Godenswege

Godenswege ist ein Ortsteil der Stadt Burg Stargard des Amtes Stargarder Land im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte in Mecklenburg-Vorpommern.[3]

Godenswege
Koordinaten: 53° 27′ N, 13° 17′ O
Höhe: 116 m ü. NHN
Fläche: 6,51 km²[1]
Einwohner: 96 (4. Jul. 2017)[2]
Bevölkerungsdichte: 15 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Juli 1950
Eingemeindet nach: Holldorf
Postleitzahl: 17094
Vorwahl: 039603
Südwestlicher Ortseingang
Südwestlicher Ortseingang

Geographie

Der Ort liegt fünf Kilometer südsüdwestlich der Stadt Burg Stargard und elf Kilometer südlich von Neubrandenburg. Die Gemarkung Godenswege hat eine Nord-Süd-Ausdehnung von sechs Kilometern und eine Ost-West-Ausdehnung von einem halben bis zu zwei Kilometern. Sie reicht im Norden und Süden bis an den Rowaer Forst, ist größtenteils unbewaldet und eine offene Agrarlandschaft. Die Nachbarorte sind Sabel im Nordosten, Riepke im Osten, Cammin im Südosten, Blankensee im Südwesten, Ballwitz im Westen sowie Holldorf und Rowa im Nordwesten.[4]

Geschichte

Die erste schriftliche Erwähnung des Ortes findet sich in einer Urkunde aus dem Jahr 1356. Darin wurde er unter seinem heutigen Namen verzeichnet.[5] Das Gut im Ort gehörte einige Generationen der Familie von Jasmund, zunächst dem Landrat Karl von Jasmund (1673–1732), zuletzt wohl dem Oberhofmeister Karl Friedrich Heinrich von Jasmund (1775–1841).[6] Zwischenzeitlich war ganz kurz der Advokat, Senator, Stadtsyndikus von Neubrandenburg, Wilhelm Koch Erb- und Gerichtsherr zu Godenswege, ging dann nach Trollenhagen, sein Sohn wurde nobilitiert.[7] Danach folgte ab 1835 auf Godenswege das Adelsgeschlecht derer von Lücken. Ihre Gutsbesitzer waren nach dem Genealogischen Handbuch des Adels unter anderem der Leutnant Wilhelm Friedrich August von Lücken (1799–1866), verheiratet mit Karoline von Arnim. Dann folgte der gleichnamige Sohn Wilhelm jun. von Lücken (1828–1897). Um 1903 beinhaltete Gut Godenswege etwa 583,5 ha Land.[8] Letzter adeliger Grundbesitzer war bis etwa 1927 der spätere Oberstleutnant Hans-Dietrich[9] von Lücken (1860–1931), welcher dann nach Bayern zog. Laut dem gleichzeitig letztmals amtlich publizierten Güter-Adressbuch Mecklenburg übernahm das Gut Godenswege die Landwirtin Anna Diederichs aus Cammin, geborene Dietsch. Als Verwalter der 585 ha Fläche agierte der Inspektor F. Schröder.

Am 1. Dezember 1910 zählte Godenswege 128 Einwohner und bis zum 31. Januar 1919 wurde der Ort vom Ritterschaftlichen Amt Stargard verwaltet, respektive war dem zugeordnet. Zuvor eine selbständige Gemeinde im Landkreis Stargard wurde Godenswege zum 1. April 1937 nach Holldorf eingemeindet. Mit der Auflösung des Kreises kam der Ort 1946 zum neu gebildeten Landkreis Neubrandenburg. Zwischenzeitlich war der Ort wieder ausgegliedert und kam am 1. Juli 1950 erneut zu Holldorf. Zum 1. Oktober 1961 wechselte Godenswege zur Gemeinde Cammin und durch die Eingemeindung von Cammin in die Stadt Burg Stargard wurde der Ort am 25. Mai 2014 dort ein Ortsteil.[10][11][12][13][14]

Bauwerke

Die Denkmalliste des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte führt zwei Baudenkmale im Dorf auf. Darunter das Spritzenhaus an der Godensweger Straße.

