FC Getafe

Der FC Getafe [xeˈtafe] (offiziell Getafe Club de Fútbol S.A.D.) ist ein spanischer Fußballverein (Sport-Aktiengesellschaft) aus Getafe, einer Vorstadt von Madrid. Er wurde 1983 gegründet. Seit der Saison 2004/05 spielte die erste Mannschaft in der Primera División, unterbrochen nur durch ein Abstiegsjahr in der Saison 2016/17. Getafe spielt ganz in Dunkelblau, ganz in Rot oder ganz in Gelb. Heimstadion ist das Coliseum, das 17.000 Zuschauern Platz bietet.

FC Getafe
Logo
Basisdaten
Name Getafe Club de Fútbol S.A.D.
Sitz Getafe, Spanien
Gründung 1983
Präsident Ángel Torres Sánchez
Website getafecf.com
Erste Fußballmannschaft
Cheftrainer SpanienSpanien José Bordalás
Spielstätte Coliseum
Plätze 17.000
Liga Primera División
2022/23 15. Platz
Heim
Auswärts
Ausweich
Heimspiel im Coliseum

Geschichte

20. Jahrhundert

1945 wurde in Getafe der Fußballverein Club Getafe Deportivo gegründet, dessen Mannschaft 1956/57 in die dritte Liga aufstieg und im Jahr darauf nur knapp den Aufstieg in die zweite Liga verpasste. Bis in die 1970er Jahre spielte der Verein drittklassig, bis er nach einem sportlichen Niedergang 1976 aufgelöst wurde. Die Verbindung dieses Vereins zum FC Getafe ist eher personell als institutionell, d. h., es handelt sich um keinen Vorgängerverein, aber zahlreiche ehemalige Aktive des Club Getafe Deportivo spielten später beim FC Getafe eine Rolle.

Der Vorgängerverein des FC Getafe wurde 1976 unter dem Namen Peña Madridista Getafe, ursprünglich ein Fanklub von Real Madrid, registriert. Seit 1980 traten die Mannschaften unter dem Namen Deportivo Peña Getafe an. Nach der Fusion mit Club Getafe Promesas 1982 entstand schließlich im August 1983 der Getafe CF.

In der Saison 1986/87 stieg der FC Getafe in die drittklassige Segunda B auf. 1993/94 folgte der erstmalige Aufstieg in die zweite Liga. Hier stieg man in den Folgejahren zweimal ab und wieder auf, letztmals in der Saison 2001/02.

21. Jahrhundert

In der Saison 2003/04 gelang erstmals der Aufstieg in die Primera División. Nachdem die Mannschaft in ihrer ersten Erstligasaison auf dem 13. Platz den Klassenerhalt sicherte, belegte sie in der Saison 2005/06 den neunten Platz und spielte damit auch 2006/07 unter dem Trainer Bernd Schuster erstklassig. 2007 erreichte der Klub erstmals das Finale der Copa del Rey, als nach einer 2:5-Hinspielniederlage der FC Barcelona im Halbfinalrückspiel 4:0 geschlagen werden konnte. Der Verein verlor das Finale mit 0:1 gegen den FC Sevilla.

Getafe startete trotz dieser Niederlage 2007/08 zum ersten Mal im UEFA-Pokal, da sich der FC Sevilla für die Champions League qualifiziert hatte. Der Verein kämpfte sich bis ins Viertelfinale vor, wo er nach zwei Unentschieden aufgrund der geringeren Zahl der Auswärtstore schließlich dem FC Bayern München unterlag.

2008 erreichte der Klub zum zweiten Mal in Folge das Finale der Copa del Rey. Der Verein verlor das Finale mit 1:3 gegen den FC Valencia. Das folgende Jahr 2008/09 verlief weniger erfolgreich, bis zur letzten Runde war der FC Getafe in den Abstiegskampf der Primera División verwickelt.

