Gentingen
Gentingen ist eine Ortsgemeinde im Eifelkreis Bitburg-Prüm in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Südeifel an.[2]
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
? |
| |
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 54′ N, 6° 14′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Eifelkreis Bitburg-Prüm | |
Verbandsgemeinde: | Südeifel | |
Höhe: | 194 m ü. NHN | |
Fläche: | 4,18 km2 | |
Einwohner: | 95 (31. Dez. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 23 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 54675 | |
Vorwahl: | 06566 | |
Kfz-Kennzeichen: | BIT, PRÜ | |
Gemeindeschlüssel: | 07 2 32 042 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Pestalozzistraße 7 54673 Neuerburg | |
Website: | ||
Ortsbürgermeister: | Franz Josef Wenzel | |
Lage der Ortsgemeinde Gentingen im Eifelkreis Bitburg-Prüm | ||
Geographie
Gentingen liegt unmittelbar an der Grenze zu Luxemburg am östlichen Ufer der Our. Nach Roth an der Our im Norden sind es drei Kilometer, nach Körperich im Nordosten und ebenso Niedersgegen im Osten etwa vier Kilometer. Etwa zwei Kilometer südöstlich befindet sich Ammeldingen an der Our. Auf luxemburgischem Gebiet sind die Orte Bettendorf (6 km südwestlich) und Bettel (4 km nordwestlich) zu finden.
Geschichte
Die Region um Gentingen war vermutlich schon früh besiedelt, was durch den Fund von acht bis neun Grabhügeln nordöstlich des Ortes nachgewiesen werden konnte. Die Hügelgräber sind stark verschliffen und weisen Durchmesser zwischen 6 und 15 m auf. Aufgrund fehlender Untersuchungen ist die Zeitstellung noch unbekannt.[3]
Gentingen wurde erstmals am 6. Mai 1096 als Gemtinga in einer Schutzurkunde des Papstes Alexander II. für die Abtei Echternach erwähnt.[4] Papst Viktor IV. bestätigte am 9. Juni 1161 den Besitz,[5] 1282 erscheint der Ort als Gemptingen.
Gentingen gehörte zur luxemburgischen Grafschaft Vianden wurde 1795 französisch und gehörte zum Departement Wälder. Aufgrund der Beschlüsse auf dem Wiener Kongress wurde 1815 das vormals luxemburgische Gebiet östlich der Sauer und der Our dem Königreich Preußen zugeordnet, das Gentingen über die Bürgermeisterei Körperich im Kreis Bitburg verwaltete. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde der Ort zeitweise französisch besetzt. 1944 wurde im Dezember im Rahmen der Ardennenoffensive eigens in kürzester Zeit eine Behelfsbrücke über die Our errichtet (etwa 50 Meter von der Kirche entfernt); heute steht dort ein Fußgängerübergang mit einer Informationstafel. Seit 1946 ist der Ort Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz. Seit 1970 gehörte Gentingen der Verbandsgemeinde Neuerburg an, die am 1. Juli 2014 in der Verbandsgemeinde Südeifel aufging.
- Statistik zur Einwohnerentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Gentingen, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[6]
|
|
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Gentingen besteht aus sechs Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[7]
Bürgermeister
Franz Josef Wenzel wurde am 29. Juli 2014 Ortsbürgermeister von Gentingen.[8] Da bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 kein gültiger Wahlvorschlag eingereicht wurde, oblag die Neuwahl des Bürgermeisters dem Rat. Dieser bestätigte Wenzel auf seiner konstituierenden Sitzung am 3. Juli 2019 für weitere fünf Jahre in seinem Amt.[9]
Wenzels Vorgängerin Maggy Thiex hatte das Amt seit 1999 ausgeübt.[10]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Gentingen verfügt über die einschiffige Kirche St. Johannes der Täufer mit romanischem Chorturm. Sie stammt aus dem 17. Jahrhundert. Der Turm wurde 1710 instand gesetzt und eine Sakristei im 19. Jahrhundert angefügt. Die drei barocken Altäre im Inneren stammen aus dem 18. Jahrhundert, wobei der Hauptaltar u. a. Johannes den Täufer zeigt, in der Nische des rechten Seitenaltars kniet Knecht Isidor, der linke Seitenaltar von 1742 ist heute ein Marienaltar.
- Es gibt mehrere Wanderrouten in und um Gentingen.[11][12]
- Jährliches Kirmes- bzw. Kirchweihfest wird am letzten Wochenende im Mai gefeiert.
Wirtschaft und Infrastruktur
Der Ort ist traditionell landwirtschaftlich geprägt, durch einen lokalen Campingplatz wird aber auch der Fremdenverkehr gefördert.[13]
Verkehr
Gentingen ist über eine Buslinie mit Mettendorf und Körperich verbunden.
Weblinks
- Zur Ortsgemeinde Gentingen gibt es Einträge in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier.
- Literatur über Gentingen in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
- Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Januar 2020[Version 2022 liegt vor.]. S. 94 (PDF; 1 MB).
- Eintrag zu Grabhügelgruppe, Gentingen in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier, abgerufen am 25. Mai 2022.
- Heinrich Beyer: Mittelrheinisches Urkundenbuch, Band I, Coblenz: Hölscher, 1860, S. 427 (Urkunde 269)
- Heinrich Beyer: Mittelrheinisches Urkundenbuch, Band I, Coblenz: Hölscher, 1860, S. 683 (Urkunde 622)
- Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 6. August 2019.
- Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen. Abgerufen am 6. August 2019.
- Wahl der ehrenamtlichen Orts- und Stadtbürgermeister (Internet Archive)
- Bekanntmachung über die Wahl des Ortsbürgermeisters und der Beigeordneten in der Gemeinde Gentingen. In: Mitteilungsblatt der Verbandsgemeinde Südeifel, Ausgabe 28/2019. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, abgerufen am 20. Oktober 2021.
- Wer will´s noch einmal wissen? TV-Umfrage unter den Ortsbürgermeisterin der VG Neuerburg. Maggy Thiex seit zehn Jahren im Amt. In: Trierischer Volksfreund. Volksfreund-Druckerei Nikolaus Koch GmbH, Trier, 12. Mai 2009, abgerufen am 20. Oktober 2021 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).
- Wanderroute Gentingen Wallendorf in der Eifel. Abgerufen am 1. Februar 2018.
- Wanderroute Gentingen in der Eifel. Abgerufen am 1. Februar 2018.
- Campingplatz Gentingen in der Eifel. Abgerufen am 1. Februar 2018.