Gewerbliche und Hauswirtschaftlich-Sozialpflegerische Schulen Emmendingen

Die Gewerblichen und Hauswirtschaftlich-Sozialpflegerischen Schulen Emmendingen (GHSE) sind die größten der drei vom Landkreis Emmendingen getragenen beruflichen Schulen. Hier können alle Abschlüsse des deutschen Schulsystems erworben werden – der Hauptschulabschluss, der mittlere Bildungsabschluss, die Fachhochschulreife und die allgemeine Hochschulreife, das Abitur.

Gewerbliche und Hauswirtschaftlich-Sozialpflegerische Schulen Emmendingen
Schulform Berufliche Schule
Gründung 1836
Adresse

Jahnstr. 12-14
79312 Emmendingen

Land Baden-Württemberg
Staat Deutschland
Träger Landkreis Emmendingen
Schüler 2.200
Lehrkräfte 170
Leitung Thomas Kruse[1]
Website www.ghse.de

Geschichte

Der Großteil der Schule ist gewerblich geprägt. 1836 gegründet ist sie eine der ältesten Gewerbeschulen Badens und war mehr als einhundert Jahre lang ausschließlich eine gewerbliche Berufsschule. 1973 wurde das Technische Gymnasium dort angesiedelt, 1989 eine Altenpflegeschule, 1993 schloss man sich mit der benachbarten Hauswirtschaftlichen Schule zusammen. Seit 2011 gibt es auch ein Sozialwissenschaftliches Gymnasium, seit 2012 auch als Aufbaugymnasium ab der achten Klasse. 2012 waren die Gewerblichen und Hauswirtschaftlich-Sozialpflegerischen Schulen Emmendingen als unter den besten 15 deutschen Schulen für das Finale des Deutschen Schulpreises qualifiziert.[2]

Lage und Größenordnung

Im Schuljahr 2019/2020 werden rund 2.200 Schüler von ca. 170 Lehrkräften in 14 Schularten und rund 100 Klassen unterrichtet. Mehr als die Hälfte aller Schüler macht eine duale Ausbildung und besucht die Berufsschule. Das Schulgelände umfasst mehrere Gebäudekomplexe. Darunter sind neben dem Hauptgebäude auch Holz-, Metall-, KfZ-, Elektro- und Kunststoffwerkstätten, zwei Sporthallen, eine Cafeteria und ein Hauswirtschaftsgebäude mit mehreren Schulküchen und Textilwerkräumen. Im Frühjahr 2020 erweitert ein neuer Modulbau mit 10 Unterrichtsräumen das Raumangebot.

Schularten

An den Gewerblichen und Hauswirtschaftlich-Sozialpflegerischen Schulen Emmendingen werden folgende Schularten angeboten:

Vollzeitschularten

  • Technisches Gymnasium:
  • Sozialwissenschaftliches Gymnasium:
    • 3-jährig (ab Klasse 11)
    • 6-jährig (ab Klasse 8)
  • Zweijähriges Berufskolleg für Informations- und Kommunikationstechnische Assistenten
  • Zweijährige Berufsfachschule:
    • Elektrotechnik
    • Metalltechnik
    • Gesundheit und Pflege
    • Hauswirtschaft und Ernährung
  • Einjährige Berufsfachschule:
    • Holztechnik
    • Kfz-Technik
    • Metalltechnik
  • Berufsvorbereitende Schularten:
    • Ausbildungsvorbereitung dual (AV-Dual)
    • Vorqualifizierungsjahr Arbeit/Beruf für Menschen ohne Deutschkenntnisse (VABO)
    • VAB in Kooperation mit den Förderschulen (VABKF)
    • Berufsvorbereitende Einrichtung (BVE)

Teilzeitschularten

  • Gewerbliche Berufsschulen:
    • Bautechnik
    • Elektrotechnik
    • Holztechnik
    • Kraftfahrzeugtechnik
    • Mechatronik
    • Metalltechnik
  • Pflege:
    • Dreijährige Berufsfachschule für Pflege (Generalistische Pflegeausbildung)
    • Einjährige Berufsfachschule Altenpflegehilfe
    • Zweijährige Berufsfachschule Altenpflegehilfe für Migranten mit intensiver Deutschförderung
    • Dreijährige Berufsfachschule für Altenpflege
    • Zusatzqualifikation für Praxisanleiter (1BFQ)

UNESCO-Projektschule

Seit 1989 sind die Gewerblichen und Hauswirtschaftlich-Sozialpflegerischen Schulen Emmendingen Mitglied im Netzwerk der UNESCO-Projektschulen. Im Unterricht selbst sowie in vielfältigen Projekten außerhalb des Unterrichts arbeiten Schüler und Lehrer an Themen wie Menschenrechte, Toleranz, Demokratie, Interkulturalität und Umwelt.

