Georg Lasius
Georg Lasius (* 15. April 1835 in Osternburg; † 28. Juni 1928 in Zürich; vollständiger Name: Georg Christian Otto Lasius[1][2]) war ein deutscher Architekt und Hochschullehrer.
Leben
Lasius war ein Sohn des Architekten Otto Lasius (1797–1888). Er diente von 1851 bis 1853 zunächst als Matrose. 1854 bis 1857 studierte er Architektur am Polytechnikum Hannover, wo er bei Conrad Wilhelm Hase auch praktisch arbeitete. Während seines Studiums in Hannover wurde Lasius Mitglied des dortigen Corps Saxonia. 1859 setzte er seine Studien bei Gottfried Semper am Polytechnikum Zürich fort. Nach dem Staatsexamen (1860) und Tätigkeit in Oldenburg habilitierte er sich 1862 Polytechnikum Zürich. Danach hielt er sich vorübergehend in Paris auf. 1863 kehrte er nach Zürich zurück, wo er 1867 Professor für Baukonstruktionslehre und architektonisches Zeichnen wurde. 1923 trat er in den Ruhestand.
Unter seinen Kindern waren der Maler und Grafiker Otto Lasius (1866–1933), der Architekt Theodor Lasius (* 1868) und der Maler Wilhelm Lasius (* 1871).
Auszeichnungen
Die Universität Zürich verlieh Lasius 1905 die Ehrendoktorwürde.
Werke (Auswahl)
Bauten und Entwürfe
- 1884: Institut für Chemie des Polytechnikums Zürich (gemeinsam mit Alfred Friedrich Bluntschli)
- 1885: Atelierhaus für Arnold Böcklin in Zürich[3]
- 1886–1890: Institut für Physik des Polytechnikums Zürich (gemeinsam mit Alfred Friedrich Bluntschli)
sowie
- evangelische Kirche in Brake an der Weser
- Gesellschaftshaus „Zum Schneggen“ in Zürich
Schriften
- Die Baukunst in ihrer chronologischen und konstruktiven Entwicklung. Darmstadt 1863 ff.
- Warmluftheizung mit continuirlicher Feuerung. In: Eisenbahn (= Technische Mittheilungen der schweizerischen Ingenieur- & Architektenvereins. Nr. 18). Band 11. Orell Füssli, Zürich 1880, OCLC 72594503.
- Bau eines eidgenössischen Parlaments- und Verwaltungsgebäude in Bern. Zürcher & Furrer, Zürich 1885.
Literatur
- Lasius, Georg Christian. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 22: Krügner–Leitch. E. A. Seemann, Leipzig 1928, S. 405 (biblos.pk.edu.pl).
- Claudia Fischer-Karrer: Georg Lasius. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Katia Frey: Das Haus und der Garten des Architekten Georg Lasius in Zürich (1876). In: Stadtlandschaften. Schweizer Gartenkunst im Zeitalter der Industrialisierung. Offizin-Verlag, Zürich 2006, ISBN 3-907496-44-2, S. 110–116.
Einzelnachweise
- Franz Goldstein, Ruth Kähler, Hermann Kähler: Dictionary of monograms – Monogrammlexikon. Band 1. Walter de Gruyter, Berlin / New York 1999, ISBN 3-11-080453-0, S. 1007 (books.google.de): „Lasius, Georg Christian Otto, Prof.: Geb. Oldenburg 1835, Architekt …“
- Claudia Elbert: Claus Köpcke 1831–1911 Netzwerke; Biographie eines Ingenieurs (= Materialien zu Bauforschung und Baugeschichte. Band 17). KIT Scientific Publishing, 2011, ISBN 978-3-86644-758-5, ISSN 0940-578X, S. 171, Anmerkung 13 mit dem Text auf S. 183 (Textarchiv – Internet Archive): „13 Georg Christian Lasius (1835–1928) hatte am Polytechnikum in Hannover und Zürich bei G. Semper studiert und lehrte bis 1923 am Eidgenössischen Polytechnikum (ETH) Baukonstruktionslehre und architektonisches Zeichnen.“
- Böcklin-Atelier in alter Grösse. In: Neue Zürcher Zeitung. 27. März 2001 (nzz.ch).