Gehau (Breitenbach am Herzberg)

Gehau ist ein Ortsteil von Breitenbach am Herzberg im osthessischen Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Zu dem Ort gehört auch das Forsthaus am Hain und der etwa zwei Kilometer westlich gelegene Hof Huhnstadt.

Gehau
Koordinaten: 50° 47′ N,  29′ O
Höhe: 303 m ü. NHN
Fläche: 3,69 km²[1]
Einwohner: 170 ca.[2]
Bevölkerungsdichte: 46 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. August 1972
Postleitzahl: 36287
Vorwahl: 06675
Karte
Blick auf die B62 durch Gehau

Geographie

Gehau liegt im Knüll an der Bundesstraße 62, unmittelbar an der Grenze des Landkreises Hersfeld-Rotenburg zum Vogelsbergkreis. Nach Breitenbach im Osten sind es etwa drei Kilometer; die nächstgelegene Ortschaft im Westen ist Alsfeld-Lingelbach. Die Bundesautobahn 5 ist Richtung Norden etwa einen Kilometer weit entfernt.

Geschichte

Unweit des Ortes in südwestlicher Richtung befindet sich die Burg Herzberg, heute eine teilweise restaurierte Schlossruine. Spätestens 1434 und bis 1807 gehörte Gehau zum Gericht Breitenbach.[1]

Zum 1. August 1972 wurde Gemeinde Gehau zusammen mit der Gemeinde Machtlos im Zuge der Gebietsreform in Hessen durch Landesgesetz in die Gemeinde Breitenbach am Herzberg eingegliedert.[3][4] Für die nach Breitenbach eingegliedertern Gemeinden wurde je ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[5]

Bevölkerung

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Gehau 159 Einwohner. Darunter waren keine Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 27 Einwohner unter 18 Jahren, 66 zwischen 18 und 49, 36 zwischen 50 und 64 und 30 Einwohner waren älter.[6] Die Einwohner lebten in 69 Haushalten. Davon waren 21 Singlehaushalte, 15 Paare ohne Kinder und 24 Paare mit Kindern, sowie 6 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 9 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 45 Haushaltungen lebten keine Senioren.[6]

Einwohnerentwicklung

Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
 1585:35 Hausgesesse
 1639:keine Angaben
 1681:9 Hausgesesse, ein Ausschuss
 1766:14 Wohnhäuser mit 65 Einwohnern
Zella: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2011
Jahr  Einwohner
1834
 
246
1840
 
252
1846
 
249
1852
 
263
1858
 
253
1864
 
255
1871
 
241
1875
 
235
1885
 
234
1895
 
222
1905
 
221
1910
 
221
1925
 
214
1939
 
198
1946
 
293
1950
 
275
1956
 
204
1961
 
216
1967
 
208
1970
 
216
1980
 
?
1990
 
?
2000
 
?
2011
 
159
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; Zensus 2011[6]

Historische Religionszugehörigkeit

Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
 1861:257 evangelisch-reformierte Einwohner
 1885:206 evangelische (= 100 %) Einwohner
 1961:203 evangelische (= 93,98 %), 13 katholische (= 6,02 %) Einwohner

Historische Erwerbstätigkeit

 1766:10 Leineweber, ein Bierwirt, ein Tagelöhner, eine Tagelöhnerin
 1838Familien: 22 Ackerbau, 5 Gewerbe, 14 Tagelöhner
 1961Erwerbspersonen: 83 Land- und Forstwirtschaft, 27 produzierendes Gewerbe, 5 Handel und Verkehr, 10 Dienstleistung und Sonstiges

Politik

Für Gehau besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Gehau) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung. Der Ortsbeirat besteht aus vier Mitgliedern. Bei der Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat Gehau 82,58 %. Alle Kandidaten gehörten der „Gemeinschaftsliste Gehau“ an.[7] Der Ortsbeirat wählte Friederike Klinke zur Ortsvorsteherin.[8]

Sehenswürdigkeiten

Zwischen dem Ort Gehau und dem Forsthaus am Hain befindet sich ein Ganzmeilenstein aus naturbelassenem Sandstein in gutem Zustand, der die Entfernung nach Kassel und Hersfeld angibt. Dies bedeutet auch, dass Gehau an einer alten Handelsstraße liegt.[9]

Nordwestlich von Gehau befindet sich das Naturdenkmal Wilder Stein, ein Felsbrocken, über den man sagt, es sei ein erkalteter Vulkan.

In Gehau gibt es viele Fachwerkhäuser, die sehr gut erhalten sind und unter Denkmalschutz stehen.

Einzelnachweise

  1. Gehau, Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 1. April 2022). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Ortsteil Gehau. Gemeinde Breitenbach am Herzberg, archiviert vom Original am 21. Januar 2016; abgerufen im Januar 2016.
  3. Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Hersfeld und Rotenburg (GVBl. II 330-13) vom 11. Juli 1972. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1972 Nr. 17, S. 217, § 2 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 362.
  5. Hauptsatzung. (PDF; 44 kB) § 5. In: Webauftritt. Gemeinde Breitenbach am Herzberg, abgerufen im März 2023.
  6. Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 16 und 72, archiviert vom Original am 27. Oktober 2020;.
  7. Ortsbeiratswahl Gehau. In: Votemanager. Kommunales Gebietsrechenzentrum, abgerufen im März 2023.
  8. Ortsbeirat Gehau. In: Webauftritt. Gemeinde Breitenbach am Herzberg, abgerufen im März 2023.
  9. Meilenstein: Gehau der „Forschungsgruppe Preußische, Mecklenburgische und Anhaltische Meilensteine e. V. “ (Memento vom 29. September 2007 im Webarchiv archive.today)

Literatur

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