Gabrk (Pass)

Der Gabrk (deutsch alt auch Gabrik) ist ein Bergrücken und 549 m. i. J. hoher Passübergang bei Divača in Slowenien.

Gabrk
Himmelsrichtung Südwest Nordost
Passhöhe 549 m. i. J.
Region Slowenien
Wasserscheide (Senožečki potok → RašaBranicaVipava/VipaccoIsonzoAdria / Mittelmeer) – (unterirdischTimavoAdria / Mittelmeer)
Talorte Divača Senožeče
Ausbau A1, R409
Erbaut Altstraße
Gebirge Kras (Karst, Carso) / Vremščica
Besonderheiten Karstgebiet, entwässert im Untergrund
Karte (Slowenien)
Gabrk (Pass) (Slowenien)
Gabrk (Pass) (Slowenien)
Koordinaten 45° 42′ 16″ N, 14° 0′ 0″ O

BW

REGION1-BEZ=REGION2-BEZ

Lage

Der Gabrk liegt zwischen Divača (435 m) und dem Senadolska dolina im Südwesten und Senožeče (um 560 m) im Nordosten. Er ist der Ausläufer der Vremščica (Velika Vremščica 1027 m) östlich, einem Vorberg des Snežnik-Massivs (Krainer Schneeberg) im Hochkarst, zum Kras (Karst-Plateau, Triester Karst) westlich. Mitten im Rücken liegt der Klapf Čebulovica (643 m), und östlich davon die Einsattelung des Namens. Der westliche Teil heißt auch Divaški Gabrk, der östliche oberhalb Dolnje Ležeče Ležeški Gabrk.[1]

Hydrographie, Geologie und Natur

Die Talung von Senožeče weist mit dem Senožečki potok einen Bach auf, der über die Raša und Branica der Vipava und damit dem Isonzo zugeht. Das Gebiet nördlich des Gabrk gehört auch noch zum Karst. Die Raša führt nur bei Starkregen Wasser, und die hydrographische Wasserscheide wird direkt am Wasserlauf gesehen. Der Gabrk selbst und das Trockental südlich entwässern zum Škocjan-Höhlensystem der Reka und damit zum Timavo bei Montfalcone.[2] Am Südwesthang an der Straža (580 m) bei Brestovica pri Povirju liegen aber mit dem Kal Globočaj und den Studenci (Lempurjevka) Quellen.[3]

Der Pass bildet von alters her[4] die Grenze zwischen dem eigentlichen (Triester) Karst, der in der modernen Gliederung der naturgeographische Regionen Sloweniens zur Region Primorje (Küstenland) gerechnet wird, zur Dinarischen Region (Dinarski kras celinske Slovenije, Dinarischer Karst im Landesinneren). Die Region setzt sich gegen den Flysch-Zug der Vrhe nördlich charakteristisch ab.

Claustra Alpium Iuliarum, der Ocra (unbeschriftet) an der Regionsgrenze westlich des Tor von Postojna.

Das Gebiet sind paläozoische Kalke, und vergleichsweise arm an Höhlen. Bei Grabungen wurden aber alte Höhlenspuren gefunden.[5]

Der Gabrk ist mit Karstheide und Kiefernwald bestanden. Das Gebiet östlich des Passes gehört schon zum Regijskega parka Škocjanske jame (Regionalpark Škocjan-Höhlen).[1]

Geschichte und Verkehr

Dass der Pass eine Altstraße ist, ist durch den frühgeschichtlichen Ringwall am Goli vrh nördlich[6] und durch den Verlauf der Römerstraße gesichert. Hier verlief die Straße von Tergeste (Triest) zur Handelsstation am Ocra (Razdrto), wo sie auf die wichtige Straße AquileiaNauportus (Vrhnika) – Emona (Ljubljana) über die Pforte von Postojna, die römische Bernsteinstraße und Hauptroute auf den inneren Balkan, stieß. Diese verlor ab der Errichtung der Via Gemina über den Pass Inalpe Iulia/Ad Pirum (Hrušica) im Birnbaumer Wald zwar an Bedeutung, blieb aber weiter lokal wichtig.[7]

Die Route an die Küste blieb auch ab dem Mittelalter wichtig, als die Gegend im Jahr 1500 an das Habsburgerreich kam (die Habsburger waren schon seit 1266 in der Herrschaft Duino ansässig).[8] Daraus ging das spätere Kronland Krain hervor, mit der hier verlaufenden Hauptverkehrsachse in die österreichischen Küstenlande (Litorale).

