Götzendorf (Gemeinde Schäffern)

Götzendorf ist ein Ort im Wechselland in der Steiermark wie auch Ortschaft und Katastralgemeinde der Gemeinde Schäffern im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld. Die Ortschaft hat 133 Einwohner (Stand 1. Jänner 2023[2]).

Götzendorf (Dorf)
Ortschaft
Katastralgemeinde Götzendorf
Götzendorf (Gemeinde Schäffern) (Österreich)
Götzendorf (Gemeinde Schäffern) (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Hartberg-Fürstenfeld (HF), Steiermark
Gerichtsbezirk Fürstenfeld
Pol. Gemeinde Schäffern
Koordinaten 47° 26′ 9″ N, 16° 8′ 29″ O
Höhe 698 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 133 (1. Jän. 2023)
Gebäudestand 50 (2017f1)
Fläche d. KG 4,41 km²
Postleitzahl 8244 Schäffern
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 15203
Katastralgemeinde-Nummer 64023
Zählsprengel/ -bezirk Sparberegg (62247 001)
einige Häuser der KG bei Ortsch Elsenau (ehem. Ortsch. Elsenau Sparberegg, OKz. 15202); wenige Adr. PLZ 2852 Hochneukirchen, bei Ulrichsdorf
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; GIS-Stmk; [1]
f0
133

BW

Götzendorf die östlichste Ortschaft der Steiermark.

Geographie

Der Ort liegt an der Ostabdachung des Wechsels, direkt an der niederösterreichischen Grenze, unweit des steirisch-niederösterreichisch-burgenländischen Dreiländerecks, und kann auch schon in den Raum der Bernsteiner Berge respektive der Buckligen Welt gerechnet werden. Er befindet sich etwa 20 Kilometer nordöstlich der Stadt Hartberg, knapp 6 Kilometer östlich von Pinggau/Friedberg.

Das Dorf Götzendorf liegt auf um die 700 m ü. A. Höhe auf einem Riedel, der vom Hutwisch (896 m ü. A.) südwestwärts streicht. Nordwestlich fließt der Schäffernbach, südostwärts der Steingrabenbach und der Wiesenbach, alle diese Bäche gehen zur Pinka. Der Ort hat etwa 45 Häuser.

Die Ortschaft Götzendorf umfasst um die 50 Adressen.[1] Zum Ortschaftsgebiet gehören auch die Gehöfte Schuster-Hanselannerl (Schusterhansel) und Simerl südlich, und wenige Häuser beim niederösterreichischen Ulrichsdorf. Einige Häuser der Katastralgemeinde bei Elsenau gehören zu jener Ortschaft.

Die Katastralgemeinde Götzendorf mit 441 Hektar erstreckt sich vom Schäffernbach und Steingrabenbach bis an den Willersbach im Südosten (über Zickenbach ebenfalls zur Pinka). In dessen Tal liegt in der Willersdorfer Schlucht das Dreiländereck (501 m ü. A.). Süd- wie Nordostgrenze der Katastralgemeinde sind steirische Landesgrenze.

Nachbarorte, -ortschaften und -katastralgemeinden:
Elsenau (O u. KG) Ulrichsdorf (O, KG Gschaidt, Gem. Hochneukirchen-Gschaidt, Bez. Wr. Neustadt-Land, )
Sparberegg (O u. KG) Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Loipersdorf (O, KG Gschaidt, Gem. Hochneukirchen-Gschaidt, Bez. Wr. Neustadt-Land, )
Schönherrn (O u. KG,
Gem. Wiesfleck, Bez. Oberwart, Bgld.)
 
Im Dreiländereck grenzt in einem Punkt die Ortsch. u. KG Hochneukirchen, Gem. Hochneukirchen-Gschaidt, Bez. Wr. Neustadt-Land, an.

Geschichte, Kultur und Sehenswürdigkeiten

Josefskapelle und Sommerlinde

Der Raum war schon in der Antike gut besiedelt, südlich vom Schusterhansel (Götzendorf Nr. 20) liegt ein Feld mit 6 Grabhügeln (Tumuli).[3] Es datiert in die frühe Römerzeit (Münzfunde),[3] ist von der Art her aber wohl wie die anderen Gräber der Gegend der vorrömischen Bevölkerung zuzurechnen.[4] Hierorts ist die nordöstlichste Verbreitung dieses Gräbertyps, der sich um Hartberg konzentriert.[3] Es besteht sicherlich ein Zusammenhang mit der Römerstraße von Savaria (Szombathely) durchs Südburgenländische Hügelland zum Wechselpass, die vermutlich irgendwo hier in der Gegend verlief.

Die Ortslage ist schon 1316 als Göczingsdorf urkundlich.[5]

Die Ortskapelle Hl. Josef wurde 1892 an Stelle eines hölzernen Glockenturms erbaut. Sie gehört zur Pfarre Gschaid, und damit zum niederösterreichischen Vikariat Unter dem Wienerwald der Erzdiözese Wien, und steht unter Denkmalschutz (Listeneintrag). Die Kapelle steht neben der „tausendjährigen“ Dorflinde. Ihr wahres Alter ist unbekannt, sie ist ein Naturdenkmal (Listeneintrag).

