Gigabit Interface Converter
Der englischsprachige Begriff Gigabit Interface Converter (GBIC) bezeichnet eine modulare Schnittstelle zur Unterstützung verschiedener Übertragungsmedien und wird in der Netzwerktechnik zur Flexibilisierung von Schnittstellen verwendet.
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Bei einem GBIC handelt es sich um ein streichholzschachtelgroßes Modul, das in eine elektrische Schnittstelle eingefügt wird, um diese in eine optische Schnittstelle mit SC-Buchse umzuwandeln. Mit Hilfe von GBICs kann die Art des zu übertragenden Signals an die Bedürfnisse der Übertragung angepasst werden.[1]
Häufig zu finden sind GBICs im Bereich von Backbone-Netzwerken oder SANs. Die Schnittstellenkarte des Hosts beziehungsweise der Zentralverteiler (etwa der Switch) stellen ihre Schnittstelle nicht starr, sondern flexibel zur Verfügung.[2]
Im Bereich der Computer-Netzwerke kann so über einen GBIC eine Schnittstelle flexibel als Gigabit-Ethernet über Twisted-Pair-Kabel oder Lichtwellenleiter betrieben werden, ohne wie früher üblich die Schnittstellenkarte des Systems austauschen zu müssen.
Interface-Typen
- SX (500 m Reichweite bei 50/125er Glasfaser, 220 m bei 62,5/125er Glasfaser)
- LX (10 km Reichweite bei 9/125er Glasfaser)
- LH(X) (40 km Reichweite bei 9/125er Glasfaser)
- ZX (80 km Reichweite bei 9/125er Glasfaser)
- BX (10 km Reichweite bei 9/125er Glasfaser)
- T („Kupfer“ 100 m Reichweite ab Cat.5-UTP-Kabel)
- CWDM
- DWDM
- SONET (als OC48 oder OC192)
Weiterentwicklungen
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Die Idee neuer Bauformen entstand aus dem Bedürfnis heraus, auf gleicher Fläche mehr Anschlüsse unterzubringen und so haben sich neben GBIC mehrere andere Schnittstellentypen bzw. Formfaktoren für hot-swappable Transceiver im Ethernet- und Storage-Bereich etabliert:[1][2]
- SFP (Small Form-factor Pluggable, auch als Mini-GBIC, SFF GBIC, GLC oder „New GBIC“ beziehungsweise „Next Generation GBIC“ bezeichnet)
- SFP+ (auch SFP Plus, aktuell kleinstes pluggable Transceiver Format für 10 Gigabit Ethernet und 8 bzw. 16 Gigabit FibreChannel Anwendungen)
- SFP28
- XFP (wie SFP aufgebaut, aber größer und für 10GbE)
- XENPAK (für 10GbE)
- X2 (Nachfolger von XENPAK)
- QSFP
- QSFP+
- QSFP28
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- Andrew Oliviero, Bill Woodward: Cabling: The Complete Guide to Copper and Fiber-Optic Networking. 4. Auflage. John Wiley & Sons, 2009, ISBN 978-0-470-47707-6, S. 329 f. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Tom Clark: Designing Storage Area Networks: A Practical Reference for Implementing Fibre Channel and IP SANs. 2. Auflage. Addison-Wesley Longman, 2003, ISBN 978-0-321-13650-3, S. 106 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).