Gewöhnlicher Flachbärlapp

Der Gewöhnliche Flachbärlapp[1][2] (Diphasiastrum complanatum) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Flachbärlappe (Diphasiastrum) innerhalb der Familie der Bärlappgewächse (Lycopodiaceae).[3]

Gewöhnlicher Flachbärlapp

Gewöhnlicher Flachbärlapp (Diphasiastrum complanatum)

Systematik
Unterabteilung: Lycopodiophytina
Klasse: Bärlapppflanzen (Lycopodiopsida)
Ordnung: Bärlappartige (Lycopodiales)
Familie: Bärlappgewächse (Lycopodiaceae)
Gattung: Flachbärlappe (Diphasiastrum)
Art: Gewöhnlicher Flachbärlapp
Wissenschaftlicher Name
Diphasiastrum complanatum
(L.) Holub

Beschreibung

Habitus
Illustration

Der Gewöhnliche Flachbärlapp wächst als ausdauernde krautige Pflanze. Die kriechende Sprossachse liegt auf dem Untergrund auf oder kriecht unter lockerer Bodenstreu. Von der Hauptsprossachse steigen verzweigte Nebensprosse auf. Diese erreichen meist Höhen von etwa 10 Zentimetern. Da jedoch der Hauptspross deutlich länger werden kann, kann die Gesamtgröße der Pflanzenexemplare erheblich schwanken. Die Sprossachsen der Seitensprosse sind an den Flanken deutlich breiter, so dass sie insgesamt abgeflacht sind.

Die Blätter stehen vierzeilig an den Stängeln und sind ungestielt, nicht gekniet und am Grund am breitesten. Die Flankenblätter sind nicht oder nur wenig nach unten umgebogen. Die Blätter auf der Unterseite der Sprossachse sind sehr klein.

Die nicht oder kurz gestielten Ähren tragen die Sporophylle und sind 15 bis 20 Millimeter lang.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 46,[3] seltener 22 oder 44.[4]

Habitus

Vorkommen und Schutz

Diphasiastrum complanatum ist zirkumboreal in den gemäßigten und arktischen Breiten und in den Gebirgen der Tropen verbreitet. Sein Verbreitungsgebiet umfasst Europa, Nordamerika, Vorderasien, Sibirien, Ostasien, Indien, Sri Lanka, den Malayischen Archipel und die Philippinen.

Der Gewöhnliche Flachbärlapp wächst in Mitteleuropa in Nadelwäldern und in Zwergstrauchheiden, allerdings nicht im Hochgebirge. Diphasiastrum complanatum kommt in Pflanzengesellschaften der Klasse Pulsatillo-Pinetea, aber auch der Ordnung Piceetalia vor.[4]

Er ist in Deutschland durch die BArtSchV und durch die FFH-Richtlinie Anhang V der Europäischen Union geschützt.[5]

Systematik

Die Erstveröffentlichung erfolgte 1753 unter dem Namen (Basionym) Lycopodium complanatum durch Carl von Linné in Species Plantarum, Tomus II, S. 1104. Die Neukombination zu Diphasiastrum complanatum (L.) Holub wurde 1975 durch Josef Holub in Preslia, Band 47, S. 108 veröffentlicht. Weitere Synonyme für Diphasiastrum complanatum (L.) Holub sind: Lycopodium anceps Wallr. non Presl, Diphasium complanatum (L.) Rothm.[6]

Je nach Autor gibt es von Diphasiastrum complanatum etwa drei Unterarten:

  • Diphasiastrum complanatum (L.) Holub subsp. complanatum
  • Diphasiastrum complanatum subsp. hastulatum (Sipliv.) Ivanenko & Tzvelev: Sie kommt im europäischen Russland vor.[6]
  • Diphasiastrum complanatum subsp. montellii (Kukkonen) Kukkonen: Sie kommt im europäischen Russland vor.[6]

Quellen und weiterführende Informationen

Literatur

  • Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands (= Die Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Band 2). Herausgegeben vom Bundesamt für Naturschutz. Ulmer, Stuttgart 2000, ISBN 3-8001-3364-4.
  • Werner Rothmaler: Exkursionsflora für die Gebiete der DDR und der BRD. Band 2: Gefäßpflanzen, 14. Auflage. Volk und Wissen, Berlin 1988, ISBN 3-06-012539-2.
  • Urania Pflanzenreich. Band 2: Moose, Farne, Nacktsamer, 1. Auflage 1992, Urania-Verlag, Leipzig 1992, ISBN 3-332-00495-6.
  • Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 1994, ISBN 3-8252-1828-7.
  • Warren H. Wagner Jr., Joseph M. Beitel: Diphasiastrum. In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico, Volume 2: Pteridophytes and Gymnosperms. Oxford University Press, New York und Oxford, 1993, ISBN 0-19-508242-7. Diphasiastrum complanatum (Linnaeus) Holub. - textgleich online wie gedrucktes Werk.

Einzelnachweise

  1. Diphasiastrum complanatum (L.) Holub, Gewöhnlicher Flachbärlapp. auf FloraWeb.de
  2. Walter Erhardt et al.: Der große Zander. Enzyklopädie der Pflanzennamen. Band 2. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2008. ISBN 978-3-8001-5406-7
  3. Warren H. Wagner Jr., Joseph M. Beitel: Diphasiastrum. In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico, Volume 2: Pteridophytes and Gymnosperms. Oxford University Press, New York und Oxford, 1993, ISBN 0-19-508242-7. Diphasiastrum complanatum (Linnaeus) Holub. - textgleich online wie gedrucktes Werk.
  4. Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 67.
  5. Michael Koltzenburg: Diphasiastrum complanatum. In: Schmeil-Fitschen: Die Flora Deutschlands und angrenzender Länder. 97. Auflage. Verlag Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2019. ISBN 978-3-494-01700-6. S. 143.
  6. Michael Hassler: Datenblatt bei World Ferns. Synonymic Checklist and Distribution of Ferns and Lycophytes of the World. Version 11.0 vom 5. Dezember 2020.
Commons: Gewöhnlicher Flachbärlapp (Diphasiastrum complanatum) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
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