Geri und Freki

Geri und Freki (altnord. „der Gierige“ und „der Gefräßige“) sind zwei Wölfe der nordischen Mythologie, die, wie die Raben Hugin und Munin, den Gott Odin begleiten.

Odin mit den beiden Wölfen Geri und Freki sowie den Raben Huginn und Muninn, 1888

Nach der Edda verzehren Geri und Freki in Walhall alle Speisen, die Odin gereicht werden, während dieser sich nur von Wein ernährt. Odin verschmäht das Fleisch des Ebers und den Met.

Etymologie

Der Name Geri bedeutet „der Gierige“ oder „der Räuberische, der Gefräßige“. Der Name Geri kann auf das protogermanische Adjektiv „geraz“ zurückgeführt werden. Belegt sind burgundisch „girs“, altnordisch „gerr“ und althochdeutsch „ger“ oder „giri“, alle mit der Bedeutung „gierig“.[1] Der Name „Freki“ kann auf das protogermanische Adjektiv „frekaz“ zurückgeführt werden, belegt im Gothischen faihu-friks mit der Bedeutung „begehrlich, lüstern, gierig“, altnordisch frekr mit der Bedeutung „gierig“, altenglisch frec mit der Bedeutung „begehrlich, gierig, gefräßig, keck“ und althochdeutsch freh mit der Bedeutung „gierig“.[2] John Lindow interpretiert die beiden altnordischen Namen als nominalisierte Adjektive.[3] Bruce Lincoln führt „Geri“ zurück auf den protoindoeuropäischen Stamm „gher“, der auch „Garmr“ zugrunde liegt. Der Hund Garm bewacht den Eingang zur Unterwelt und spielt in der Ragnarök eine wichtige Rolle.[4]

Einzelnachweise

  1. Simek (2006, S. 90 und 106); Lindow (2001, S. 120; 139).
  2. Orel (2003, S. 113 und 132).
  3. Lindow (2001, S. 120 und 139).
  4. Lincoln (1991, S. 99).

Literatur

  • Rudolf Simek: Lexikon der germanischen Mythologie (= Kröners Taschenausgabe. Band 368). 3., völlig überarbeitete Auflage. Kröner, Stuttgart 2006, ISBN 3-520-36803-X.
  • John Lindow: Norse Mythology: A Guide to the Gods, Heroes, Rituals, and Beliefs. Oxford University Press, 2001, ISBN 0-19-515382-0.
  • Vladimir Orel: A Handbook of Germanic Etymology. Leiden 2003, ISBN 90-04-12875-1.
  • Bruce Lincoln: Death, War, and Sacrifice: Studies in Ideology and Practice. University of Chicago Press, 2001, ISBN 0-226-48199-9.
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