GitLab

GitLab ist ein Onlinedienst zur Softwareentwicklung und Versionsverwaltung für Softwareprojekte auf Git-Basis. GitLab bietet ein Issue-Tracking-System mit Kanban-Board, ein System für Continuous Integration und Continuous Delivery (CI/CD), ein Wiki, eine Container-Registry, einen Sicherheitsscanner für Container und Sourcecode sowie Multi-Cluster-Verwaltung und -Überwachung. GitLab ist in Produkte für Entwickler, wie zum Beispiel AWS oder Google Cloud,[4] integrierbar und über eine API fernsteuerbar. GitLab ist in den Programmiersprachen Ruby und Go geschrieben.

GitLab
Create, review and deploy code together
kollaborative Versionsverwaltung
Sprachen Englisch
Betreiber GitLab Inc.
Registrierung optional, erforderlich für Uploads
Online seit 2012
https://gitlab.com/
GitLab CE
GitLab Screenshot
Dashboard von GitLab
Basisdaten
Hauptentwickler GitLab Team[1]
Entwickler GitLab Inc.
Erscheinungsjahr 2011
Aktuelle Version 16.9.0[2]
(15. Februar 2024)
Betriebssystem Ubuntu, Debian, CentOS, OpenSUSE, Docker, Kubernetes, Google Cloud Platform, RedHat OpenShift, Terraform, Amazon Web Services (AWS), Microsoft Azure
Programmiersprache Ruby (Ruby on Rails)
Kategorie Git-Manager
Lizenz MIT-Lizenz[3]
deutschsprachig ja
gitlab.com

Die GitLab Community Edition (CE) wird als Open-Source-Software unter der MIT-Lizenz entwickelt. Seit August 2013 bietet die GitLab Inc. mit der Enterprise Edition (EE) eine speziell für Unternehmen entwickelte Version an.[5] Man kann GitLab auf eigener Hardware betreiben oder seit 2012 auf GitLab.com als GitLab Enterprise Edition – als Software as a Service (SaaS). Neben kostenlosem Hosting privater und öffentlicher Repositorys wird auch kostenpflichtiger Support angeboten.[6]

Ähnliche Dienste sind GitHub, Bitbucket und Gitee.

Geschichte

GitLab wurde 2011 von den Ukrainern Dmitri Saparoschez und Valery Sizov mithilfe von Ruby on Rails entwickelt. Mit Sytse „Sid“ Sijbrandij gründete Dmitri 2014 die Firma GitLab B.V. mit Sitz in Utrecht.[7] Im März 2015 übernahm GitLab B.V. den kleineren Mitbewerber Gitorious, der geschlossen wurde.[8][9]

Im März 2015 wurde GitLab Mitglied bei Y Combinator[10] und konnte im Juli Startkapital (englisch „seed funding“) in Höhe von 1,5 Millionen US-Dollar von den Risikokapitalgebern Khosla Ventures, 500 Startups und anderen Venture-Capital-Fonds in Anspruch nehmen.[11] In einer ersten Finanzierungsrunde (englisch „series A“)[12] im September desselben Jahres investierte Khosla Ventures weitere 4 Millionen US-Dollar in das Unternehmen.

Im September 2016 konnte GitLab in einer zweiten Finanzierungsrunde (englisch „series B“) von August Capital, Y Combinator und Khosla Ventures Mittel mit einer Gesamtsumme von 20 Millionen US-Dollar einsammeln.[13][14][15]

GitLab wird nach eigenen Angaben von mehr als 100.000 Organisationen und „Millionen von Menschen“ eingesetzt (Stand: 2016), darunter unter anderem IBM, Expedia, NASA, Sony[16] und dem CERN.[17]

Seit Mai 2018 nutzt auch GNOME GitLab.[18][19] Mitte 2020 beendete auch KDE seinen Umzug auf ein selbst gehostetes GitLab-Repository.[20]

In Nachgang der Ankündigung von Microsoft im Juni 2018, GitLabs größte Alternative GitHub zu übernehmen, verzehnfachten sich die täglichen Seitenaufrufe von GitLab kurzzeitig.[21]