Am 21. April 2011 wurde bekanntgegeben, dass der Verein zu 100 Prozent an die Royal Emirates Group of Companies aus Dubai (VAE) verkauft wurde. Ziel des Vereins ist es nun, in Spanien „ein Verein der Spitzenklasse hinter Real Madrid und dem FC Barcelona“ zu werden, wie Präsident Ángel Torres Sánchez nach der Vertragsunterzeichnung sagte.[1]

Deportivo La Coruña vs. Getafe CF.

Im August 2011 startete der FC Getafe eine kontroverse Kampagne. Der Club produzierte den Film Zombies Calientes de Getafe (etwa „Scharfe Zombiebräute aus Getafe“) um seine Fans anzuregen, für mehr Nachwuchs zu sorgen. Ziel und Erfolg der Kampagne war ein Anstieg der Dauerkartenverkäufe.[2]

Nach zwölf Jahren Primera División stieg der Verein am Ende der Spielzeit 2015/16 als Vorletzter der Schlusstabelle in die Segunda División ab. Dort schaffte man in der Folgesaison den Wiederaufstieg und wurde in der Saison 2017/18 Achter, verpasste die Europacupränge um nur drei Punkte. In der Saison 2018/19 konnte der 5. Platz erreicht werden. Getafe war damit für die Gruppenphase der UEFA Europa League 2019/20 qualifiziert. Nach einem zweiten Platz in ihrer Gruppe mit 4 Siegen und 2 Niederlagen rückten sie in die Play-off-Phase vor. Im Sechzehntelfinale gewannen sie mit einem Gesamtergebnis von 3:2 gegen Ajax Amsterdam und standen im Achtelfinale gegen Inter Mailand. Wegen der COVID-19-Pandemie kam es zu Spielabsagen, die insbesondere wegen der Situation in Italien auch Mailand betraf, weshalb das bereits abgesagte Hinspiel in nur einer Partie entschieden wurde. Das Spiel, das Getafe 0:2 verlor, fand in der Arena AufSchalke in Gelsenkirchen statt.

Die Saison 2019/20 beendete Getafe auf Platz 8 mit 54 und einer Bilanz von 14 Siegen und je 12 Niederlagen und Unterschieden. Durch die Platzierung verpasste Getafe den Einzug in die europäischen Wettbewerbe.

Nachdem Getafe die Saison 2020/21 auf dem 15. Platz mit 9 Siegen zu 11 Unentschieden zu 18 Niederlagen abschloss, wurde Trainer Míchel entlassen und durch Quique Sánchez Flores ersetzt, der er einen Dreijahresvertrag erhielt.[3]

Coliseum

Der Klub trägt seine Heimspiele im Coliseum aus. Dieses bietet nach mehreren Renovierungen 16.800 Sitzplätze.[4][5]

Fans

Die Zahl der Getafe-Fans, die gemeinhin als Marea Azul oder Azulones bezeichnet werden, ist mit dem Erfolg der Mannschaft in den letzten Jahren stetig gestiegen. Es gibt 18 Peñas ("Fanclubs") und 12.000 Socios ("Mitglieder").

Erfolge

  • Vize-Pokalsieger 2007, 0:1 gegen den FC Sevilla
  • Viertelfinale UEFA-Pokal 2008, mit 1:1 (Hinspiel in München, 3. April) und 3:3 n. V. (in Getafe, 10. April) gegen den FC Bayern München ausgeschieden.
  • Vize-Pokalsieger 2008, 1:3 gegen den FC Valencia

