Gerd Zewe

Gerd Zewe (* 13. Juni 1950 in Stennweiler) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler.

Gerd Zewe
Personalia
Geburtstag 13. Juni 1950
Geburtsort Stennweiler, Deutschland
Größe 178 cm
Position Abwehr / Mittelfeld
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
0000–1969 SV Stennweiler
1969–1972 Borussia Neunkirchen 82 0(6)
1972–1987 Fortuna Düsseldorf 440 (42)
1987–1989 Würzburger Kickers
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)
1973 Deutschland U23 3 0(0)
1978 Deutschland B 2 0(0)
1978–1979 Deutschland 4 0(0)
Stationen als Trainer
Jahre Station
1990–1993 SC Kapellen-Erft
1993 Schwarz-Weiß Essen
1993–1996 Borussia Mönchengladbach II
1996–1998 SC Kapellen-Erft
1998–2001 1. FC Union Solingen
2001–2005 TuS Grevenbroich
2008–2009 1. FC Viersen
2011–2013 DJK Eintracht Hoeningen
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Laufbahn

Borussia Neunkirchen, 1969 bis 1972

Der junge Amateurfußballer des SV Stennweiler begann zur Runde 1969/70 seine höherklassige Laufbahn in der Regionalliga Südwest im Ellenfeldstadion bei Borussia Neunkirchen. Trainer Kurt Sommerlatt verhalf dem jungen Talent sofort am Starttag, dem 10. August 1969, beim Auswärtsspiel gegen den ASV Landau zu seinem Debüt in der neuen Spielklasse. In seiner zweiten und dritten Regionalligasaison, 1970/71 und 1971/72, gehörte der als technisch herausragend geltende Mittelfeldspieler mit Kombinationsgabe den zwei Meistermannschaften der Borussia im Südwesten an. In den Aufstiegsrunden setzten sich aber Fortuna Düsseldorf und der Wuppertaler SV durch. Zewe nahm zur Runde 1972/73 ein Angebot von Fortuna Düsseldorf an und wechselte in die Bundesliga.

Fortuna Düsseldorf, 1972 bis 1987

Zewe spielte von 1972 bis 1987 bei Fortuna Düsseldorf als Mittelfeld- und Abwehrspieler. Insgesamt spielte er in der Bundesliga in 440 Partien und erzielte 42 Treffer,[1] womit er bis heute der Rekordspieler der Rheinländer in der Bundesliga ist. In seinem Debütjahr in der Bundesliga, 1972/73, absolvierte er alle 34 Ligaspiele unter dem Trainer Heinz Lucas und rangierte mit der Fortuna auf dem dritten Rang. Im Frühjahr 1979 gab Zewe dem Hamburger SV seine Zusage, hatte aber ebenfalls einer Vertragsverlängerung bei der Fortuna zugestimmt.[2] Zum Wechsel nach Hamburg kam es nicht, Zewe blieb in Düsseldorf.[3] Am 17. Juni 1987 absolvierte der gerade 37 Jahre gewordene Routinier sein letztes Bundesligaspiel. 1979 und 1980 wurde er mit der Fortuna DFB-Pokalsieger. Am 16. Mai 1979 stand er mit der Fortuna im Endspiel des Europapokals der Pokalsieger, das die Fortuna mit 3:4 gegen den FC Barcelona verlor.

Bei den Würzburger Kickers ließ Zewe ab 1987 seine Karriere ausklingen.

Nationalmannschaft, 1973 bis 1979

Noch unter dem Bundestrainer Helmut Schön wurde der Fortuna-Neuzugang im März und Mai 1973 in der Juniorennationalelf U-23 bei den Länderspielen gegen die USA und Dänemark erstmals im Mittelfeld getestet. Im September 1973 folgte die dritte Berufung im EM-Qualifikationsspiel gegen Polen. Im Weltmeisterschaftsjahr 1978 kam er am 21. Februar gegen England und am 18. April gegen Schweden als Libero in der B-Länderelf zum Einsatz.

In der Nationalmannschaft war er 1978 und 1979 in vier Spielen aktiv[4] und nahm 1978 mit der deutschen Nationalmannschaft an der Weltmeisterschaft in Argentinien teil, ohne aber zum Einsatz für die Schön-Elf zu kommen. Zu seinen vier A-Länderspieleinsätzen kam Gerd Zewe unmittelbar nach der WM 1978 unter dem neuen Bundestrainer Jupp Derwall. Zewe war der letzte Spieler von Fortuna Düsseldorf, der in einem deutschen WM-Kader stand.

Amateurtrainer

Nach seiner langen und erfolgreichen Spielerkarriere war Zewe als Trainer unter anderem beim 1. FC Union Solingen, Schwarz-Weiß Essen, SC Kapellen-Erft, TuS Grevenbroich und dem 1. FC Viersen tätig. Bis März 2013 war er Jugendtrainerberater bei der DJK Eintracht Hoeningen.

Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Bundesliga wurde Zewe 2013 in eine „Saarland-Jubiläums-Elf“ gewählt. Zur Wahl, die von dem Ellenfeld e.V. und dem Saarpark-Center organisiert worden war, standen alle Saarländer, die seit 1963 in der Bundesliga gespielt hatten.[5]

Literatur

  • Ulrich Homann (Hrsg.): Höllenglut an Himmelfahrt. Die Geschichte der Aufstiegsrunden zur Fußballbundesliga 1963–1974. Klartext, Essen 1990, ISBN 3-88474-346-5.
  • Matthias Weinrich: Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Band 3: 35 Jahre Bundesliga. Teil 1. Die Gründerjahre 1963–1975. Geschichten, Bilder, Aufstellungen, Tabellen. AGON Sportverlag, Kassel 1998, ISBN 3-89784-132-0.
  • Matthias Weinrich: Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Band 4: 35 Jahre Bundesliga. Teil 2. Tore, Krisen & ein Erfolgstrio 1975–1987. Geschichten, Bilder, Aufstellungen, Tabellen. AGON Sportverlag, Kassel 1999, ISBN 3-89784-133-9.

Einzelnachweise

  1. Matthias Arnhold: Gerd Zewe – Matches and Goals in Bundesliga. Rec.Sport.Soccer Statistics Foundation, 21. Januar 2016, abgerufen am 28. Januar 2016.
  2. Zewe: Ein Mann – ein Wort und zwei Vereine. (PDF) In: Hamburger Abendblatt. 9. April 1979, abgerufen am 17. März 2021.
  3. Netzer, Preistreiber in der Bundesliga. (PDF) In: Hamburger Abendblatt. 12. April 1979, abgerufen am 17. März 2021.
  4. Matthias Arnhold: Gerd Zewe – International Appearances. Rec.Sport.Soccer Statistics Foundation, 21. Januar 2016, abgerufen am 28. Januar 2016.
  5. Wahl der Saarland-Jubiläums-Elf (Memento des Originals vom 6. Juli 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/ellenfeld-verein.de, abgerufen am 6. Juli 2018.
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