Geldermann
Die Geldermann Privatsektkellerei GmbH ist eine 1838 gegründete Sektkellerei in Breisach am Rhein und gehört seit 2003 zum Premiumsegment der Rotkäppchen-Gruppe. Die Jahresproduktion betrug 2011 etwa 2,3 Millionen Flaschen.[2] Der unter dem Namen Geldermann verkaufte Sekt wird ausschließlich in traditioneller Flaschengärung erzeugt.
Geldermann Privatsektkellerei GmbH | |
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Rechtsform | GmbH, Tochter der Rotkäppchen-Mumm Sektkellereien |
Gründung | 1838 |
Sitz | Breisach am Rhein, Deutschland |
Leitung | Marc Gauchey, Chef de Cave |
Mitarbeiterzahl | 51[1] |
Umsatz | 15,7 Mio. EUR[1] |
Branche | Nahrungsmittelindustrie |
Website | www.geldermann.de |
Stand: 2015 |
Geschichte
1830 reisten die beiden Aachener Wilhelm Deutz (1809–1884) und Peter-Joseph-Hubert Geldermann (1810–1869) nach Frankreich, um im Auftrag des Rittergutsbesitzers Alwin Freiherr von Amelunxen Wein einzukaufen. Nachdem sie einige Jahre für das Champagnerhaus von Joseph Jacob Bollinger (1803–1884) in Aÿ (Département Marne) als Verkäufer gearbeitet hatten, gründeten sie 1838 am selben Ort das Champagnerhaus Deutz & Geldermann. Deutz & Geldermann entwickelte sich zu einem führenden Champagnerhaus und war 1882 Gründungsmitglied des Syndicat des Grandes Marques.[3][4]
Aufgrund der wachsenden Bedeutung des deutschen Marktes und der Zollpolitik gründete das Unternehmen 1904 eine Kellerei in Hagenau (Elsass), das damals zum Deutschen Reich gehörte. Dort wurde der aus Frankreich gelieferte Wein durch Flaschengärung zu Sekt verarbeitet. Die Zollabgaben für Fasswein betrugen nur ein Viertel der Abgaben für Champagner. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Elsass französisch und für den Export nach Deutschland musste wieder Zoll gezahlt werden. Daher wurde am 17. April 1925 die Kellerei Deutz & Geldermann in Breisach gegründet. 1995 spaltete sich Deutz & Geldermann in einen Champagner- (Champagne Deutz in Aÿ) und einen Sekt-Hersteller (Badische Geldermann Privat-Sektkellerei in Breisach) auf. Das Champagnerhaus Deutz wurde von Louis Roederer übernommen. 1992 wurde ein Umsatz von umgerechnet 29,7 Millionen Euro erzielt, was einer Produktion von etwa 6 Millionen Flaschen p. a. entsprach.[5]
Am 27. Januar 2003 wurde Geldermann von den Rotkäppchen-Mumm Sektkellereien übernommen. Damals hatte das Unternehmen noch 102 Beschäftigte und einen jährlichen Absatz von drei Millionen Flaschen.[6] 2007 wurden 1,9 Millionen Flaschen verkauft.[7]
2016 wurden etwa 1,3 Millionen Euro investiert: 620.000 Euro in den Keller und rund 700.000 Euro in einen neuen Verkaufs- und Verkostungsraum. Die Investitionen machen es möglich, die Produktion auszuweiten. Ziel war, statt 2,7 rund 3,3 Millionen Flaschen jährlich auf den Markt zu bringen.[8]
Im Jahr 2017 gestaltete Geldermann das Flaschendesign der Sorten Classique Sec, Rosé Sec und Brut um.[9]
Literatur
- Horst Scharfenberg: Sekt. Perlendes Deutschland. Hallwag, Bern u. Stuttgart 1993, ISBN 3-444-10412-X
Weblinks
Einzelnachweise
- Premiummarke Geldermann steigert den Umsatz badische-Zeitung.de vom 12. April 2016
- Absatzplus bei Geldermann. In: Badische Zeitung, 18. April 2012
- Internetpräsenz des Champagnerhaues Deutz, abgerufen am 8. Mai 2009 (Memento des vom 23. August 2008 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Champagner. In: Heinrich August Pierer, Julius Löbe (Hrsg.): Universal-Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit. 4. Auflage. Band 3: Bodmerei–Chimpansee. Altenburg 1857, S. 854–856 (zeno.org).
- Geldermann wieder auf Wachstumskurs. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 31. Januar 2000
- Rotkäppchen kauft Konkurrenten Geldermann. In: Der Tagesspiegel, 29. Januar 2003
- Geldermann-Sekt in Breisach: 2008 zehn Prozent mehr Flaschen verkauft
- Geldermann: Breisacher Kellerei wurde für rund 1,3 Millionen Euro modernisiert badische-Zeitung.de vom 11. Mai 2017
- Geldermann startet mit neuem Premium-Konzept im LEH about-drinks.com, abgerufen am 31. Dezember 2017