Im August 2022 wurde bekannt, dass GitLab plant, seine Repository-Politik zu ändern und inaktive Repositorys, an denen ein Jahr keine Änderungen vorgenommen wurden, in Zukunft automatisch zu löschen. Damit zog GitLab Kritik der Open-Source-Community auf sich.[22] Als Reaktion gab daraufhin GitLab bekannt, dass inaktive Repositorys nicht automatisch gelöscht, sondern automatisch archiviert würden.[23]

In der Organisationsforschung wird GitLab auch für softwareferne Unternehmungen als Plattform für asynchrones und ortsungebundenes Arbeiten diskutiert.[24]

Commons: GitLab – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Core Team
  2. GitLab 16.9 Release. 15. Februar 2024 (englisch, abgerufen am 15. Februar 2024).
  3. The gitlab Open Source Project on Open Hub: Licenses Page. In: Open Hub. (abgerufen am 19. Juli 2018).
  4. GitLab Partners. Abgerufen am 29. April 2022 (englisch).
  5. Introducing GitLab 6.0 Enterprise Edition. GitLab, 22. August 2013, abgerufen am 3. Dezember 2019 (englisch).
  6. GitLab.com: GitLab Pricing, abgerufen am 3. Dezember 2019 (englisch)
  7. Andrii Degeler: GitLab is building a business with 0.1% of paying customers. In: thenextweb.com. 4. Juni 2014, abgerufen am 12. Juli 2015 (englisch).
  8. Andrii Degeler: Code Collaboration Platform GitLab Acquires Rival Gitorious. In: thenextweb.com. 3. März 2015, abgerufen am 12. Juli 2015 (englisch).
  9. Sebastian Grüner: Gitlab kauft Gitorious: Stärkere Open-Source-Konkurrenz für Github. Golem.de, 4. März 2015, abgerufen am 27. Dezember 2016.
  10. GitLab is part of the Y Combinator family. GitLab, 4. März 2015, abgerufen am 27. Dezember 2016 (englisch).
  11. 1.5M raised in seed funding for GitLab to accelerate growth and expand operations. GitLab, 9. Juli 2015, abgerufen am 3. Dezember 2019 (englisch).
  12. GitLab announces $4M series A funding from Khosla Ventures. GitLab, 17. September 2015, abgerufen am 3. Dezember 2019 (englisch).
  13. GitLab Master Plan. GitLab, 13. September 2016, abgerufen am 3. Dezember 2019 (englisch).
  14. Rainald Menge-Sonnentag: GitLab erhält eine Finanzspritze in Höhe von 20 Millionen US-Dollar. In: heise Developer. 13. September 2016, abgerufen am 27. Dezember 2016.
  15. Programming's best-kept secret just got $20 million to finally win the attention it deserves. In: Business Insider Deutschland. (englisch, businessinsider.com [abgerufen am 27. Dezember 2016]).
  16. Gitlab.com: Startseite. Abschnitt GitLab is used by more than 100,000 organizations and millions of people. Abgerufen am 18. März 2016
  17. GitLab adoption growing at CERN. In: GitLab. 23. November 2016, abgerufen am 27. Dezember 2016 (englisch).
  18. Gimp wechselt auf Gitlab. In: Linux-Magazin. 1. Juni 2018 (linux-magazin.de [abgerufen am 7. Juni 2018]).
  19. Gnome komplett zu GitLab gewechselt – Pro-Linux. In: Pro-Linux. (pro-linux.de [abgerufen am 7. Juni 2018]).
  20. KDEs GitLab is now Live. In: KDE. 30. Juni 2020, abgerufen am 20. Juli 2020 (englisch).
  21. Wird Gitlab das neue Github? In: t3n News. (t3n.de [abgerufen am 7. Juni 2018]).
  22. Versionsverwaltungsplattform GitLab plant wohl, inaktive Repositories zu löschen. In: Heise. 4. August 2022, abgerufen am 5. August 2022.
  23. Versionsverwaltung: GitLab rudert beim Löschen inaktiver Repositories zurück. In: Heise Online. Abgerufen am 1. Dezember 2022.
  24. Prithwiraj Choudhury, Kevin Crowston, Linus Dahlander, Marco S. Minervini, Sumita Raghuram: GitLab: work where you want, when you want. In: Journal of Organization Design. Band 9, Nr. 1, Dezember 2020, ISSN 2245-408X, S. 23, doi:10.1186/s41469-020-00087-8 (springeropen.com [abgerufen am 9. November 2022]).
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