gottesacker wird in die Unteren (1858 m ü. NHN) und die Oberen Gottesackerwände (2033 m ü. NHN) unterteilt. Das Massiv des Oberen Gottesackers wird – von Riezlern aus betrachtet – auch „Sonnenberg“ genannt. Das Plateau ist Heimat seltener Pflanzenarten.
Geologie
Geologisch besteht das Gottesackerplateau aus dem zum Helvetikum gehörenden verkarsteten Schrattenkalk aus der Kreidezeit. Im Karst entstanden zahlreiche Höhlen wie die 77 Meter tiefe Schachthöhle Hölloch. Niederschläge und Schneeschmelze haben so genannte Karren an der Plateauoberfläche herausgearbeitet. Das Wasser fließt unterirdisch zu Karstquellen ab.
Über das Plateau verläuft die Europäische Hauptwasserscheide zwischen Rhein und Donau. Der westliche Teil entwässert über die Subersach zum Rhein. Die meisten Karstquellen liegen hier im Tal der Subersach zwischen dem Vorsäß Schönenbach und Sibratsgfäll. Eine Quelle bei der Schneckenlochhöhle schüttet zeitweise stark. Die Quellen für den Ostteil liegen in der Regel am Breitach-Zufluss Schwarzwasserbach.[1] Im Tal des Schwarzwasserbachs liegt die vermutlich größte Estavelle der Alpen, die zeitweise als Schwinde des Schwarzwasserbachs, zeitweise als Karstquelle fungiert.[2]
Einzelnachweise
- Nico Goldscheider: Fold structure and underground drainage pattern in the alpine karst system Hochifen-Gottesacker. In: Eclogae Geologicae Helvetiae. 98, 1–17 (2005) DOI:10.1007/s00015-005-1143-z.
- Nico Goldscheider: Die Estavelle, ein verborgenes Naturwunder im Kleinen Walsertal. bei Vorarlberger Walservereinigung (Abgerufen am 5. November 2023).
Literatur
- Georg Wagner: Rund um Hochifen und Gottesackergebiet. Verlag der Hohenlohe’schen Buchhandlung Ferdinand Rau, Öhringen 1950.