Gertrud Hurler
Gertrud Hurler (* 1. September 1889 in Taberwiese als Gertrud Zach; † 1965)[1] war eine deutsche Pädiaterin.
Leben
Die Tochter eines Arztes[1] studierte vom Wintersemester 1911/12 bis zum Wintersemester 1915/16[2] Medizin an der Ludwig-Maximilians-Universität München[3]. Sie wurde 1917 als Ärztin approbiert.[4] Sie ließ sich am von Meinhard von Pfaundler geleiteten Haunerschen Kinderspital in Pädiatrie ausbilden.[3] Von 1919 bis 1945 arbeitete sie als niedergelassene Kinderärztin im Münchner Stadtteil Neuhausen.[4][3] Hurler war Mitglied des NS-Ärztebundes und trat zum 1. Mai 1933 der NSDAP bei (Mitgliedsnummer 3.205.020).[5][4]
Nach ihr benannt wurde das Hurler-Syndrom (auch Hurler-Krankheit, Morbus Hurler), das sie 1919 beschrieb.[6] Heute wird das Hurler-Syndrom als Hurler-Pfaundler-Syndrom bezeichnet und als Typ I-H der Mukopolysaccharidose klassifiziert.
1914 heiratete sie den Veterinärmediziner Konrad Hurler, sie hatten zwei Kinder.[1]
Schriften
- Ueber einen Typ multipler Abartungen, vorwiegend am Skelettsystem. In: Zeitschrift für Kinderheilkunde. Bd. 24, Ausgabe 5/6 (20. Januar 1920), S. 220–234, doi:10.1007/BF02222956.
Literatur
- Enrique Chaves-Carballo: Gertrud Hurler. In: Stephen Ashwal (Hrsg.): The Founders of Child Neurology. Norman, San Francisco 1990, S. 521–523 (online).
Einzelnachweise
- Hurler, Gertrud (geb. Zach). In: Dokumentation: Ärztinnen im Kaiserreich. Website der Freien Universität Berlin, abgerufen am 12. April 2018.
- Personen- und Studentenverzeichnisse, Website der Universitätsbibliothek der LMU München, abgerufen am 12. April 2018.
- Gregory M. Pastores: Lysosomal Storage Disorders: Principles and Practice. World Scientific, Singapore 2010, ISBN 978-981-4271-31-8, S. 14 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Johanna Bleker, Sabine Schleiermacher: Ärztinnen aus dem Kaiserreich: Lebensläufe einer Generation. Deutscher Studien Verlag, Weinheim 2000, ISBN 3-89271-898-9, S. 262.
- Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/17450144
- MPS I (Hurler, Hurler-Scheie, Scheie syndrome), Website der National MPS Society, abgerufen am 12. April 2018.