Geltorf

Geltorf (dänisch: Geltorp; platt: Geldörp) ist eine Gemeinde im Kreis Schleswig-Flensburg in Schleswig-Holstein.

Wappen Deutschlandkarte
Geltorf
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Geltorf hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 54° 28′ N,  37′ O
Bundesland:Schleswig-Holstein
Kreis: Schleswig-Flensburg
Amt: Haddeby
Höhe: 25 m ü. NHN
Fläche: 8,08 km2
Einwohner: 367 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 45 Einwohner je km2
Postleitzahl: 24884
Vorwahl: 04621
Kfz-Kennzeichen: SL
Gemeindeschlüssel: 01 0 59 032
Adresse der Amtsverwaltung: Rendsburger Straße 54c
24866 Busdorf
Website: www.haddeby.de
Bürgermeister: Johannes Meggers (KWG)
Lage der Gemeinde Geltorf im Kreis Schleswig-Flensburg
Karte
Karte

Geographie

Geographische Lage

Das Gemeindegebiet von Geltorf erstreckt sich im Naturraum Schwansen, Dänischer Wohld (Haupteinheit Nr. 701) auf der erstgenannten Halbinsel zwischen Schlei und Eckernförder Bucht südöstlich vom Selker Noor.[2][3]

Gemeindegliederung

Die Gemeinde gliedert sich siedlungsgeographisch in verschiedene Wohnplätze. So liegen, neben dem für die Gemeinde namenstiftenden Dorf, ebenfalls die weiteren Dörfer Esprehm (dänisch Esbrem) und Altmühl teilweise im Gemeindegebiet.[4]

Nachbargemeinden

Unmittelbar angrenzende Gemeindegebiete von Geltorf sind:[3]

Selk Fahrdorf
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Borgwedel,
Güby
Brekendorf

Geschichte

Der Ortsname wurde 1575/1576 schriftlich dokumentiert und bedeutet etwa Dorf des Gælli. Er setzt sich aus -torf (adän. thorp, mndt. dorp) für Dorf, Siedlung und *Gælli als Nebenform zum altnordischen Rufnamen Gellir (vgl. altnord. gella ≈ brüllen, also etwa der Brüllende) zusammen. Eine Parallele ist Gjellerup in Westjütland.[5]

Bis zum Deutsch-Dänischen Krieg 1864 gehörte der Ort zum Herzogtum Schleswig, welches ein Lehen Dänemarks gewesen ist. Kirchlich gehörte der Ort zum Kirchspiel Haddeby (Haddeby Sogn).

Geltorf wurde mehrfach im Rahmen des Wettbewerbs Unser Dorf soll schöner werden ausgezeichnet.

Kultur

Das Dorfleben der Gemeinde Geltorf wird von mehreren Vereinen und Verbänden geprägt. Zu diesen gehören die „Geldörper Schüttengill vun 1863“, die Freiwillige Feuerwehr Geltorf und die „Geldörper Punschtied“. Im Herzen der Gemeinde liegt „Reimers Gasthof“. Dieser stellt den Dorfmittelpunkt dar. In ihm feiert die Schützengilde ihr Fest, veranstaltet die Feuerwehr ihre Bälle und feiern die Bürger ihre Jubiläen und Geburtstage. Aber auch von sich aus veranstaltet die Betreiberfamilie Drews viele Buffets und sogar Konzerte.

Freiwillige Feuerwehr Geltorf

Außerhalb des Dorfkruges organisiert die Freiwillige Feuerwehr Osterfeuer und Kastaniengrillen direkt am Feuerwehrhaus. Selbige versucht in jedem Jahr, in dem es die Temperaturen zulassen, ein Eisstockschießen in der Gemeinde zu veranstalten. Zu den festen Terminen der Feuerwehr in der Gemeinde gehört ein Verspielen, das gemeinsam mit der Freiwilligen Feuerwehr Selk ausgeführt wird. Ebenfalls veranstaltet sie einen öffentlichen Feuerwehrball im Gasthof der Gemeinde.

