Gießener Professorengalerie
Die Gießener Professorengalerie ist eine Gemäldesammlung der Justus-Liebig-Universität Gießen. Sie enthält die in Auftragsmalerei entstandenen Bildnisse von ehemaligen Professoren, Kanzlern, Rektoren und weiteren mit der Universität verbundenen Personen.
Sammlung
Die Sammlung bestand ursprünglich aus 108 Porträts von Gießener Professoren aus der Zeit vom zweiten Viertel des 17. Jahrhunderts bis zum Ende des 18. Jahrhunderts, von denen im Zweiten Weltkrieg zwei vernichtet wurden. Das älteste Gemälde stammt aus dem Jahr 1629, als die Gießener Universität wegen der Pest und wegen des Dreißigjährigen Krieges vorübergehend nach Marburg umgezogen war. Von den erhaltenen 106 jeweils 60 × 75 cm großen Ölgemälden hängen heute 104 im Senatssaal des Universitäts-Hauptgebäudes. Sie können sieben Malern zugeordnet werden. Es gibt Porträts von Professoren aller vier an den frühneuzeitlichen Universitäten üblichen Fakultäten: 25 Gemälde von Theologen (darunter ein unbekannter), 28 Gemälde von Juristen, 19 Gemälde von Medizinern und 31 Porträts von Philosophen (darunter zwei unbekannte) sowie das Porträt des Universitätssekretärs Riedel.[1]
Gemälde (Auswahl)
- Johann Konrad Arnoldi
- Johann Christoph Bielenfeld
- Jakob Le Bleu
- Johann-Breidenbach
- Johann Konrad Dieterich
- Lukas Frantz
- Melchior Dethmar Grolman
- Johann Gottfried Hartung
- Michael Heiland
- Johann Casimir Hert
- Ludwig Heinrich Leo Hilchen
- Hartmann von Jacobi
- Christoph Ludwig Nebel
- Stephan Marcellus Oliva
- Simon Nikolaus Orth
- Heinrich Phasian
- Abraham de Potter
- Hartmann Riedel
- Kilian Rudrauff
- Johann Bartholomäus Rüdiger
- Lorenz Strauß
- Gerhard Tabor
- Nikolaus Thilenius
- Johannes Tackius
- Georg Tulsner
- Augustin Vagetius
- Johann Carl Voigt
- Johann Friedrich Wahl
- Johann Weiss
- Philipp Nikolaus Wolf
Maler
Nach einer Verordnung des Landgrafen Georg II. von Hessen-Darmstadt (1605–1661) hatte jeder neu berufene Professor die Hälfte der Kosten für sein „contrefait“ selbst zu zahlen, die andere Hälfte sollte die Universität übernehmen. Die Porträts wurden von folgenden Malern angefertigt:[2]
- Johannes Balthasar (Baltzer) Becker 1631
- Friedrich Johann Ludwig Berchelmann (1729–1808)
- Johann Peter Engelhard (1659–1689)
- M. Kestner
- Johann Henrich Leuchter
- Christoph Maximilian Pronner (1682–1763)
- Johann Nikolaus Reuling (1697–1780)
- Johann Georg Wentzel
Siehe auch
Die Tübinger Professorengalerie, die bereits 1590 ins Leben gerufen wurde, hat heute etwa 330 Porträts und wird immer wieder durch weitere ergänzt.
Weblinks
- Fotos der Gemälde
- Siegfried Rösch: Die Professorengalerie der Gießener Universität. Ikonographische und genealogische Betrachtungen. In: Ludwigs-Universität, Justus-Liebig-Hochschule: 1607–1957; Festschrift zur 350-Jahrfeier. Schmitz Verlag, Gießen, 1957, S. 433–442 (urn:nbn:de:hebis:26-opus-30943).
- Erwin Schmidt: Die Gießener Universitätsmaler Christoph Maximilian Pronner und Friedrich Johann Ludwig Berchelmann und der Kunstmaler Johann Nikolaus Reuling., in: Berichte und Arbeiten aus der Universitätsbibliothek Giessen, Band 13, Universitätsbibliothek: Gießen, 1968 pdf
Einzelnachweise
- Rösch, Professorengalerie (1957)
- Schmidt, Gießener Universitätsmaler (1968)