Schulpartnerschaften

Die Gewerblichen und Hauswirtschaftlich-Sozialpflegerischen Schulen Emmendingen pflegen Partnerschaften und Kooperationen zu Bildungseinrichtungen in aller Welt. Im Rahmen dieser Kontakte werden Schüler- und Lehreraustausche organisiert, an gemeinsamen Projekten gearbeitet und interkulturelle Beziehungen geknüpft und ausgebaut.

  • Talitha Kumi School Beit Jala (Palästina) zum trinationalen Schüleraustausch mit dem israelischen Landkreis Drom HaSharon
  • Gewerbliche-industrielle Berufsschule Liestal (Schweiz) für technische Projekte im Bereich der Berufsschule
  • Hangzhou Kaiyuan Business Vocational School (China) im Bereich der Berufsschule, um die jeweiligen Schul- und Ausbildungssysteme kennenzulernen
  • Lycée des métiers Charles de Gaulle Pulversheim (Frankreich) zur Durchführung von sprachlichen und technischen Projekten, auch im Bereich des Pilotprojekts AzubiBacPro
  • Lycée Paul Langevin La Seyne-sur-Mer (Frankreich) zum Schüleraustausch in der Mittelstufe

Bekannte Absolventen und Lehrkräfte

Lehrkräfte

  • Kerstin Boschert: Lehrerin für Sport und Biologie, von 2007 Kapitänin der Bundesligamannschaft des Sportclub Freiburg
  • Monika Bresch[3]: SPD-Frauenpreis 2011 für das Engagement als UNESCO-Koordinatorin an den Gewerblichen und Hauswirtschaftlich-Sozialpflegerischen Schulen Emmendingen
  • Werner Englert[4]: Langjähriger Musiklehrer an der Schule, Gründer und Leiter der Kreisschülerbigband Funky Devilz, Träger des Bundesverdienstkreuzes für großartige Verdienste im Bereich der Musikerziehung sowie der kulturellen Bildung insbesondere von Kindern und Jugendlichen
  • Marie-Luise Raub[5]: SPD-Frauenpreis 2011 für das Engagement als UNESCO-Koordinatorin an den Gewerblichen und Hauswirtschaftlich-Sozialpflegerischen Schulen Emmendingen
  • Helmut Reibold: Bundesverdienstkreuz 2016 fürs Brückenbauen zwischen Deutschen, Israelis und Palästinensern[6], Landesehrennadel des Landes Baden-Württemberg 2014[7], Schulleiter der Schule von 1984 bis 2002

Absolventen

Einzelnachweise

  1. Das Schulleitungsteam. In: www.ghse.de. Abgerufen am 25. März 2020.
  2. Pressemitteilung: 15 Schulen für den deutschen Schulpreis nominiert. (PDF) In: www.deutscher-schulpreis.de. Abgerufen am 24. März 2020.
  3. Charlotte Wittnebel: Anerkennung für völkerverbindendes Engagement – Kreis Emmendingen – Badische Zeitung. In: www.badische-zeitung.de. 16. März 2011, abgerufen am 24. März 2020.
  4. Ein Missionar in Sachen Musik – Emmendingen – Badische Zeitung. In: www.badische-zeitung.de. Badische Zeitung, abgerufen am 24. März 2020.
  5. Badische Zeitung: Anerkennung für völkerverbindendes Engagement – Kreis Emmendingen – Badische Zeitung. In: www.badische-zeitung.de. Abgerufen am 24. März 2020.
  6. Markus Zimmermann: Auszeichnung für einen „Brückenbauer“ – Helmut Reibold erhält in Stuttgart das Bundesverdienstkreuz / Engagement im Austausch mit Israel und Palästina gewürdigt. In: www.badische-zeitung.de. Badische Zeitung–Emmendingen, 5. Dezember 2016, abgerufen am 24. März 2020.
  7. Reibold erhält Ehrennadel – Emmendingen – Badische Zeitung. In: www.badische-zeitung.de. Badische Zeitung, abgerufen am 24. März 2020.
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