Georg Melich

Georg Melich (* 1979 in Starnberg[1]) ist ein deutscher Schauspieler.

Leben

Georg Melich ist der Sohn des Theaterschauspielers Klaus Fischer (* 1947).[2] Melich wuchs in Freiburg im Breisgau auf und machte am dortigen Kepler-Gymnasium sein Abitur. Von 1998 bis 2001 war er Mitglied der Statisterie des Stadttheaters Freiburg. 1999 erhielt er einen Stückvertrag am „Theater Gruppe 80“ in Wien, wo auch sein Vater in vielen Inszenierungen mitwirkte.

Nach seinem Zivildienst, den er in einer Seniorenwohnanlage in Freiburg ableistete, folgte von 2001 bis 2005 sein Schauspielstudium am „Theater der Keller“ in Köln.[3] An der Filmakademie Ludwigsburg besuchte er einen Camera-Acting-Workshop bei Hans-Christian Schmid. Während seiner Ausbildung gastierte er 2003 am Schauspielhaus Düsseldorf.

Von 2005[3] bis 2010 war Melich festes Ensemblemitglied am Theater Konstanz. 2007 wurde er für seine Mitwirkung in einer Bühnenfassung der Grass-Novelle Katz und Maus gemeinsam mit Michael Kientzle, David Benito Garcia, Hans Helmut Straub und Jana Alexia Rödiger bei der „Woche junger Schauspieler“ mit dem „Bensheimser Theaterpreis für junge Schauspieler“ ausgezeichnet.[4] Mit dieser Produktion gastierte Melich, der einen der Pennälerkumpels der Hauptfigur Joachim Mahlke spielte, im April 2007 auch am Maxim Gorki Theater in Berlin.[5] Am Theater Konstanz spielte er während seines ersten Festengagements in Wulf TwiehausRäuber-Inszenierung, die in der Spielzeit 2007/08 ihre Premiere hatte, den Karl Moor.[6]

Ab der Spielzeit 2014/15 war er, nach einer mehrjährigen freiberuflichen Tätigkeit, erneut wieder festes Ensemblemitglied am Theater Konstanz.[3] In der Spielzeit 2014/15 wirkte er in der Bühnenfassung des Debütromans Agnes des Schweizer Autors Peter Stamm mit.[7] In der multimedialen Inszenierung des Theaterstücks „Gestern habe ich aufgehört, mich zu töten. Dank dir, Heiner Müller“ des kubanischen Autors Rogelio Arizondo Gómez, ein Stück über die Lebenssituation junger Menschen auf Kuba, die im September 2014 ihre Premiere am Theater Konstanz hatte, spielte Melich die Figur des Amlet; mit dieser Produktion gastierte er November 2015 auch beim 16. „Festival Internacional de Teatro de La Habana“ im Teatro Bertolt Brecht in Havanna.[8][9] In der Spielzeit 2015/16 trat er am Theater Konstanz als Bürgermeister Peter Stockmann in Dietrich Hilsdorfs Inszenierung des Ibsen-Stücks Ein Volksfeind auf.[10] Bei den Konstanzer Konzilfestspielen 2016 übernahm er den Bruder Severin in einer Inszenierung von Der Name der Rose.[11] In der Kinder- und Jugendtheaterproduktion Oh wie schön ist Panama (nach Janosch) ist er der Erzähler.[12] Im Sommer 2018 spielte er den Grafen Guiche in einer Freilichtinszenierung von Cyrano de Bergerac.[13] In der Spielzeit 2018/19 stand Melich in der Produktion Die Reis’, ein Stück über die Kultur der Jenischen des Singener Autors Gerd Zahner, zum ersten Mal mit seinem Vater gemeinsam auf der Bühne.[2][14] Melich verkörperte in der Produktion, die in der Scheffelhalle in Singen ihre Premiere hatte, einen angesehenen Frankfurter Rechtsanwalt, der in seine Heimat im Hegau und zu den Wurzeln seiner Herkunft zurückkehrt.[14][15]

Zum Ende der Spielzeit 2019/20 schied Melich aus dem Konstanzer Ensemble aus.[16]

Am Theater Konstanz war Melich, der sich auch in theaterpädagogischen Projekten mit Schülern engagiert, mehrere Jahre als Ensemblesprecher aktiv.

Er wirkte in einigen Kurzfilmen mit. In der 3. Staffel der TV-Serie WaPo Bodensee (2019) hatte er eine Episodenrolle als ermordeter Surfer und Yoga-Lehrer Daniel Dellbrück.[17]

Melich ist verheiratet und seit Juli 2020 Vater einer Tochter.[16] Er lebt im Konstanzer Stadtteil Paradies.[3]

Filmografie (Auswahl)

  • 2003: Better Be Good! (Kurzfilm)
  • 2005: Das Geständnis (Kurzfilm)
  • 2007: zerSchmetterling (Kurzfilm)
  • 2013: Lars (Kurzfilm)
  • 2019: WaPo Bodensee: Skrupellos (Fernsehserie, eine Folge)
  • 2021: WaPo Bodensee: Helden (Fernsehserie, eine Folge)

Einzelnachweise

  1. Georg Melich. Profil und Vita bei e-TALENTA. Abgerufen am 31. März 2019.
  2. Klaus Fischer. Vita. Offizielle Internetpräsenz Theater Konstanz Abgerufen am 31. März 2019.
  3. Simon Haas: Arbeitsamt statt roter Teppich: So viel verdienen Schauspieler. In: Schwäbische Zeitung vom 9. März 2016. Abgerufen am 31. März 2019.
  4. Katz und Maus. Abgerufen am 31. März 2019.
  5. Vor dem Häuten der Zwiebel. Aufführungskritik. In: Neues Deutschland vom 24. April 2007. Abgerufen am 31. März 2019.
  6. KEMPTEN«: Die Räuber» als Gruselshow. Aufführungskritik. In: Allgäuer Zeitung vom 17. April 2010. Abgerufen am 31. März 2019.
  7. AGNES von Peter Stamm. Abgerufen am 31. März 2019.
  8. Hamlet in Kuba Abgerufen am 31. März 2019.
  9. Theater Konstanz reist nach Kuba. In: Kreuzlinger Zeitung vom 19. Oktober 2015. Abgerufen am 31. März 2019.
  10. Beklemmend aktuelle Satire. Aufführungskritik. In: Schwäbische Zeitung vom 3. Mai 2016. Abgerufen am 31. März 2019.
  11. "Der Name der Rose" gefällt – bis das Wetter einen Umzug ins Münster erzwingt. Szenenfoto. In: Südkurier vom 25. Juni 2016. Abgerufen am 31. März 2019.
  12. „OH WIE SCHÖN IST PANAMA“ IM THEATER KONSTANZ. Zuschauerkritik. Abgerufen am 31. März 2019.
  13. Schwankende Gestalten. Aufführungskritik. Abgerufen am 31. März 2019.
  14. Die letzte „Reis’“ zu den eigenen Wurzeln. In: Singener Wochenblatt vom 1. Oktober 2018. Abgerufen am 31. März 2019.
  15. Singener Scheffelhalle: Theaterstück taucht in die Welt der Jenischen ein. In: Südkurier vom 3. Oktober 2018. Abgerufen am 31. März 2019.
  16. „Glück auf und we‘ll meet again“: Der Abschied von Konstanz fällt dem Theater-Ensemble schwer. In: Südkurier vom 5. August 2020. Abgerufen am 14. Dezember 2020.
  17. Skrupellos: Folge 21. Offizielle Internetpräsenz Das Erste. Abgerufen am 31. März 2019.
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