Winkel (Gifhorn)

Winkel ist ein Ortsteil der Stadt Gifhorn im niedersächsischen Landkreis Gifhorn. Er liegt im Südwesten der Stadt und ist von größeren Wald- und Heideflächen der Fahlen Heide und Gifhorner Heide umgeben.

Winkel
Stadt Gifhorn
Ehemaliges Gemeindewappen von Winkel
Koordinaten: 52° 27′ N, 10° 30′ O
Höhe: 54 (53–55) m
Fläche: 2,76 km²
Einwohner: 936 (2017)
Bevölkerungsdichte: 339 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. März 1974
Postleitzahl: 38518
Vorwahl: 05371
Karte
Lage von Winkel in Gifhorn

Geographie

Im Übergangsbereich zwischen Harz und Heide erstreckt sich im Südwesten von Gifhorn das Gebiet des Ortsteils Winkel. Die Landschaft wird weitgehend durch das Naturschutzgebiet Fahle Heide, Gifhorner Heide bestimmt. Bei Winkel mündet die Hehlenriede in den Allerkanal. An der B 4 liegt der Waldsee.

Nachbargemeinden

Benachbarte Ortsteile bzw. Gemeinden sind die Kernstadt Gifhorn im Osten, Neubokel im Norden, Ribbesbüttel und Vollbüttel im Süden sowie Leiferde im Westen. Nächstgelegene größere Städte sind Wolfsburg, Braunschweig und Celle. Winkel grenzt im Uhrzeigersinn an die Feldmarken folgender Ortschaften: Westlich und nördlich Leiferde, östlich Gifhorn sowie südlich Ribbesbüttel und Vollbüttel.[1]

Geschichte

Die Ortschaft Winkel soll nach der Bezeichnung Fuchswinkel benannt worden sein, die in früherer Zeit für abgelegene, einsame Orte verwendet wurde. Deshalb ist im Wappen von Winkel ein Fuchskopf dargestellt.[2]

Der Heide-Dichter Hermann Löns hielt sich ab 1904 gelegentlich für Naturbeobachtungen und Jagdzwecke in Winkel auf. Er verfasste Literatur, die im Ort und der Umgebung spielt. In seiner Erzählung Haidbilder (von 1913), Kapitel Das taube Tal, erwähnt Löns den Ort Winkel. Dabei erzählt er eine Geschichte aus dem Dreißigjährigen Krieg, die sich in einem Tal in der Nähe abgespielt haben soll. In Winkel gibt es ein Löns-Denkmal und einen „Arbeitskreis der Hermann-Löns-Freunde im Landkreis Gifhorn“ mit Sitz in Brome. Löns wohnte bei seinen Aufenthalten in einer Gaststätte in Winkel, die der Besitzer ihm zu Ehren 1924 als „Löns-Krug“ benannte. Sie bestand unter dem Namen bis 2017.

Winkel ist ein Stadtteil, der im Zuge der niedersächsischen Gebietsreform am 1. März 1974 zusammen mit den ehemals selbständigen Gemeinden Kästorf, Gamsen, Wilsche und Neubokel in die Stadt Gifhorn eingemeindet wurde.[3]

Politik

Ortsratswahl 2021
Wahlbeteiligung: 65,76 %
 %
50
40
30
20
10
0
41,0 %
19,1 %
16,4 %
13,7 %
9,8 %
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
d Unabh. Liste Gifhorn

Der Ortsrat besteht aus fünf Personen mit einem Ortsbürgermeister an der Spitze. Dieses Gremium beschließt und ist zu wichtigen, die Ortschaft betreffenden Angelegenheiten zu hören. Die endgültige Entscheidung über eine Maßnahme obliegt jedoch dem Rat der Stadt.

Bei der Kommunalwahl 2021 ergab sich folgende Sitzverteilung:[4]

Ortsrat 2021
Insgesamt 5 Sitze

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Denkmäler

Hermann-Löns-Denkmal (2022)
Pferde-Denkmal

Das Löns-Denkmal wurde 1924 in Winkel errichtet und 2019 an seinen heutigen Platz gegenüber der ehemaligen Gaststätte Lönskrug umgesetzt. Die Jahresangaben 1904 und 1914 erinnern an den Beginn seiner Besuche in Winkel im Jahre 1904 und seinen Tod im Jahre 1914. Das Zeichen der Wolfsangel, das sich auf dem Gedenkstein von 1924 befindet, setzte Hermann Löns häufig unter seine Unterschrift.

Das Pferde-Denkmal steht seit 2011 in Winkel, es wurde vom ortsansässigen Künstler Armin Saak als Stahlskulptur geschaffen.[5]

Regelmäßige Veranstaltungen

Das jährliche Schützenfest findet im Juni statt, es wird von der Schützengesellschaft Winkel e.V. veranstaltet.

Literatur

  • Der Landkreis Gifhorn. Hrsg. von Niedersächsischen Landesverwaltungsamt. Bremen 1972. (Die Landkreise in Gifhorn, Bd. 26, ISBN 3-87172-327-4)
Commons: Winkel (Gifhorn) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. https://www.umweltkarten-niedersachsen.de/Umweltkarten/?topic=Basisdaten&lang=de&bgLayer=DGK5historisch&X=5813192.34&Y=601634.33&zoom=11
  2. Informationstafel in Winkel, gesehen am 30. April 2022.
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 226.
  4. Ergebnis Ortsratswahl 2021. Abgerufen am 13. Juli 2022.
  5. Nun hat Winkel ein Pferde-Denkmal. Aller-Zeitung, 5. Juni 2011, abgerufen am 1. Mai 2022.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.