Global Taxonomy Initiative

Die Global Taxonomy Initiative (GTI) ist ein internationales Netzwerk, das sich mit der Stärkung taxonomischer Expertise und Ressourcen auf nationaler und internationaler Ebene befasst. Hierbei fungieren nationale Kontaktstellen (national focal points) als lokale Anlaufstellen, indem sie taxonomisch relevante Informationen und Ressourcen bündeln und öffentlich zugänglich machen.

Geschichte und Entstehung

Die GTI wurde 1998 von den Mitgliedstaaten der Biodiversitätskonvention während der 6. Vertragsstaatenkonferenz (COP VI/8) gegründet,[1] um einem existierenden Mangel an taxonomischer Expertise in der globalen Biodiversitätsforschung entgegenzusteuern.[2] Obwohl fundierte Artenkenntnisse und Expertenwissen für korrekte und gezielte Schutzmaßnahmen von zentraler Bedeutung sind, sinkt die Zahl der professionell neu ausgebildeten Taxonomen immer weiter ab.[3][4] Ziel des Projektes ist die Stärkung der lokalen Forschungslandschaft durch Errichtung nationaler Kontaktstellen (sogenannter national focal points), um durch deren Vernetzung den internationalen Wissensaustausch zu fördern.

Nationale Kontaktstellen

Die Nationalen Kontaktstellen werden von den Regierungen der jeweiligen Mitgliedstaaten nominiert und im Plenum abgestimmt. Die Funktion der Nationalen Kontaktstelle ist es, taxonomisch relevante Informationen (in Form von Akteur-Datenbanken, Bildungs- und Fördermöglichkeiten, Workshop- und Terminankündigungen sowie anderen taxonomischen Ressourcen) lokal zu sammeln. Auf internationaler Ebene soll ein globales Netzwerk die Kommunikation zwischen Taxonomen erleichtern.

Insgesamt sind derzeit 210 Nationale Kontaktstellen bei der CBD registriert.[5] Hiervon verfügen die Länder Argentinien[6], Belgien[7], Deutschland[8], Polen[9] und Japan[10] über eine eigene Website. Besonderes Merkmal der GTI-Kontaktstelle Deutschland ist eine umfassende Akronymdatenbank mit rund 3500 Einträgen, die laufend erweitert wird.

Die GTI wird von verschiedenen Partnerprojekten wie Diversitas, Global Biodiversity Information Facility (GBIF) und Intergovernmental Platform on Biodiversity and Ecosystem Services (IPBES) unterstützt.

Einzelnachweise

  1. 6. Vertragsstaaten-Konferenz der Biodiversitätskonvention, Den Haag – vollständiger Text und Arbeitsprogramm der GTI
  2. Australian Biological Resources Study, 1998. The Global Taxonomy Initiative: Shortening the Distance between Discovery and Delivery, Australian Biological Resources Study, Environment Australia, Canberra (Memento des Originals vom 12. Februar 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.environment.gov.au
  3. Graham, Mark. The Global Taxonomy Initiative. Reprinted from The Canadian Botanical Association Bulletin 38(3): 35–36, 2005, online, PDF
  4. Ke Kung, Kim and Byrne, L. B. Biodiversity loss and the taxonomic bottleneck: emerging biodiversity science. Ecological Research, 21(6), 794–810. doi:10.1007/s11284-006-0035-7, online, PDF; 392 kB (Memento des Originals vom 24. August 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.psiee.psu.edu
  5. Liste der nationalen Kontaktstellen der CBD (PDF; 277 kB) – Stand April 2013
  6. Webseite der nationalen Kontaktstelle Argentinien (Memento des Originals vom 12. März 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.medioambiente.gov.ar
  7. Webseite der nationalen Kontaktstelle Belgien
  8. Website der nationalen Kontaktstelle Deutschland – umfangreiche Akronym-Datenbank, Bildungs- und Fördermöglichkeiten, aktuelle Termine, Ansprechpartner und diverse taxonomische Ressourcen
  9. Webseite der nationalen Kontaktstelle Polen
  10. Webseite der nationalen Kontaktstelle Japan (Memento des Originals vom 6. Januar 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gti.nies.go.jp
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