Glaser-Dirks DG-300

Die Glaser-Dirks DG-300 Elan ist ein einsitziges Hochleistungs-Segelflugzeug aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK), das in der Standardklasse (mit 15 m Flügelspannweite, unveränderlichem Flügelprofil und Einziehfahrwerk) eingesetzt wurde. Konstruiert wurde die DG-300 von Wilhelm Dirks auf der Grundlage von Hansjörg Streifeneders „Falcon“. Der Erstflug erfolgte am 27. April 1983.[2]

Glaser-Dirks DG-300
TypSegelflugzeug der Standardklasse
Entwurfsland

Deutschland Bundesrepublik BR Deutschland

Hersteller Glaser-Dirks (Entwicklung)
Elan, AMS Flight
Erstflug 27. April 1983
Produktionszeit

1983–2006

Stückzahl 511[1]

Hergestellt wurde das Flugzeug von der slowenischen Firma Elan (später AMS Flight) für die Glaser-Dirks Flugzeugbau GmbH (später DG Flugzeugbau GmbH). Von dem seit 1983 gebauten Flugzeug wurden mehr als 500 Stück ausgeliefert.[1]

Zusätzlich kann die DG-300 mit Flächentanks und Hecktank für Wasserballast ausgestattet werden. Ein vergleichbares Flugzeug ist beispielsweise die Rolladen Schneider LS4.

Versionen

Außer der Standardversion wurden auch die DG-300 Club Elan (ohne Ausblasung) und die kunstflugtaugliche DG-300 Elan Acro angeboten, außerdem gab es für die Club-Version wahlweise auch ein nicht-einziehbares Fahrwerk. Anfang der 1990er-Jahre wurde die DG-300 zur DG-303 modifiziert. Neu war folgendes:

Kurz darauf übernahm der Herstellerbetrieb ELAN bzw. AMS auch den Vertrieb des Flugzeugs, DG-Flugzeugbau wurde zum Deutschlandvertreter. Verkauft wurden die gleichen Versionen wie von der DG-300. Nach einiger Zeit ersetzte AMS die Ausblasung durch ein Zackenband. Anfang 2006 wurde die 510. und letzte DG-303 fertiggestellt, da AMS plante, stattdessen die LS4 zu produzieren.

Unter der Typenbezeichnung GG300 existiert seit Ende 2005 ein privater, in Deutschland zugelassener Umbau einer DG-300 zum nicht eigenstartfähigen Segelflugzeug mit ausklappbarem Solo-2350-Hilfsmotor und Oehler-Klapppropeller (Turbo oder Heimkehrhilfe).[3]

Ebenso gibt es eine in Deutschland zugelassene DG-300 mit Turbinentriebwerk PSR-T01K als Heimkehrhilfe.[4]

Lufttüchtigkeitsanweisung zum Tragflächenholm

Im September 2006 wurde bei der Reparatur einer beschädigten DG-300 ein Herstellungsfehler an den Holmen der Tragflächen entdeckt. Dieser trat auch bei Stichproben weiterer DG-300 auf. Daraufhin wurde im April 2007 durch die DG Flugzeugbau GmbH eine Lufttüchtigkeitsanweisung herausgegeben, wonach die Betriebsgrenzen des Flugzeugs verringert wurden oder alternativ die Tragflächenholme untersucht und bei negativem Befund repariert werden konnten.[5]

Technische Daten

Kenngröße Daten
Besatzung1
Rumpflänge6,8 m
Spannweite15 m
Flügelfläche10,28 m²
Flügelstreckung21,91
Flügelprofil
Gleitzahl41 bei 96 km/h und 33,2 kg/m² (Idaflieg-Vermessung)
42 bei 122 km/h und 50 kg/m²
Geringstes Sinken0,60 m/s bei 80 km/h und 33,2 kg/m² (Idaflieg-Vermessung)
Leermasseca. 245 kg
Wasserballast130 l (optional 190 l mit Seitenflossentank 5,5 l)
max. Startmasse450 kg (ursprünglich bzw. mit durchgeführter Holm-LTA 525 kg)
Flächenbelastung31 kg/m² bis 44 kg/m² (bis 51 kg/m² nach durchgeführter Holm-LTA und früher)
Höchstgeschwindigkeit250 km/h (ursprünglich bzw. mit durchgeführter Holm-LTA 270 km/h)
Mindestgeschwindigkeit65 km/h (bei min. Flächenbelastung)

Siehe auch

Commons: Glaser-Dirks DG-300 – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Archivlink (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive)
  2. Glaser-Dirks DG-300: Erstflug. In: Flugrevue. Nr. 6, 1983, S. 72.
  3. www.drgaida.de: Umbau DG300 zur GG300, abgerufen am 2. Juli 2009
  4. Turbineneinbau in DG-300, DG-600 und DG-800S - Güntert & Kohlmetz GmbH. Abgerufen am 15. November 2023.
  5. http://www2.lba.de/dokumente/lta/2007-148.pdf
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