Verkehr

Durch den Ort verläuft die Kreisstraße MSE 84, die nach Burg Stargard und Cammin führt. Darüber hinaus bestehen vom Kreisel am südwestlichen Ortsrand kleinere Verbindungsstraßen nach Blankensee und Holldorf.[4]

Literatur

  • Literatur über Godenswege in der Landesbibliographie MV
  • Das Land Stargard. In: Kunst- und Geschichts-Denkmäler des Freistaates Mecklenburg-Strelitz. Im Auftrage des Ministeriums (Abteilung für Unterricht und Kunst). I. Band, III. Abteilung: Die Amtsgerichtsbezirke Friedland (2. Hälfte), Stargard und Neubrandenburg – bearbeitet von Georg Krüger, Oberkirchenrat zu Neustrelitz. Kommissionsverlag der Brünslowschen Verlagsbuchhandlung (E. Brückner), Neubrandenburg 1929, Amtsgerichtsbezirk Stargard – Godenswege, S. 139 (online [abgerufen am 5. Juli 2017]).

Einzelnachweise

  1. Kreisstruktur – Gemarkungen. Gemarkung Godenswege (Burg Stargard, Stadt). In: Geoportal Mecklenburgische Seenplatte. Kataster- und Vermessungsamt, Neubrandenburg, abgerufen am 2. September 2023 (nach Gemarkung 4034 filtern und innerhalb der Umrandung der Gemarkung klicken, siehe „Fläche in ha“).
  2. Amt Stargarder Land – Hauptamt (Hrsg.): Einwohnerzahlen der Stadt Burg Stargard mit den amtsangehörigen Gemeinden. Stand: 04.07.2017. Burg Stargard 4. Juli 2017.
  3. Hauptsatzung der Stadt Burg Stargard. 1. November 2020, § 1 – Name/Wappen/Flagge/Dienstsiegel – 2) (sitzungsdienst-stargarder-land.de [PDF; 84 kB; abgerufen am 15. Februar 2021]).
  4. Geodatenviewer des Amtes für Geoinformation, Vermessungs- und Katasterwesen Mecklenburg-Vorpommern (Hinweise)
  5. Georg Krüger: Das Land Stargard. 1929, S. 139.
  6. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. 1903. Der in Deutschland eingeborene Adel (Uradel). In: "Der Gotha". Vierter Jahrgang. Auflage. Adelige Häuser nach alphabetischer Ordnung, Jasmund. Justus Perthes, Gotha 10. November 1902, S. 400–401 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 24. Mai 2022]).
  7. Hermann Konrad Eggers: Geschichte des Geschlechtes Eggers nebst Stammbäumen, Wappentafeln und Familienportraits zusammengestellt aus den Familienpapieren, Urkunden, Archiv- und Kirchennachrichten. In: Familien-Chronik. II. Die Mecklenburgische Linie., A. Aelterer oder Strelitzer Zweig. G. Lühmanns Buchdruckerei, Harburg an der Elbe 1887, S. 19–20 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 24. Mai 2022]).
  8. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. 1904. Fünfter Jahrgang Auflage. Adelige Häuser nach alphabetischer Ordnung, Lücken. Justus Perthes, Gotha 2. November 1903, S. 504–505 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 24. Mai 2022]).
  9. Bugenhagensches Gymnasiums in Treptow a. Rega. Jahresbericht über das Schuljahr Ostern 1875 bis Ostern 1876. Schulnachrichten. In: V. Verzeichnis der Schüler aus dem Winter-Semster 1875/6. Ober-Tertia. 34. v. Lücken, Hans-Dietrich. Al. Godenswege, Nr. 108. Schnellpressen-Druck von Fr. Lehfeldt, Treptow a. R. 1876, S. 34 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 24. Mai 2022]).
  10. Michael Rademacher: Landkreis Stargard in Mecklenburg. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 2. Juni 2023.
  11. Uli Schubert: Ritterschaftliches Amt Stargard. Godenswege. In: Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900. Abgerufen am 17. Februar 2017 (Einwohner 1. Dezember 1910).
  12. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 135.
  13. Landesamt für Innere Verwaltung Mecklenburg-Vorpommern – Amt für Geoinformation, Vermessungs- und Katasterwesen (Hrsg.): Verzeichnis der Ortschaften Mecklenburg-Vorpommern mit Höhen- und Koordinatenangaben. 2008.
  14. Gebietsänderungen vom 01. Januar bis 31. Dezember 2014. Statistisches Bundesamt (Destatis), 26. September 2014, abgerufen am 17. Februar 2017.
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