Gasthaus Am Bock
Das Gasthaus Am Bock steht am Konrad-Adenauer-Platz 2 in der Stadtmitte von Bergisch Gladbach im Rheinisch-Bergischen Kreis. Es ist auch bekannt als Brauhaus Am Bock.
Geschichte
Das Wirtshaus am Bock liegt an der Laurentiusstraße unmittelbar neben dem Historischen Rathaus und gegenüber der Laurentiuskirche am Bergisch Gladbacher Markt. Es zählt zu den ältesten Gaststätten im Bergischen Land. An der heutigen Laurentiusstraße erstreckte sich seit dem Mittelalter das Bocker Gut, das auch schon früh eine Gastwirtschaft beherbergte. Hier konnten sich die Kirchgänger nach der Messe vor dem weiten Heimweg noch stärken. Vor dem Bocker Gut floss der Bocker Bach aus Richtung der heutigen Laurentiusstraße und mündete in der Strunde. Der Bocker Bach wurde im 19. Jahrhundert kanalisiert („überwölbt“). In der Karte von 1870 ist dieses Stück gestrichelt verzeichnet.
Der Gastwirt Jean Kierdorf beauftragte 1905 den Architekten Ludwig Bopp zur Planung eines Neubaus, um die Lücke zwischen dem neu erbauten Rathaus und seinen Ställen zu schließen. Die Stadt übernahm dafür die Planungskosten. Bopp errichtete einen Baukörper im klassizistischen Stil. Östlich angrenzend gestaltete er die dort stehenden Ställe zu einem Festsaal. Zwischen Rathaus und Gasthaus entstand ein Bogengang, durch den der Weg zum oberhalb gelegenen Krankenhaus Maria Hilf führte.[1]
Am Bogengang befindet sich eine Skulptur, welche Maria mit dem Jesuskind darstellt.
Geschichte des Wohnplatzes
Die Lage ist spätestens ab der Topographischen Aufnahme der Rheinlande von 1824 auf Messtischblättern regelmäßig ohne Namen verzeichnet. Als Wohnplatz der Bürgermeisterei Bergisch Gladbach und der Pfarre Gladbach ist sie in amtlichen preußischen Statistiken bis 1885 aufgeführt.
Jahr | Einwohner | Wohn-
gebäude |
Kategorie |
---|---|---|---|
1822[2] | 8 | Wirtshaus | |
1830[3] | 34[4] | Wirtshaus | |
1845[5] | 9 | 1 | Wirtshaus |
1871[6] | 23 | 1 | Hofstelle |
1885[7] | 13 | 1 | Wohnplatz |
Baudenkmal
Das Gebäude ist als Baudenkmal Nr. 132 in die Liste der Baudenkmäler in Bergisch Gladbach eingetragen.
Einzelnachweise
- Hans Leonhard Brenner: Die Schwaben im Bergischen Land – Ludwig Bopp, der Architekt des Bergisch Gladbacher Rathauses, in: Heimat zwischen Sülz und Dhünn, Geschichte und Volkskunde in Bergisch Gladbach und Umgebung, Heft 3, Bergischer Geschichtsverein Rhein-Berg e. V., Bergisch Gladbach 1966, S. 29f.
- Alexander August Mützell, Leopold Krug (Hrsg.): Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preußischen Staats. Erster Band. A–F. Bei Karl August Kümmel, Halle 1821 (Digitalisat).
- Friedrich von Restorff: Topographisch-Statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinzen. Nicolaische Buchhandlung, Berlin/Stettin 1830 (Digitalisat).
- mit den Wirtshäusern "Am Bock", Buchmühle, Waatsack und dem Kramladen Bergershaus.
- Königliche Regierung zu Cöln (Hrsg.): Uebersicht der Bestandtheile und Verzeichniß sämmtlicher Ortschaften und einzeln liegenden benannten Grundstücke des Regierungs-Bezirks Cöln, nach Kreisen, Bürgermeistereien und Pfarreien, mit Angabe der Seelenzahl und der Wohngebäude, sowie der Confessions-, Jurisdictions-, Militair- und frühern Landes-Verhältnisse. Köln 1845 (Digitalisat).
- Die Gemeinden und Gutsbezirke der Rheinprovinz und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet und zusammengestellt vom Königlichen Statistischen Bureau. In: Königliches Statistisches Bureau (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung. Band XI, 1874, ZDB-ID 1467523-7 (Digitalisat).
- Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII, 1888, ZDB-ID 1046036-6 (Digitalisat).
Weblinks
- Brauhaus Am Bock im Wandel der Zeit abgerufen am 4. September 2016
- Brauerei am Gladbacher Markt Gaststätte „Am Bock“ soll bald wieder eröffnen, Kölner Stadt-Anzeiger vom 24. Juni 2015 abgerufen am 4. September 2016