GOELRO
Der GOELRO-Plan (Akronym aus dem Russischen: ГОЭЛРО – Государственный план электрификации России Gossudarstwenny plan elektrifikazii Rossii, deutsch ‚Staatsplan zur Elektrifizierung Russlands‘) wurde in den ersten Jahren der Sowjetmacht verabschiedet, um das damals wirtschaftlich völlig rückständige und vom Bürgerkrieg gelähmte Sowjetrussland auf den Weg der wirtschaftlichen Modernisierung zu bringen. Das entsprach der damals von Lenin bestimmten Politik der kommunistischen Führung (Bolschewiki), die in seinem berühmten Spruch „Kommunismus – das ist Sowjetmacht plus Elektrifizierung des ganzen Landes“ Ausdruck fand.
Etwa 1920 wurde dazu die „Staatliche Kommission für die Elektrifizierung Rußlands“ gegründet. Diese arbeitete einen auf 10 bis 15 Jahre berechneten Plan aus, um die vorhandenen Kapazitäten an elektrischer Energie zu verzehnfachen. Dazu war der Bau von 30 Kraftwerken vorgesehen.
Der GOELRO-Plan wurde bis Anfang der 1930er-Jahre erfüllt.
Aus dieser Zeit rührt der umgangssprachliche Begriff „Iljitschs Lämpchen“ (лампочка Ильича) für die Glühlampe her, da Wladimir Iljitsch Lenin die Elektrifizierung vorantrieb.
- GOELRO (1920)
- Poster Nr. 742 von Wladimir Majakowski zur Elektrifizierung (1919–1921)
- Teil einer Karte der russischen Elektrifizierung (1973)
- GOELRO-Plan-Poster mit Lenin (1967)
- Lenindenkmal in Halle (Saale) mit der Inschrift: „Sowjetmacht + Elektrifizierung = Kommunismus“ (1970)
Literatur
- Jonathan Coopersmith: The Electrification of Russia, 1880 – 1926, Ithaca/London 1992.
- Heiko Haumann: Beginn der Planwirtschaft. Elektrifizierung, Wirtschaftsplanung und gesellschaftliche Entwicklung Sowjetrusslands 1917 - 1921, Düsseldorf 1974.
- Bodo Lochmann: Vom GOELRO-Plan zum Energieprogramm. Zur Entwicklung der Elektroenergiewirtschaft der UdSSR seit den zwanziger Jahren. Zeitschrift für Geschichtswissenschaft 35 (1987), S. 872–883.