Europapokalbilanz

Saison Wettbewerb Runde Gegner Gesamt Hin Rück
2007/08UEFA-Pokal 1. Runde Niederlande FC Twente Enschede(a)3:3(a)1:0 (H)2:3 n. V. (A)
Gruppenphase England Tottenham Hotspur2:12:1 (A)
Israel Hapoel Tel Aviv1:21:2 (H)
Danemark Aalborg BK2:12:1 (A)
Belgien RSC Anderlecht2:12:1 (H)
Sechzehntelfinale Griechenland AEK Athen4:11:1 (A)3:0 (H)
Achtelfinale Portugal Benfica Lissabon3:12:1 (A)1:0 (H)
Viertelfinale Deutschland FC Bayern München(a)4:4(a)1:1 (A)3:3 n. V. (H)
2010/11UEFA Europa League Play-offs Zypern Republik APOEL Nikosia2:11:0 (H)1:1 n. V. (A)
Gruppenphase Danemark Odense BK3:22:1 (H)1:1 (A)
Schweiz BSC Young Boys1:20:2 (A)1:0 (H)
Deutschland VfB Stuttgart0:40:1 (A)0:3 (H)
2019/20UEFA Europa League Gruppenphase Turkei Trabzonspor2:01:0 (H)1:0 (A)
Russland FK Krasnodar5:12:1 (A)3:0 (H)
Schweiz FC Basel1:30:1 (A)1:2 (H)
Sechzehntelfinale Niederlande Ajax Amsterdam3:22:0 (H)1:2 (A)
Achtelfinale Italien Inter Mailand0:20:2
Legende: (H) – Heimspiel, (A) – Auswärtsspiel, (N) – neutraler Platz, (a) – Auswärtstorregel, (i. E.) – im Elfmeterschießen, (n. V.) – nach Verlängerung

Gesamtbilanz: 29 Spiele, 15 Siege, 5 Unentschieden, 9 Niederlagen, 39:30 Tore (Tordifferenz +9)

Bekannte Trainer

Bekannte Spieler

Aktueller Kader 2023/24

Stand: 5. April 2024[6]

Nr. Nat. Name Geburtstag im Verein seit Vertrag bis
Tor
01BrasilienDaniel Fuzato04.07.199720232024
13SpanienSpanienDavid Soria04.04.199320182024
Abwehr
02TogoDjené (C)ein weißes C in blauem Kreis31.12.199120172025
03ArgentinienFabrizio Angileri15.03.199420222026
04UruguayGastón Álvarez24.03.200020222028
06PortugalDomingos Duarte10.03.199520222026
15ParaguayOmar Alderete26.12.199620222028
16SpanienSpanienDiego Rico23.02.199320232024
18SpanienSpanienJosé Ángel Carmona29.01.200220232024
21SpanienSpanienJuan Iglesias03.07.199820212026
Mittelfeld
05SpanienSpanienLuis Milla07.10.199420222027
08UruguayMauro Arambarri30.09.199520182028
09SpanienSpanienÓscar28.06.199820232024
11SpanienSpanienCarles Aleñá05.01.199820212026
20SerbienNemanja Maksimović26.01.199520182024
24Guinea-aIlaix Moriba19.01.200320242024
25SpanienSpanienYellu Santiago25.05.200420242025
Sturm
07SpanienSpanienJaime Mata24.10.198820182024
12EnglandEnglandMason Greenwood01.10.200120232024
14SpanienSpanienJuanmi Latasa23.03.200120222024
19SpanienSpanienBorja Mayoral05.04.199720222027

Einzelnachweise

  1. „Team Dubai“ Getafe. In: Süddeutsche Zeitung. Süddeutsche.de, 23. April 2011, archiviert vom Original am 1. Mai 2011; abgerufen am 23. April 2011.
  2. Marco Maurer: Kampagne eines spanischen Fußballklubs: Scharfe Zombiebräute von Getafe. In: Süddeutsche Zeitung. 6. September 2011, abgerufen am 28. September 2011.
  3. FC Getafe - Vereinsprofil. Abgerufen am 7. Juni 2022.
  4. FC Getafe - Stadion - Coliseum Alfonso Pérez. Abgerufen am 17. April 2023.
  5. Nach sexistischen Kommentaren: Getafe-Stadion umbenannt. Abgerufen am 5. Oktober 2023 (deutsch).
  6. Jugadores. Abgerufen am 5. April 2024 (spanisch).
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.