Gangway
Eine Gangway ([deutsch „Laufgang“[1]) ist der Anglizismus für eine Zugangsbrücke oder Zugangstreppe zum Besteigen oder Verlassen eines Schiffes oder Flugzeuges.
];Ursprünge
Die Urform der Gangway war das Fallreep, ein herabgelassenes Seil[2] zum Erreichen höher gelegener Rümpfe, komfortabler auch als Strickleiter. Der heutige Gebrauch dieses Begriffs bezieht sich auf Seile als Haltegriffe an der Zuwegung[3] und auf eine Eingangsöffnung im Schiffsrumpf.[3]
Schifffahrt
Eine Gangway ist in der Schifffahrt entweder festverbundener Bestandteil des Schiffes und kann aus dem Schiff ausgeklappt oder eventuell auch hydraulisch herausgeschoben oder vom Deck herabgelassen werden oder sie ist, einer Brücke ähnlich, ein separates Bauteil. Auf alten Segelschiffen war der Handlauf der Gangway meist ein aufwendig verziertes Tau.
Eine Gangway wird auch als „Landgang“ (oberes Bild) oder (französisch) „Passerelle“ bezeichnet.[4] Insbesondere in der Binnenschifffahrt spricht man auch von Laufplanke.
Luftfahrt
Die Gangway in der Luftfahrt, in der Passagierluftfahrt auch Fluggasttreppe oder Fluggaststeig genannt, ist entweder festverbundener Bestandteil des Flugzeuges, der nach Öffnen der Kabinentür seitlich oder aus dem Heck des Flugzeugs herausgeschoben, herausgefaltet bzw. ausgeklappt wird, oder sie ist eine mobile Zugangstreppe, welche auf einem Fahrgestell befestigt und Teil der Flughafeninfrastruktur ist. Vereinzelt wird letztere manuell an den Flugzeugrumpf geschoben, häufiger wird sie aber durch Traktoren herangezogen oder ist fest auf einer motorisierten Selbstfahrlafette montiert.
Auf fast allen großen Flughäfen mit modernen Abfertigungshallen kommen heutzutage überwiegend geschlossene Gangways, so genannte Fluggastbrücken zum Einsatz, die fest mit dem Flugsteig verbunden, aber zwei- oder dreidimensional bewegbar sind und so an die Kabinentüren der Flugzeuge herangefahren werden können. Über diese gelangen die Flugreisenden direkt in das Flugzeug und betreten im Verlauf des Boardings das Flugfeld nicht mehr. Die erste geschlossene Gangway wurde 1959 von American Airlines in San Francisco eingeführt. Passagiere der 1. Klasse benutzten den sogenannten „Jet Airwalk“, während die Gangway der 2. Klasse als „Jetway“ bezeichnet wurde.[5] Da diese Art des Betretens des Flugzeuges die komfortabelste (für den Fluggast) und für den Flughafen die aufwändigste ist, wird sie Fluggesellschaften entsprechend in Rechnung gestellt. Um Kosten zu sparen, verzichten Billigfluggesellschaften daher oft darauf und nutzen klassische Gangways.
- Mobile Gangwayfahrzeuge mit offener Gangway
- Mobile Gangwayfahrzeuge mit gedeckter Gangway
- Flugzeugeigene seitliche Gangway
- „Zweifingrige“ Fluggastbrücke
- Gangways des Kreuzers "Aurora"
- Das Ampelmann system verwendet ein Hexapod für eine Gangway, um den Seegang auszugleichen. Dies erleichtert den Transfer zwischen Versorger und Offshorebauwerken.
Weblinks
Einzelnachweise
- Ursula Hermann, Knaurs etymologisches Lexikon, Stichwort: Gangway, 1983, S. 172
- Fallreep. In: wissen.de
- Fallreep. In: de.academic.ru
- Ulrich Scharnow: Lexikon Seefahrt. 5. Auflage. Transpress VEB Verlag für Verkehrswesen, Berlin 1988, ISBN 3-344-00190-6, S. 147–148.
- Flug-Revue, Dezember 1959, S. 2