Gerra (Gambarogno)

Gerra (Gambarogno), im lombardischen Ortsdialekt (a la) Zèra [alaˈdʑɛra],[1] ist ein Ortsteil der Gemeinde Gambarogno im gleichnamigen Kreis, Bezirk Locarno, im Schweizer Kanton Tessin. Er bildete bis zum 24. April 2010 eine selbständige politische Gemeinde.

Gerra (Gambarogno)
Wappen von Gerra (Gambarogno)
Wappen von Gerra (Gambarogno)
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Tessin Tessin (TI)
Bezirk: Bezirk Locarnow
Kreis: Kreis Gambarogno
Gemeinde: Gambarognoi2
Postleitzahl: 6576
Koordinaten:704097 / 108849
Höhe: 198 m ü. M.
Fläche: 3,15 km²
Einwohner: 303 (31. Dezember 2008)
Einwohnerdichte: 96 Einw. pro km²
Karte
Gerra (Gambarogno) (Schweiz)
Gerra (Gambarogno) (Schweiz)
w{ww
Gemeindestand vor der Fusion am 24. März 2010
Gerra (Gambarogno) am Lago Maggiore
Bahnhof Gerra Gambarogno
Gerra mit Ronco. Historisches Bild von Leo Wehrli (1940)

Geographie

Werner Friedli (Fotograf): Gerra und Ronco, historisches Luftbild (1946)

Die Ortschaft liegt am östlichen Ufer des Langensees, an der Bahnstrecke Cadenazzo–Luino der Schweizerischen Bundesbahnen. Sie besteht aus den Fraktionen Riva und Scimiana am Seeufer (knapp 200 m ü. M.) sowie Ronco (290 m ü. M.) und Casenzano (335 m ü. M.) am darüberliegenden Hang. Auf rund 800 Meter liegen die Monti di Gerra.

Geschichte

Im 16. Jahrhundert schlossen sich die Ortschaften Ronco de Martignoni, Ronco di Sopra und Scimiana zu einer Gemeinde zusammen. 1744 wurde die dem heiligen Rochus und dem heiligen Sebastian geweihte Pfarrkirche errichtet.

Am 25. November 2007 wurde die Fusion der Gemeinden am Südufer des Langensee zur neuen Gemeinde Gambarogno von den Stimmberechtigten der Gemeinden: Caviano, Contone, Gerra (Gambarogno), Indemini, Magadino, Piazzogna, Sant’Abbondio und Vira (Gambarogno) gutgeheissen. Einzig San Nazzaro war mehrheitlich dagegen. Gegen den Entscheid des Tessiner Grossen Rates, die Fusion trotzdem wie geplant durchzuführen, wurde beim Bundesgericht Beschwerde eingelegt. Nach der Ablehnung der Beschwerde trat die Fusion per 25. April 2010 in Kraft.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
Jahr18011850190019502000[2]2008
Einwohner405651451330254303

Wappen

Blasonierung

Rot mit goldenem (gelbem) Schildhaupt, darin ein rotgezungter und -bewehrter schwarzer Adler. Unten eine goldene Armbrust

Es handelt sich dabei um eine Übernahme des Wappens der Familie Balestra und zwar zu Ehren des Serafino Balestra (1831–1886).

Das Schildhaupt wird in der italienischen Heraldik capo dell’imperio genannt und kennzeichnete die Parteigänger des Kaisers (Waiblinger, d. h. Staufer) im Gegensatz zu den Anhängern der päpstlichen Partei (Welfen), deren Parteizeichen das capo d’Angio (Anjou) war.

Sehenswürdigkeiten

  • Pfarrkirche Santi Rocco und Sebastiano[3]
  • Oratorium San Bernardino (oder del Crocifisso) im Ortsteil Ronco mit Fresken des Malers Antonio da Tradate (1485)[3]
  • Oratorium Madonna del Rosario[3]
  • Wohnhaus mit Fresko Mater lactans[3]
  • Wohnhaus mit Fresko Madonna del Rosario[3]
  • prähistorische Schalensteine[3]

Persönlichkeiten

(Sortierung nach Geburtsjahr.)

  • Antonio Balestra (* um 1600 in Gerra Gambarogno; † nach dem 1634 ebenda), Architekt[4]
  • Giovanni Galli (* 27. November 1853 in Gerra (Gambarogno); † 24. Mai 1920 in Lugano), Ingenieur, Präsident der Tessiner Sektion des Schweizerischen Ingenieur- und Architektenvereins (SIA)[5]
  • Dino Balestra (* 21. November 1947 in Gerra Gambarogno), ehemaliger Direktor der SRG SSR Lugano[6][7]
  • Ester Monaco (* 1973 in Gerra Gambarogno), Meisterlandwirtin, Unternehmerin[8]

Literatur

Commons: Gerra – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen. Hrsg. vom Centre de Dialectologie an der Universität Neuenburg unter der Leitung von Andres Kristol. Frauenfeld/Lausanne 2005, S. 384.
  2. Graziano Tarilli: Gerra Gambarogno. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 11. Januar 2017, abgerufen am 4. Februar 2020.
  3. Simona Martinoli und andere: Guida d’arte della Svizzera italiana. Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK, Edizioni Casagrande, Bellinzona 2007, ISBN 978-88-7713-482-0, S. 157.
  4. Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz, Band I, S. 546 (Digitalisat, abgerufen am 31. Mai 2017).
  5. Lara Calderari: Giovanni Galli. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 24. August 2005, abgerufen am 17. Februar 2020.
  6. Dino Balestra (Memento des Originals vom 18. Februar 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.comunitaitalofona.org auf comunitaitalofona.org
  7. Dino Balestra auf theaterwissenschaft.ch
  8. Ester Monaco (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.landwirtschaft.ch auf landwirtschaft.ch
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.