Georg Scherer (Philologe)

Georg Scherer (* 16. März 1824[1][2][3] (Scherer selbst gab sein Geburtsjahr mit 1828 an[3]) in Dennenlohe, heute Unterschwaningen, Landkreis Ansbach; † 20. September 1909 in Eglfing, Oberbayern) war ein deutscher Schriftsteller und Herausgeber von Volksliedern, Fabeln, Sprüchen und Rätseln.

Georg Scherer

Leben und Werk

Georg Scherer studierte in München Philosophie und Philologie. Er promovierte 1857 in Tübingen zum Dr. phil. und habilitierte sich 1864 in Literatur- und Kunstgeschichte am Polytechnikum Stuttgart. 1875 wurde er an der dortigen Königlichen Kunstschule Professor und Bibliothekar. Er war ein zu seinen Lebzeiten hochgeschätzter Lyriker und Sammler. Seine hauptsächliche Bedeutung liegt in der Volksliedforschung und der Herausgabe wichtiger Sammlungen und illustrierter Kinderbücher. Für den bayerischen Kronprinz Ludwig gab er 1849 unter Mitwirkung von Künstlern wie Moritz von Schwind, Ludwig Richter, Wilhelm von Kaulbach und Franz von Pocci die Sammlung Alte und neue Kinderlieder heraus. Mit Eduard Mörike[4] und Theodor Storm[2] pflegte er Briefwechsel. Seit 1881 lebte er als freier Schriftsteller in München. Im Alter verfiel er einer Demenzerkrankung und starb 1909 in der Irrenanstalt Eglfing bei München.

Werke

Literatur

  • Ingrid Bigler: Scherer, Georg. In: Wilhelm Kosch (Hrsg.): Deutsches Literatur-Lexikon. 3. Auflage. Band 14. Franke, Bern 1992, ISBN 3-317-01649-3, Sp. 452–453 (online über de Gruyter online).
  • Hubert Göbels: Alte und neue Kinderlieder. Eine Studie über Georg Scherer und sein Werk. Nachwort zu: Alte und neue Kinderlieder, Fabeln, Sprüche und Räthsel (Reprint). Harenberg, Dortmund 1978, ISBN 3-921846-65-X. Abgedruckt in: Alfred Clemens Baumgärtner (Hrsg.): Ansätze historischer Kinder- und Jugendbuchforschung. Burgbücherei Schneider, Baltmannsweiler 1980, ISBN 3-87116-603-0, S. 81–98.
  • Walter Hettche: Wilhelm Raabes Briefwechsel mit Georg Scherer. In: Jahrbuch der Raabe-Gesellschaft 1990, S. 77–129.
  • Paul Heyse: Das literarische München. 25 Portraitskizzen. 1899 (online bei lexikus.de)
  • Hyacinth Holland: Scherer, Georg, Dr. In: Anton Bettelheim (Hrsg.): Biographisches Jahrbuch und Deutscher Nekrolog. 14. Band 1909. Reimer, Berlin 1912, S. 179–181 (Textarchiv – Internet Archive).
  • Franz Stuckert (Hrsg.): Theodor Storm, Briefe an Georg Scherer und Detlev von Liliencron. In: Schriften der Theodor-Storm-Gesellschaft. Band 3, 1954, S. 15–59.
Wikisource: Georg Scherer – Quellen und Volltexte
Commons: Georg Scherer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Eintrag zu Georg Scherer in Kalliope
  2. Franz Stuckert (Hrsg.): Theodor Storm, Briefe an Georg Scherer und Detlev von Liliencron. In: Schriften der Theodor-Storm-Gesellschaft. Band 3, 1954, S. 15–59.
  3. Hyacinth Holland: Scherer, Georg, Dr. In: Anton Bettelheim (Hrsg.): Biographisches Jahrbuch und Deutscher Nekrolog. 14. Band 1909. Reimer, Berlin 1912, S. 179–181 (Textarchiv – Internet Archive).
  4. Hans-Ulrich Simon (Hrsg.): Eduard Mörike. Werke und Briefe. Band 9,3: Bearbeitung fremder Werke. Kritische Beratungen zu einzelnen Autoren. Klett-Cotta, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-608-33093-9, S. 453 ff. u.ö. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
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