Gefechte bei Uettingen
Bei den Gefechten bei Uettingen handelt es sich um eine Serie von Gefechten des Deutschen Krieges am 25. und 26. Juli 1866, die zwischen Preußen und der deutschen Bundesarmee, bestehend aus süddeutschen und österreichischen Truppen, ausgetragen wurden.
Auf der Hochebene zwischen Tauber und Main wurden die Bundestruppen am 25. und 26. Juli in einer Reihe einzelner, lange hin- und herschwankender Gefechte um Uettingen, Helmstadt und Roßbrunn abermals zurückgedrängt. Nach dem preußischen Bombardement der bayerischen Truppen in der Festung Marienberg bei Würzburg tags darauf kam eine örtliche Waffenruhe zustande, der am 2. August der allgemeine Waffenstillstand folgte.
Beteiligte Bayerische Verbände
Auf bayerischer Seite waren an den Gefechten beteiligt:[2]
- 5. Jäger-Bataillon,
- 1., 2. und 3. Bataillon des 11. (Infanterie-)Regiments,
- 1., 2. und 3. Bataillon des 15. (Infanterie-)Regiments,
- 1. Jäger-Bataillon,
- 1. und 3. Bataillon des 6. Regiments,
- 1. und 2. Bataillon des 14. Regiments,
- 1. Bataillon des 8. Regiments,
- 2. Chevaulegers-Regiment,
- 6-Pfünder-Batterie Lottersberg,
- 12-Pfünder-Batterie Schuster,
- 2. Jäger-Bataillon,
- 2. Bataillon des Leibregiments,
- 2. und 3. Bataillon des 1. Regiments,
- 1., 2. und 3. Bataillon des 2. Regiments,
- 4. Jäger-Bataillon,
- 2. und 3. Bataillon des 8. Regiments,
- 6-Pfünder-Batterie Hutten,
- 12-Pfünder-Batterie Mussinau,
- 12-Pfünder-Batterie Schropp,
- 3. Jäger-Bataillon,
- 1., 2. und 3. Bataillon des 7. Regiments,
- 1., 2. und 3. Bataillon des 10. Regiments,
- 6-Pfünder-Batterie Zeller,
- 6-Pfünder-Batterie Girl,
- 6-Pfünder-Batterie Redenbacher,
- 12-Pfünder-Batterie Gramich,
- 3. Bataillon des 13. Regiments,
- 6-Pfünder-Batterie Kriebel,
- 4. Chevaulegers-Regiment.
Zwei der Geschütze mussten schließlich bei Uettingen zurückgelassen werden.
Gründe der Niederlage
Schon der Oberbefehlshaber des VIII. Bundesarmeecorps, Alexander von Hessen-Darmstadt, hatte in seinem Feldzugsjournal 1867 die Gründe in der mangelnden Rüstung und der langen Mobilmachung gesehen, darüber hinaus hatte er das lange Aussetzen von Manövern und den uneinheitlichen Willen der Verbündeten angeprangert.[3] Auch der spätere Prinzregent Luitpold von Bayern hatte sich ähnlich geäußert.
1869 schrieb das österreichische Generalstabsbüro für Kriegsgeschichte zu den Kämpfen in Hettstadt und Uettingen: „Bayerischerseits verfügte man, wie schon früher angegeben, über eine genügende Macht in jener Gegend, um den Gegner abzuweisen. Doch Mangel an einer einheitlichen Leitung – die Truppen waren von verschiedenen Divisionen und Brigaden und Niemand übernahm den Befehl – war Ursache, dass auch hier die Preussen keinen ernstlichen Widerstand fanden.“[4] Von einer angeblichen technischen Rückständigkeit der bayerischen Truppen ist zu dieser Zeit keine Rede.
Gedenksteine
- Denkmal für die Gefallenen des Königlich-bayerischen 2. Jägerbataillons auf dem Friedhof zu Uettingen
- Denkmal für die Gefallenen der Königlich-bayerischen Infanterie-Regimenter 4, 7 und 10 auf dem Vogelsberg in Roßbrunn (Waldbüttelbrunn)
Literatur
- Heinz Helmert, Hans-Jürgen Usczeck: Preussisch-deutsche Kriege von 1864 bis 1871 – Militärischer Verlauf, 6. überarbeitete Auflage, Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1988, ISBN 3-327-00222-3
- Martin Cohn, Von der Elbe bis zur Tauber: der Feldzug der Preussischen Main-Armee, Teil 2, S. 251ff Das Doppelgefecht bei Uettingen und Roßbrunn
Einzelnachweise
- v. Krieg: "Kriegstagebuch des Regiments aus dem Feldzuge der Main-Armee 1866"; Minden 1867
- Nach: Antheil der königlich bayerischen Armee am Kriege des Jahres 1866, Bearbeitet vom Generalquartiermeisterstabe, München 1868
- Alexander von Hessen-Darmstadt, Feldzugs-Journal des Oberbefehlshabers des 8ten deutschen Bundes-Armee-Corps im Feldzuge des Jahres 1866 in Westdeutschland, Darmstadt/Leipzig 1867, S. 40–41
- Österreichs Kämpfe im Jahre 1866. Nach Feldacten bearbeitet durch das k.k. Generalstabs-Bureau für Kriegsgeschichte, Bd. 5, Wien 1869, S. 146