Glykon von Athen
Glykon war ein griechischer Bildhauer aus Athen, der im frühen 3. Jahrhundert tätig war.
Er ist nur bekannt durch die Signatur[1] einer berühmten, 2,92 Meter hohen Kopie der Heraklesstatue des Lysippos (Original: 4. Jahrhundert v. Chr.). Andere Signaturen Glykons gelten als gefälscht.[2]
Die Statue wurde im Jahr 1546 in den Caracalla-Thermen in Rom wiederentdeckt, gelangte von dort in die Farnesischen Sammlungen und ist seither als Herakles Farnese bekannt. Mit der Sammlung gelangte die Statue 1787 von Rom in das Archäologische Nationalmuseum Neapel.[3] Johann Wolfgang von Goethe, der sich 1787 in Rom aufhielt, nannte den Farnesischen Herakles „eins der vollkommensten Werke alter Zeit“.[4] Kopien des Farnesischen Herkules wurden im 17. und 18. Jahrhundert in ganz Europa hergestellt, besonders bekannt ist der monumentale Herkules in Kassel.
Literatur
- Carl Robert: Glykon 5. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band VII,1, Stuttgart 1910, Sp. 1471 f.
- Walter Amelung: Glykon von Athen. In: Ulrich Thieme, Fred. C. Willis (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 14: Giddens–Gress. E. A. Seemann, Leipzig 1921, S. 272 (Textarchiv – Internet Archive).
- Rainer Vollkommer: Glykon 1. In: Rainer Vollkommer (Hrsg.): Künstlerlexikon der Antike Band 1: A–K. K. G. Saur, München/Leipzig 2001, ISBN 3-598-11413-3, S. = Glykon 1. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 56, Saur, München u. a. 2007, ISBN 978-3-598-22796-7, S. 269.
Anmerkungen
- Inscriptiones Graecae XIV, 1238: Γλύκων Ἀθηναῖος ἐποίει; Emanuel Löwy: Inschriften griechischer Bildhauer. Teubner, Leipzig 1885, S. 245–246 Nr. 345 (Digitalisat).
- Emanuel Löwy: Inschriften griechischer Bildhauer. Teubner, Leipzig 1885, S. 336–337 Nr. 507–509 (Digitalisat).
- Inventarnummer 6001.
- Johann Wolfgang von Goethe: Italienische Reise, Eintrag zum 20. Juni 1787.