Gemeinderatswahl in St. Pölten 1991

Die Gemeinderatswahl 1991 fand am 6. Oktober 1991 statt und war die zehnte Gemeinderatswahl in St. Pölten nach Kriegsende. Die Sozialdemokratische Partei Österreichs konnte trotz leichter Verluste meisten Stimmen auf sich vereinen die absolute Mehrheit verteidigen.

1986Gemeinderatswahl 19911996
 %
70
60
50
40
30
20
10
0
60,3 %
(−2,2 %p)
24,0 %
(−8,4 %p)
9,0 %
(+6,7 %p)
5,8 %
(n. k. %p)
0,9 %
(−1,1 %p)
n. k. %
(−0,7 %p)
1986

1991

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Ausgangslage

Bei der Wahl vom 23. November 1986 konnte die SPÖ erneut die meisten Stimmen auf sich Vereinen und mit starken Gewinnen ihr bestes Ergebnis erzielen und die absolute Mehrheit verteidigen. Während die ÖVP leicht verlor mussten FPÖ und KPÖ starke Verluste hinnehmen. Die FPÖ erreichte knapp ein Mandat, die KPÖ scheiterte knapp am Wiedereinzug in den Gemeinderat.

Wahlwerbende Parteien und Wahlverlauf

Bei den Wahlen traten die drei im Gemeinderat vertretenen Parteien sowie die Grüne Alternative St. Pölten (GAS) und die Kommunistische Partei Österreichs (KPÖ) an. Die Sozialdemokratische Partei Österreichs (SPÖ) trat mit Willi Gruber als Spitzenkandidat an, die Österreichische Volkspartei (ÖVP) unter Hannes Hochetlinger. Spitzenkandidat der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ) war Heinz Haltmeyer, die GAS trat unter Silvia Buschenreiter an, die KPÖ unter Ludwig Marzi.[1]

Wahlergebnis

Bei der Wahl vom 6. Oktober 1991 musste die SPÖ leichte Verluste verzeichnen, konnte jedoch die absolute Mehrheit verteidigen. Während die FPÖ stark gewinnen konnte und die GAS bei ihrem ersten Antritt zwei Mandate erreichte musste die ÖVP starke Verluste hinnehmen und erreichte ihr bis zu diesem Zeitpunkt schlechtestes Ergebnis. Die KPÖ scheiterte am Einzug in den Gemeinderat, GABL trat nicht mehr an.

Amtliches Endergebnis der Gemeinderatswahl 1991[2]
Ergebnisse 1991 Ergebnisse 1986 Differenzen
Stimmen  % Mand. Stimmen  % Mand. Stimmen % Mand.
Wahlberechtigte 39.988 39.830 + 158
Abgegebene Stimmen 30.273 75,7 % 33.799 84,9 % - 3.526 - 9,2 %
ungültige Stimmen 1.243 4,1 % 1.535 4,5 % - 292 - 0,4 %
gültige Stimmen 29.030 95,9 % 32.264 95,4 % - 3.234 + 0,5 %
Partei
SPÖ 17.515 60,3 % 26 20.181 62,5 % 27 - 2.666 - 2,2 % - 1
ÖVP 6.959 24,0 % 10 10.455 32,4 % 14 - 3.496 - 8,4 % - 4
FPÖ 2.615 9,0 % 4 733 2,3 % 1 + 1.882 + 6,7 % + 3
GAS 1.683 5,8 % 2 nicht kandidiert
KPÖ 258 0,9 % 0 659 2,0 % 0 - 401 - 1,1 % ± 0
GABL nicht kandidiert 236 0,7 % 0 - 236 - 0,7 % ± 0
Gesamt 29.030 100,0 % 42 32.264 100,0 % 42 - 3.234 ± 0 ± 0

Auswirkungen

Bei der konstituierenden Gemeinderatssitzung wurde Gruber zum Bürgermeister gewählt, Vizebürgermeister wurden Amand Kysela (SPÖ) und Hannes Hochetlinger (ÖVP).[3] Mit Heinz Haltmeyer konnte die FPÖ erstmals einen Stadtrat stellen. Siegfried Nasko wurde von der SPÖ überraschend zum Kulturstadtrat ernannt.[4]

Literatur

  • Siegfried Nasko, Willibald Rosner (Hrsg.): St. Pölten im 20. Jahrhundert. Geschichte einer Stadt. Residenz-Verlag, St. Pölten u. a. 2010, ISBN 978-3-7017-3155-8.

Einzelnachweise

  1. 40.000 St. Pöltner am Sonntag Wahlberechtigt. In: Niederösterreichische Nachrichten, Regionalausgabe St. Pölten, 1. Oktober 1991 (Nr. 40), S. 4–5.
  2. Gemeinderatswahlen 1950-2001 auf st-poelten.gv.at
  3. St. Pölten hat gewählt (Wahl-Extra). In: Niederösterreichische Nachrichten, Regionalausgabe St. Pölten, 8. Oktober 1991 (Nr. 41), S. 29–36.
  4. Willi Gruber: Ich bin kein Sesselkleber! In: Niederösterreichische Nachrichten, Regionalausgabe St. Pölten, 15. Oktober 1991 (Nr. 42), S. 10–12.
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