Gleditschien

Die Gleditschien (Gleditsia), auch Lederhülsenbäume genannt, sind eine Pflanzengattung in der Unterfamilie der Caesalpinioideae innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Die 12 bis 14 Arten sind in den gemäßigten und subtropischen Regionen Nord- und Südamerikas sowie in Teilen des gemäßigten und subtropischen Asiens und im tropischen Afrika verbreitet.

Gleditschien

Amerikanische Gleditschie

Systematik
Eurosiden I
Ordnung: Schmetterlingsblütenartige (Fabales)
Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae)
Unterfamilie: Johannisbrotgewächse (Caesalpinioideae)
Tribus: Caesalpinieae
Gattung: Gleditschien
Wissenschaftlicher Name
Gleditsia
L.

Beschreibung

Illustration von Gleditsia aquatica

Vegetative Merkmale

Gleditsia-Arten wachsen als sommergrüne Bäume, die sich durch eine weit ausladende Gestalt auszeichnen. Sie ähneln damit den Robinien, mit denen sie jedoch nicht näher verwandt sind. Die meisten Gleditschien-Arten tragen starke einfache oder verzweigte Dornen am Stamm und an den Ästen.

Die Laubblätter der Gleditschien sind an Kurztrieben einfach-, an Langtrieben aber doppelt-gefiedert; sie stehen gegenständig. Die Nebenblätter sind klein.

Generative Merkmale

Die Arten sind einhäusig monözisch oder zweihäusig diözisch, wobei jeweils verschiedene Formen vorkommen können, seltener sind sie zwittrig. Die Blüten stehen in traubigen, zymösen oder büscheligen Blütenständen zusammen mit Hochblättern. Die unauffälligen Blüten sind zwittrig oder (funktionell) eingeschlechtig und drei- bis fünfzählig. Es ist ein Blütenbecher vorhanden. Die drei bis fünf Kelchblätter sind verwachsen. Die drei bis fünf (für Schmetterlingsblütler eher unüblich:) fast gleichgeformten, kleinen Kronblätter sind grünlich oder weißlich. Die sechs bis zehn Staubblätter oder Staminodien sind frei. In männlichen Blüten ist ein Fruchtblatt rudimentär oder nicht vorhanden. Je Blüte ist nur ein mittelständiges, fertiles Fruchtblatt vorhanden, das viele bis nur zwei Samenanlagen enthält. Der Griffel ist kurz. Es ist ein Diskus vorhanden.

Wesentlich auffallender als die Blüten sind die großen, platten, hängenden Hülsenfrüchte, die zu dem Namen „Lederhülsenbaum“ geführt haben. Sie enthalten ein süßes, essbares Fruchtfleisch und bis zu mehr als 25 festschalige Samen.

Amerikanische Gleditschie (Gleditsia triacanthos) mit der einfach-gefiederten Belaubung der Kurztriebe und den unauffälligen, süß duftenden Blüten

Systematik

Der Gattungsname Gleditsia ehrt den deutschen Botaniker Johann Gottlieb Gleditsch. Synonyme für Gleditsia L. sind: Gamwellia Baker, Garugandra Griseb., Gleditschia Scop.

Die Gattung Gleditsia gehört zur Tribus Caesalpinieae in der Unterfamilie Caesalpinioideae innerhalb der Familie der Fabaceae.

Die Gattung Gleditsia enthält 12 bis 14 Arten (Auswahl):

Es gibt Hybriden (Auswahl):

  • Gleditsia ×texana Sarg. = Gleditsia triacanthos × Gleditsia aquatica

Nicht mehr zur Gattung gehört:

  • Gleditsia africana Welw. ex Benth.Erythrophleum africanum (Welw. ex Benth.) Harms

Anpflanzung im Stadtraum

Gleditschien tolerieren Hitze, treiben relativ spät aus, bilden eine ausladende, schattenspendende Krone und werfen nicht so große Früchte wie Kastanien ab.

Sie beschatten die Mariahilfer Straße in Wien und sollen ab 2022 in Vöcklabruck mit anderen Arten ein grünes Band vom Stadtplatz via Salzburgerstraße bis zum Bildungscampus bilden.[2]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Dezhao Chen, Dianxiang Zhang, Kai Larsen: Gleditsia Linnaeus., S. 36–38 – textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Volume 10: Fabaceae. Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis 2010, ISBN 978-1-930723-91-7.
  2. Vöcklabruck begrünt mit Gleditschien orf.at, 22. Mai 2022, abgerufen 23. Mai 2022.
Commons: Gleditschien (Gleditsia) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
  • Gleditsia im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
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