Günther Wirth (Fußballspieler)
Günther „Wibbel“ Wirth (* 9. Januar 1933 in Dresden; † 13. November 2020[1]) war ein deutscher Fußballspieler und Nationalspieler der DDR.
Karriere
Vereine
Zwei Jahre vor Ende des Zweiten Weltkrieges meldete sich der zehnjährige Günther Wirth 1943 bei der Fußballmannschaft von Guts Muts Dresden an. Nach dem Krieg spielte er sechs Jahre lang bei der SG Johannstadt Dresden, danach schloss er sich nach kurzen Episoden bei der BSG VVB Tabak Dresden und der HSG Wissenschaft Karlshorst im Herbst 1951 der BSG Motor Oberschöneweide an, deren Fußballmannschaft in der höchsten DDR-Spielklasse, der Oberliga, vertreten war.
Dort hatte sich Wirth schnell eine Stammposition als Linksaußen-Stürmer erobert und gehörte mit seinen Sturmkollegen Horst Assmy und Lothar Meyer zu den Leistungsträgern der Mannschaft. Während die Motor-Mannschaft – am Saisonende 1952/53 abgestiegen – in der Saison 1953/54 trotz ihres Paradesturms den Wiederaufstieg verpasste, war mit der Armeemannschaft ZASK Vorwärts Berlin ein anderes Berliner Team aufgestiegen, dass sich intensiv um die drei Oberschöneweider Stürmer bemühte.
Trotz heftiger Proteste aus der Öffentlichkeit wechselte Wirth im Dezember 1954 zur Armeemannschaft, später folgten auch noch Assmy und Meyer. Beim ASK Vorwärts Berlin entwickelte sich der inzwischen 21-jährige Wirth zu einem der besten Fußballspieler der DDR jener Zeit. Am 3. Februar 1955 nahm er in der Deutschen Sporthalle in der Berliner Stalinallee vom Stellvertreter des Vorsitzenden des Ministerrats, Walter Ulbricht, die staatliche Auszeichnung Meister des Sports entgegen und war somit einer von elf Fußballspielern der DDR, die an jenem Tag diese Ehrung erhielten.[2] Mit seiner Mannschaft feierte er vier Meistertitel, wirkte insgesamt in 209 Punktspielen mit und erzielte 44 Tore. Zusammen mit seiner Oberschöneweider Zeit kam er auf 255 Oberligaspiele mit 63 Treffern. Seine aktive Laufbahn ließ er in der Saison 1965/66 in der Reservemannschaft des im Laufe der Saison in FC Vorwärts Berlin umstrukturierten Klubs ausklingen.
Nationalmannschaft
Obwohl Oberschöneweide 1953 in die zweitklassige DDR-Liga abgestiegen war, wurden er, Assmy und Meyer am 8. Mai 1954 erstmals in einem Spiel der DDR-Nationalmannschaft eingesetzt, spielten aber allesamt zu harmlos, sodass die Begegnung in Berlin mit 0:1 gegen die Nationalmannschaft Rumäniens verloren ging. Am 18. September 1955 erhielt Wirth eine zweite Chance in der Nationalmannschaft, die dieses Mal in Bukarest gegen Rumänien antrat. Mit 3:2 konnten die DDR-Spieler erfolgreich Revanche nehmen, und Linksaußen Wirth steuerte ein Tor zum ersten Sieg der DDR-Elf in ihrem 7. Spiel bei. Von diesem Zeitpunkt an hatte sich Wirth einen Stammplatz in der Nationalmannschaft erkämpft, in der er bis 1962 28 Mal aufgeboten wurde und dabei elf Tore erzielte. Auch sein letztes Länderspiel am 14. Oktober 1962 bestritt er wieder gegen Rumänien – und wieder steuerte er beim 3:2-Sieg ein Tor bei.
Erfolge
- DDR-Meister 1958, 1960, 1962, 1965
Auszeichnungen
- Meister des Sports: 1955
Weblinks
- Günther Wirth in der Datenbank des Deutschen Fußball-Bundes
- Günther Wirth in der Datenbank von weltfussball.de
- Günther Wirth in der Datenbank von RSSSF (englisch)
Literatur
- Hanns Leske: Enzyklopädie des DDR-Fußballs. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2007, ISBN 978-3-89533-556-3, S. 527.
- Andreas Baingo, Michael Horn: Die Geschichte der DDR-Oberliga. 2. Auflage. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2004, ISBN 3-89533-428-6, S. 297, 315.
Einzelbelege
- Früherer DDR-Nationalspieler Günther Wirth verstorben (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im November 2022. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Allen Fußballern ein Vorbild: Unsere „Meister des Sports“. In: Die neue Fußballwoche (Fuwo). Nr. 6, 8. Februar 1955, S. 2.