Mit Schaffung der Ortsgemeinden 1848/49 kam die Steuergemeinde (dann Katastralgemeinde) Götzendorf zur Gemeinde Sparbaregg, die ab 1964 Sparberegg hieß.[6] Per 1. Jänner 1968 wurde diese Gemeinde aufgelöst, und die Ortschaften der Gemeinde Schäffern angegliedert.[7] Im Jahr darauf kam Sparberegg zu Pinggau, Götzendorf blieb bei Schäffern. Deshalb heißt der Zählsprengel für diese Ortschaft noch immer Sparberegg (Zählsprengel-Nr. 62247001), mit einem gleichnamigen Zählsprengel (ZSpNr. 62233003) in Pinggau. Die Ortschaft Elsenau Sparberegg (Ortschaftskennzahl 15202), die die in der Katastralgemeinde Götzendorf liegenden Häuser bei Elsenau umfasste, wurde 2012 aufgelöst und dort dazu genommen.

Bevölkerung und Gebäudestand[1]
Herzogtum Steiermark Bundesland Steiermark
(Kthm. Österr.) (Österr.- Ugrn.) (Rep. Österr.)
1611164116881770178218121869 19511961197119811991200120112017
Einwohner17113196132 121115111118149156138135
Gebäude12131415∗∗3325∗∗2117 2020212740414250
 
Urhöfe, ditto 1521, 1527, 1565, 1590
∗∗ 
1770 und 1812: auch unbewohnte Häuser gezählt

Einzelnachweise

  1. Kurt Klein (Bearb.): Historisches Ortslexikon. Statistische Dokumentation zur Bevölkerungs- und Siedlungsgeschichte. Hrsg.: Vienna Institute of Demography [VID] d. Österreichische Akademie der Wissenschaften. Steiermark Teil 1, Schäffern: Götzendorf, S. 133 (Onlinedokument, Erläuterungen. Suppl.; beide PDF o.D. [aktual.]).
    Spezielle Quellenangaben: 1521 o.A. • 1527: Leibsteuereinlagen, StLA. • 1565 o.n.A. • 1590 Bereitungsbuch: Niederösterreichisches Landesarchiv, Ständisches Archiv, Hs. 64. • 1611 Ferdinand Hutz: Reformation und Gegenreformation in den inkorporierten Pfarren des Stiftes Vorau. In: ZHV 78/1987, 133 ff. 1641 Kommunikantenzahlen aus Visitationen und Synodalberichten. Angabe in Manfred Straka: Die Bevölkerungsentwicklung der Steiermark von 1528 bis 1782 auf Grund der Kommunikantenzählungen. In: Zeitschrift des Historischen Vereines für Steiermark. Jahrgang 52, Graz 1961, S. 3–53 (historischerverein-stmk.at). Ebenso: Hans Pirchegger: Erläuterungen zum Historischen Atlas der österreichischen Alpenländer II/1, Kirchen- und Grafschaftskarte, Steiermark, 1940. • 1688 o.A. • 1770: Militär-Konskription. Einwohner nach Manfred Straka: Verwaltungsgrenzen und Bevölkerungsentwicklung in der Steiermark 1770–1850: Erläuterungen zur ersten Lieferung des Historischen Atlasses der Steiermark. In: Forschungen zur geschichtlichen Landeskunde der Steiermark 31, 1978. Häuser nach Österreichisches Staatsarchiv, Kriegsarchiv, Konvolut 1771-98-44. • 1782: Pfarrenzählung, Diözesanarchiv Graz. Zit. in Manfred Straka: Die Pfarrenzählung des Jahres 1782 in der Steiermark In: Beiträge zur Erforschung steirischer Geschichtsquellen 48, 1961. • 1812: Militär-Konskription: Carl Schmutz: Historisch-topographisches Lexicon von Steyermark. 4 Bde. 1822/23. Bearb. Straka, wie 1770. • 1869: Statistische Central-Commission (Hrsg.): Orts-Repertorien der im österreichischen Reichsrat vertretenen Königreiche und Länder. 1871. • 1951 und später: Österreichisches Statistisches Zentralamt/Statistik Austria (Hrsg.): Ortsverzeichnis. Ergebnisse der Volkszählungen; ab 2011 Registerzählungen: 2011: Schäffern: Bevölkerung nach Ortschaften. Registerzählung 31. Oktober 2011. (abgerufen 27. Oktober 2017).
  2. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  3. Ursula Schachinger: Die Fundmünzen der römischen Zeit in Österreich. Abt. 6, Steiermark. Der antike Münzumlauf in der Steiermark. In: Denkschriften der Österreichische Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse, Band 341 (= Veröffentlichungen der Numismatischen Kommission 43; Forschungen zur geschichtlichen Landeskunde der Steiermark 49), Wien 2006, III.2.4.f Hartberg: KG Eherenschachen und KG Schäffern (Dorf Götzendorf), S. 79 (die Angabe „KG“ Schäffern dort irreführend; Angabe zur Anzahl Tab. S. 78).
  4. Vergl. A. A. Barb: Ältere Beiträge zur Erforschung der Hügelgräber im Südburgenland 5—8. In: Burgenländische Heimatblätter. Jahrgang 34 (1972), S. 128 f, ganzer Artikel S. 105–129 (zobodat.at [PDF], Fundstelle dort S. 24 f – der Autor behandelt die Fundorte Wiesfleck und Wiesfleck-Sparberegg, Grafenschachen, Oberschützen, Kleinpetersdorf).
  5. Kurze Geschichte in Heinrich Purkarthofer: Die in den Jahren 1991 und 1992 verliehenen steirischen Gemeindewappen.In: Mitteilungen des Stmk. Landesarchivs 42–43 (1992/1993), Anhang, S. 57 (ganzer Artikel S. 45–64, landesarchiv.steiermark.at; dort S. 13).
  6. Stmk. Landesgesetzblatt Nr. 127/1964.
  7. Stmk. Landesgesetzblatt Nr. 138/1967.
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