BASF Coatings

Die BASF Coatings GmbH mit Sitz im westfälischen Münster zählt zum Unternehmensbereich Lack (englisch Coatings) der BASF-Gruppe.

BASF Coatings GmbH
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Rechtsform GmbH
Sitz Münster, Deutschland
Leitung Uta Holzenkamp[1](Vorsitzende der Geschäftsführung)

Mathias Schöttke[2](1. Geschäftsführer)
Ditmar Nachtigal[3](2. Geschäftsführer)

Mitarbeiterzahl ca. 11.500 (2018)[4]
Umsatz 3,969 Mrd. Euro (2018)[4]
Branche Chemische Industrie
Website www.basf-coatings.com
Gebäude der BASF Coatings in Münster

Unternehmensfelder

Der Unternehmensbereich erzielte im Jahr 2020 weltweit einen Umsatz von rund 3,1 Milliarden Euro[5] und beschäftigte etwa 10.000 Mitarbeiter weltweit. Das Sortiment erstreckt sich auf Fahrzeug-, Autoreparatur- und Industrielacke sowie Bautenanstrichmittel und entsprechende Beschichtungsverfahren. Wasser-, Pulver- und festkörperreiche Lacke sowie strahlenhärtende Lacke spielen dabei eine besondere Rolle. Ein wichtiger Handelsname der BASF Coatings ist Glasurit.

Standorte

Blick auf das Betriebsgelände in Münster.

Sitz des Unternehmens ist Münster in Westfalen und mit etwa 2300 Mitarbeitern der größte Standort der BASF Coatings. Weitere Werke in Deutschland befinden sich in Oldenburg, Würzburg und Schwarzheide. In Europa produziert der Unternehmensbereich Coatings an den Standorten Clermont (Oise) (Frankreich), Guadalajara (Spanien), Deeside (Großbritannien) und Pawlowski Possad (Russland). Die asiatischen Standorte sind in Shanghai (China), Hongkong (China), Mangalore (Indien), Bangkok (Thailand) und Totsuka/Yokohama (Japan). In Nordamerika ist man in Greenville, Southfield (beide USA), Tultitlán (Mexiko), Windsor (Ontario) (Kanada) vertreten. Die südamerikanischen Standorte befinden sich in São Bernardo do Campo, Jaboatão dos Guararapes (beide Brasilien) und Tortuguitas (Argentinien).

Das Werk in Belvidere wurde 2010 geschlossen.[6]

Unternehmensgeschichte

Werbeplakat der Max Winkelmann AG – „China-Lack Kristallweiß“
Außenwerbung für Glasurit-Lacke

Wurzel der BASF Coatings GmbH ist die Max Winkelmann AG, die 1888 von Max Winkelmann (1862–1938) in Hamburg gegründet wurde. Das Hauptgeschäftsfeld war die Produktion von Lacken und Farben. Zusätzlich zum damaligen Hauptsitz in Hamburg gründete Winkelmann 1903 eine Zweigstelle in Hiltrup, das heute ein Stadtteil des westfälischen Münster ist. 1904 wurde das noch heute stehende Wahrzeichen des Werkes, der Wasserturm, errichtet. Diese Zweigstelle wurde später Hauptsitz und ist heute einer der wichtigsten Arbeitgeber in Münster.

1889 wurde der Unternehmensname (Firma) in „Glasurit“ geändert und durch ein Reichspatent geschützt. Der Name soll den glasurartigen harten Überzug der Lackfarbe beschreiben. 1908 wurde das Unternehmen in eine Aktiengesellschaft mit der Firma Glasurit-Werke Max Winkelmann AG mit 1,8 Millionen Goldmark Gründungskapital umgewandelt. Nachdem der Lack immer beliebter wurde, suchte Max Winkelmann nach einem Symbol für sein Unternehmen. Man entschied sich 1925 für den Scharlachara mit seiner auffälligen Farbenpracht als Markenzeichen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Glasurit zum Hauptlieferanten für die deutsche Automobilindustrie. Gleichzeitig entwickelte sich das Unternehmen zum größten Lackhersteller der Welt. Die Nachfahren Max Winkelmanns entschlossen sich 1965, das Unternehmen an die BASF für 250 Millionen Mark zu verkaufen[7]. Weitere Zukäufe, wie 1967 die Dr. Beck & Co. AG, Spezialist für Isolierlacke und Isolationswerkstoffe für die Elektroindustrie, und 1968 die Herbol-Werke Herbig Haarhaus AG stärkten das Unternehmen. 1985 erfolgte eine weitere Expansion durch die Akquisition des Unternehmens Inmont. Das Portfolio wurde immer wieder durch kleinere Übernahmen ergänzt. So wurde zum 28. Juni 2002 das Autoreperaturlackgeschäft von Wattyl in Australien übernommen.[8] Letzter größerer Zukauf waren die Farbaktivitäten der NOF Corporation (Nippon Oil and Fat) in Japan und des Unternehmens Relius Coatings mit Sitz in Oldenburg, ehemals Teil der Degussa Bauchemie. Die Marke „Glasurit“ wurde daneben für Bauanstriche an AkzoNobel lizenziert.

Am 14. Dezember 2009 gab das Unternehmen den Wechsel der Rechtsform zur GmbH bekannt. Das Unternehmen firmiert seit dem 1. März 2010 unter BASF Coatings GmbH.[9]

Unternehmensführung

Seit 1. Januar 2022 ist Uta Holzenkamp Vorsitzende der Geschäftsführung der BASF Coatings GmbH und Leiterin des Unternehmensbereichs Coatings der BASF, ihr Vorgänger war Dirk Bremm, der dieses Amt seit April 2017 innehatte.[1] Die Geschäftsführer sind Mathias Schöttke (seit 1. Juni 2021) und Ditmar Nachtigal (seit 1. Januar 2022)[2][3]. Aufsichtsratsvorsitzender ist Andreas Kreimeyer, Vorstandsmitglied der BASF SE.

Wichtigste Mitbewerber

Die wichtigsten Mitbewerber der BASF Coatings sind Axalta Coating Systems (ehemals DuPont Performance Coatings), PPG Industries, AkzoNobel, Kansai Paint, Hesse Lignal und Nippon Paint.

Einzelnachweise

  1. Wechsel in der Leitung des Unternehmensbereichs Coatings von BASF. (PDF) BASF, 7. Dezember 2021, abgerufen am 9. Januar 2022.
  2. Mathias Schöttke wird neuer Geschäftsführer der BASF Coatings GmbH. Abgerufen am 19. April 2022 (deutsch).
  3. Ditmar Nachtigal wird zweiter Geschäftsführer der BASF Coatings GmbH. Abgerufen am 19. April 2022 (deutsch).
  4. Archivierte Kopie (Memento vom 23. September 2018 im Internet Archive)
  5. Uta Holzenkamp ist neue Leiterin des Unternehmensbereichs Coatings von BASF. Abgerufen am 10. April 2023 (deutsch).
  6. BASF delays closing Washington plant as work continues on new Louisiana facility. In: lehighvalleylive.com. The Express-Times, 15. November 2014, abgerufen am 4. September 2016.
  7. UNTERNEHMEN / BASF: Schön für Aktionäre. In: Der Spiegel. Band 37, 9. September 1968 (spiegel.de [abgerufen am 5. Juli 2018]).
  8. BASF übernimmt Autoreparaturlackgeschäft von Wattyl in Australien. In: chemie.de. LUMITOS AG, 24. Juni 2002, abgerufen am 3. März 2023.
  9. BASF Coatings GmbH. (PDF) In: www.basf.de. Abgerufen am 10. April 2023.

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