Vor dem Knoten Gabrk A1/A3

1989–95 wurde dann hier die Avtocesta (Autobahn) A1 SpielfeldLjubljanaKoper erbaut, zuerst die Etappe nördlich, dann nach Süden, zusammen mit dem Viadukt am Goli vrh.[9][5] Direkt südlich des Gabrk bei Divača liegt der Knoten Gabrk der Avtocesta A3 nach Sežana und Triest oder Venedig.

Die alte Regionalna cesta (Regionalstraße) R409 LjubljanaLogatecRazdrtoČrni Kal spielt hier nurmehr eine untergeordnete Rolle.

Südlich unterhalb liegt auch das kleine Flugfeld von Divača.

Einzelnachweise

  1. Ležeški gabrk and surroundings of the Škocjan caves. DOPPS - BirdLife Slovenia, Društvo za opazovanje in proučevanje ptic Slovenije
  2. Einzugsgebiet Vodozbirna površina Timava dolvodno od škocjanskih Jam / Spodnji Timav (‚Einzugsgebiet Timav stromabwärts der Škocjan-Höhlen / Unterer Timav‘); ARSO: Atlas okolja (Memento des Originals vom 24. Oktober 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/gis.arso.gov.si, Layer Water → Catchment area (englisch)
  3. Brestovica pri Povirju - kal Globočaj. slovenia.info;
    Lokales Schutzgebiet Nr. 1280 und Naturgebilde Nr. 1785.
  4. Dr. Baumbach: Die Karst-Flora. In: Die Alpenpost: Special-Organ für Alpenkunde, Naturwissenschaft, Touristik und Balneologie, Band 6, 1874, S. 342 (Ganzer Artikel S. 342–346; Google eBook, vollständige Ansicht).
  5. Tadej Slabe, T (1996) Karst features in the motorway section between Čebulovica and Dane. In: Acta Carsologica 25, 2005, S. 221–240;
    Martin Knez, Tadej Slabe: Cave Exploration in Slovenia: Discovering Over 350 New Caves During Motorway Construction on Classical Karst. Reihe Cave and Karst Systems of the World, Verlag Springer, 2015, ISBN 978-3-319-21203-6, Kapitel Unroofed Caves Discovered on the Route Between Cebulovica and Dane, S. 57 ff (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. J. Horvat: Notranjska na začetku rimske dobe: Parti pri Stari Sušici, Ambroževo gradišče in Baba pri Slavini. In: Arh. vest. 46, 1995, S. 177 ff;
  7. Alma Bavdek: Fundorte aus spätrepublikanischer und frührömischer Zeit in Razdrto am Fuße des Nanos. In: Arheološki vestnik, Band 47 (1996), S. 297–306; insb. S. 304 (Artikel pdf, dlib.si; Weblink, ebd.; dort S. 8);
    Jana Horvat, Alma Bavdek: Okra. Vrata med Sredozemljem in Srednjo Evropo (Ocra. The gateway between the Mediterranean and Central Europe). = Opera Instituti Archaeologici Sloveniae, Ljubljana 2009 (online, Webseite Inštitut za arheologijo ZRC SAZU, iza.zrc-sazu.si, slowenisch).
  8. Manfred Scheuch: Österreich – Provinz, Weltreich, Republik. Ein historischer Atlas. Verlag Das Beste, 1994, ISBN 3-87070-588-4, Der Weg zur Adria, S. 42 f.
  9. A1 Šentilj - Srmin. (Memento des Originals vom 8. November 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dars.si DARS: O avtocestah > Nacionalni program izgradnje avtocest, insb. Razdrto - Čebulovica (Memento des Originals vom 4. Juni 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dars.si und Čebulovica - Divača (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dars.si.
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