Geldörper Punschtied

Die „Geldörper Punschtied“ ist ein kleiner Weihnachtsmarkt, der von einem Interessensverbund der Geltorfer Wirtschaftsbetriebe geplant und ausgeführt wird. Die Erstauflage fand im Jahr 2003 statt. In den ersten Jahren wurde sie auf dem Vorplatz der Bushaltestelle veranstaltet. Inzwischen bietet sie ihren Besuchern unter dem Vordach des Feuerwehrhauses Platz. Jährlich kommen circa 400 Besucher am Samstag des vierten Adventswochenendes zu dieser Veranstaltung. Die erwirtschafteten Überschüsse fließen in die Verschönerung der Gemeinde, so wurden nach und nach alle Straßenlaternen mit Adventssternen versehen und der Spielplatz erhielt neue Spielgeräte.

Geldörper Schüttengill vun 1863

Seit mehr als 150 Jahren ist die Schützengilde ein fester Bestandteil des Dorflebens. Ihre Festwoche liegt auf dem letzten Juniwochenende. Jährlich wird in dieser ein neues Schützenkönigspaar ermittelt.

Politik

Gemeindevertretung

Wahlbeteiligung: 73,0 Prozent
 %
60
50
40
30
20
10
0
54,3 %
45,7 %
AWGa
KWGb
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
a Allgemeine Wählergemeinschaft in der Gemeinde Geltorf
b Kommunale Wählergemeinschaft Geltorf
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/TITEL zu lang

Bei der Kommunalwahl am 14. Mai 2023 wurden insgesamt neun Sitze vergeben. Von diesen erhielt die Allgemeine Wählergemeinschaft in der Gemeinde Geltorf fünf Sitze und die Kommunale Wählergemeinschaft Geltorf vier Sitze.

Wappen

Blasonierung: „Von Silber und Rot durch einen blau-silbernen Wellenbalken schräglinks geteilt. Oben ein sitzender, natürlich tingierter Eisvogel in Halbrückenansicht, unten zwei goldene Brakteaten, der untere etwas größer.“[7]

Wirtschaft und Verkehr

Die Gemeinde ist vorwiegend landwirtschaftlich geprägt, weist jedoch auch reine Wohngebiete auf. Auch Handwerksbetriebe und Kleinstunternehmen sind in Geltorf ansässig.

Die Gemeinde Geltorf liegt in ländlicher Umgebunge etwa 7 km (Luftlinie) südlich von Schleswig an den nördlichen Ausläufern der Hüttener Berge. Südwestlich verläuft die Bundesautobahn 7 von Rendsburg nach Schleswig und nordöstlich die Bundesstraße 76 von Eckernförde nach Schleswig.[3] In die Gemeinde gelangt man auf der Kreisstraße 1, die nördlich der gemeindlichen Dorflage vorbei führt und im gemeindeübergreifenden Ortsteil Esprehm schließlich zur Kreisstraße 54 wird.[3]

Literatur

Hannes Harding: Leben auf der Kreisgrenze. In: Schleswig-Holstein-Topographie. Bd. 3: Ellerbek – Groß Rönnau. Flying-Kiwi-Verl. Junge, Flensburg 2003, ISBN 978-3-926055-73-6, S. 207–209.

Commons: Geltorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2022 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Liste:Zuordnung der Gemeinden zu den Naturräumen. (PDF) S. 12, abgerufen am 13. Mai 2022.
  3. Relation: Geltorf (1157530) bei OpenStreetMap (Version #5). Abgerufen am 13. Mai 2022.
  4. Statistisches Landesamt Schleswig-Holstein (Hrsg.): Wohnplatzverzeichnis Schleswig-Holstein 1987. S. 87 (statistischebibliothek.de [PDF; abgerufen am 13. Mai 2022]).
  5. Wolfgang Laur: Historisches Ortsnamenlexikon von Schleswig-Holstein, 2. Auflage, Neumünster 1992, S. 269
  6. wahlen-sh.de
  7. Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.