Gina Presgott

Leben

Gina Presgott wurde als Tochter eines Steinsetzers und einer Stenotypistin in Berlin-Neukölln geboren. Die Mutter musste zur Pflege des Kindes ihren Beruf aufgeben und verdiente fortan ihr Geld mit Heimarbeit als Näherin. Als Gina drei Jahre alt war, verstarb ihr Vater.[3] Bereits mit acht Jahren wurde sie mit Hilfe ihrer Lehrerin vom Rundfunk entdeckt und hatte dort regelmäßig ein bis zwei Auftritte pro Woche. Weiterhin synchronisierte sie als Kind mehrere ausländische Filmrollen. Auch im Schülertheater spielte sie einige Hauptrollen. Für den Besuch einer Schauspielschule hatte die Familie aber kein Geld.[4]

Nach der Mittleren Reife und einem Jahr Höhere Handelsschule begann Gina Presgott beim Rundfunk als Stenotypistin zu arbeiten. Nach 1945 war sie ein halbes Jahr als Schulhelferin beschäftigt, bis sich der Rundfunk wieder meldete. Bald kam auch der Film und der Regisseur Alfred Braun gab ihr 1949 eine der Hauptrollen in Mädchen hinter Gittern. Der Berliner Rundfunk gab ihr die Möglichkeit, mit Betriebs- und Dorfabenden sich weiter zu festigen. Auch galt jetzt dem Kabarett das Hauptaugenmerk. Über das Hajo-Kabarett, Die lachenden Erben, die Kurbel und das Kabarett Kleine Bühne kam sie zum Kabarett-Theater Distel, dessen Gründungsmitglied sie war und dem sie über sechs Jahre angehörte. Bekannt wurde sie auch durch die regelmäßige Sendung „Sieben bis Zehn – Sonntagmorgen in Spreeathen“, in der sie der Frieda ihre Stimme gab.[5] Außerdem ist sie auf verschiedenen Schallplatten-Labeln der DDR als Sängerin und Sprecherin verewigt.

In den 1950/1960er Jahren war Gina Presgott mit dem Schriftsteller Lothar Kusche verheiratet.[6]

Filmografie

Theater

  • 1948: Jugend soll es besser haben – Regie: Günter Puppe (Kabarett: Die lachenden Erben, Berlin)
  • 1950: Kleine Fische – Regie: Hans-Joachim Keller (Hajo Kabarett-Bar, Berlin)
  • 1953: Hurra, Humor ist eingeplant – Regie: Joachim Gürtner (Kabarett-Theater Distel, Berlin)
  • 1954: Mensch, fahr richtig! – Regie:Joachim Gürtner (Kabarett-Theater Distel, Berlin)
  • 1954: Wegen Renovierung geöffnet – Regie: Robert Trösch (Kabarett-Theater Distel, Berlin)
  • 1955: Keine Ferien für den lieben Spott – Regie: Heinrich Fratzer (Kabarett-Theater Distel, Berlin)
  • 1955: Himmel, Marsch und Wolkenbruch – Regie: Wolfgang E. Struck (Kabarett-Theater Distel, Berlin)
  • 1955: Wer einmal in den Fettnapf tritt – Regie: Ernst Kahler (Kabarett-Theater Distel, Berlin)
  • 1956: Wem die Jacke passt… - Regie: Distel-Kollektiv (Kabarett-Theater Distel, Berlin)
  • 1956: Oh, du geliebtes Trauerspiel – Regie: Ernst Kahler (Kabarett-Theater Distel, Berlin)
  • 1957: Wenn die kleinen Kinder schlafen – Regie: Joachim Gürtner/Erich Brehm (Kabarett-Theater Distel, Berlin)
  • 1957: Wohin rollst du, Erdäpfelchen – Regie: Wolfgang E. Struck (Kabarett-Theater Distel, Berlin)
  • 1958: Blick zurück nach vorn – Regie: Wolfgang E. Struck (Kabarett-Theater Distel, Berlin)
  • 1958: Michail Soschtschenko/Walentin Katajew: Sowjetische Satiren – (Volksbühne Berlin – Theater im 3. Stock)
  • 1958: Kein Platz für milde Satire – Regie: Otto Tausig (Kabarett-Theater Distel, Berlin)
  • 1959: Der verborgte Ehemann und andere sowjetische Satiren (Volksbühne Berlin – Theater im 3. Stock)
  • 1959: Berlin ist, wenn man trotzdem lacht – Regie: Distel-Kollektiv (Kabarett-Theater Distel, Berlin)
  • 1961: Günter Weisenborn Die Illegalen (Wirtin) – Regie: Ernst Kahler/Horst Drinda (Deutsches Theater Berlin – Kammerspiele)
  • 1965: Bis hierher und so weiter – und noch ein Stück weiter – Regie: Erich Brehm (Kabarett-Theater Distel, Berlin)

Hörspiele

Synchronisationen

Film Jahr Rolle Darsteller
Frau ohne Gewissen 1944 Lola Dietrichson Jean Heather
Frauen im gefährlichen Alter 1949 Monica Peggy Cummins
Staatsgeheimnis 1950 Lisa Glynis Johns
La Strada – Das Lied der Straße (1954) 1961 (DDR-Synchro) Gelsomina Giulietta Masina

Einzelnachweise

  1. Private Traueranzeige in der Berliner Zeitung vom 8. Oktober 1985, S. 6
  2. Weitere Erläuterungen auf der Diskussionsseite
  3. „Mit Spreewasser jetauft“ Neues Deutschland vom 19. April 1962, S. 8
  4. „Mit Spreewasser jetauft“ Neues Deutschland vom 22. April 1962, S. 8
  5. „Gina Presgott“ in der Berliner Zeitung vom 28. Oktober 1953, S. 3
  6. „Ins Stammbuch“ im Neuen Deutschland vom 4. September 1962, S. 8
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.