Garce

Das (der) Garce, auch Gars, die Garssa[1] und Garse,[2] war ein Volumenmaß und besonders als Getreidemaß in verschiedenen Gebieten wie Ceylon, Madras und Pondicherry und weiteren Regionen Ostindien verbreitet. Gebraucht wurde das Maß auch als Gewichtseinheit und als Längenmaß.

Volumenmaß

Die Maßkette war in Madras

Einzelwerte waren

  • Das Parah = 3097,8 Pariser Kubikzoll = 61,45 Liter (= 61,44889 Liter[4]
  • Das Marcal = 619,56 Pariser Kubikzoll = 12,29 Liter
  • Das Puddy = 77,445 Pariser Kubikzoll = 1,5362 Liter
  • Das Olluck = 9,6807 Pariser Kubikzoll = 0,19203 Liter

Die Maßkette in Masulipatam (Präsidentschaft Madras)

  • 1 Garce = 3 Candies = 240 Meecols = 1440 Mannifahs = 2880 Zavahs = 5760 Solahs = 11.520 Arsolahs = 23.040 Gidsdahs[5]
  • 1 Garce = 18 15/16 Imperial-Quarters (engl.)

In Colombo war

Der kleinere Parrahs war vom Artikel abhängig und war bei Kaffee = 30 bis 35, bei Pfeffer 27 bis 30, bei Reis 42 bis 46 und bei Salz 52 bis 55 Pfund engl. Avoirdupois, so dass der Garce keinen festen Wert hatte.[7] In französisch verwalteten ostindischen Gebieten war

Garce war ein vietnamesisches Volumenmaß für trockene Waren und Getreide (Getreidemaß) und so war:

  • 1 Garce = 44,86 Hektoliter[10]

Gewichtsmaß

Die Garssa/Garce war eine Masseneinheit (Gewichtsmaß) in Pondicherry und Madras. Das Maß war für trockene Ware gedacht, aber doch recht unterschiedlich.

  • Pondicherry: 1 Garssa = 600 Mercals ≈ 7200 Pfund (franz.) (Weizen)[11]
  • Pondicherry: 1 Garssa/Garce = 145 ½ Körbe (1 K. 24,491 Kilogramm) (Reis)[12]
  • Madras 1 Garssa = 150 Körbe (Reis)[12]

Längenmaß

Abweichend war der Garce auch ein kleineres Längenmaß[13] in der britischen Präsidentschaft Bombay.

Literatur

  • Brockhaus’ Kleines Konversations-Lexikon. Band 1, Leipzig 1911, S. 644.

Einzelnachweise

  1. Johann Christian Nelkenbrecher, Johann H. Bock, Heinrich Christian Kandelhardt: Taschenbuch der Münz-, Maaß- und Gewichtskunde für Kaufleute. Sander’sche Buchhandlung, Berlin 1832, S. 291.
  2. August Schiebe: Universal-Lexikon der Handelswissenschaften: enthaltend: die Münz-, Maß- und Gewichtskunde. Band 1, Friedrich Fleischer Leipzig und Gebrüder Schumann Zwickau 1839, S. 518.
  3. Ludolph Schleier: Die Handelswissenschaft. Fest’sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1848, S. 96.
  4. Gustav Wagner, Friedrich Anton Strackerjan: Kompendium der Münz-, Maß-, Gewichts- und Wechselkurs-Verhältnisse sämtlicher Staaten und Handelsstädte der Erde.) Verlag Teubner, Leipzig 1855, S. 297.
  5. Verein praktischer Kaufleute: Handels-Lexikon oder Enzyklopädie der gesamten Handelswissenschaften für Kaufleute und Fabrikanten. Band 4, Verlag Ernst Schäfer, Leipzig 1849, S. 86.
  6. Leopold Carl Bleibtreu: Handbuch der Münz-, Maß- und Gewichtskunde und des Wechsel-Staatspapier-, Bank- und Aktienwesens europäischer und außereuropäischer Länder und Städte. Verlag von J. Engelhorn, Stuttgart 1863, S. 133.
  7. Leopold Carl Bleibtreu: Handbuch der Münz-, Maß- und Gewichtskunde und des Wechsel-Staatspapier-, Bank- und Aktienwesens europäischer und außereuropäischer Länder und Städte. Verlag von J. Engelhorn, Stuttgart 1863, S. 113.
  8. Eduard Döring: Handbuch der Münz-, Wechsel-, Maß- und Gewichtskunde. Verlag J. Hölscher, Koblenz 1862, S. 408.
  9. Christian Noback, Friedrich Eduard Noback: Vollständiges Taschenbuch der Münz-, Maß- und Gewichtsverhältnisse. Band 2, F. A. Brockhaus, Leipzig 1851, S. 964.
  10. Erna Padelt, Hansgeorg Laporte: Einheiten und Größenarten der Naturwissenschaften. Fachbuchverlag, Leipzig 1967, S. 101.
  11. Johann Christian Nelkenbrecher: Allgemeines Taschenbuch der Maaß-, Gewichts- und Münzkunde, der Wechsel-, Geld- und Fondscourse usw. für Banquiers und Kaufleute. Sander’sche Buchhandlung, Berlin 1842, S. 211.
  12. Johann Christian Nelkenbrecher, Johann H. Bock, Heinrich Christian Kandelhardt: Taschenbuch der Münz-, Maaß- und Gewichtskunde für Kaufleute. Sander’sche Buchhandlung, Berlin 1832, S. 372.
  13. Christian Noback, Friedrich Eduard Noback: Vollständiges Taschenbuch der Münz-, Maß- und Gewichtsverhältnisse. Band 1, F. A. Brockhaus, Leipzig 1851, S. 383.
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