Donaumünster
Donaumünster (bis zum 11. Februar 1924 Münster) ist ein Pfarrdorf und Ortsteil der Gemeinde Tapfheim im Landkreis Donau-Ries im Regierungsbezirk Schwaben in Bayern. Zur Gemarkung gehört die Einöde Furtmühle.
Donaumünster Gemeinde Tapfheim | |
---|---|
Koordinaten: | 48° 41′ N, 10° 42′ O |
Höhe: | 403 m |
Eingemeindung: | 1. Juli 1972 |
Postleitzahl: | 86660 |
Vorwahl: | 09070 |
Geschichte
Donaumünster, bis 1924 nur Münster, lag früher in der Gemarkung Erlingshofen und war zunächst im Besitz des Klosters Reichenau am Bodensee. Seit dem 13. Jahrhundert findet sich dann das Rittergeschlecht der Herren zu Münster, deren Burg am rechten Donauufer 1256 erstmals nachweisbar wird. Seit 1363 im Besitz des Grafen Ludwig des Älteren von Oettingen, wurde der ganze Besitz 1365 dem Kloster Heilig-Kreuz in Donauwörth verkauft. 1560 zählte das Dorf acht Höfe und 44 Sölden die alle unter der Grundherrschaft des Klosters Heilig-Kreuz standen.
Nach der von Napoleon betriebenen Säkularisation kam 1803 Münster an die Fürsten von Oettingen-Wallerstein, die u. a. das gesamte Kirchengut samt dem sog. Schloss Donaumünster, wie andere Liegenschaften in Bayern und Baden-Württemberg, zum Ausgleich der Gebietsverluste ihrer Herrschaft Dagstuhl (heute zu Wadern im Saarland) zugesprochen bekamen. Darauf fiel Donaumünster an Bayern. 1804 wurde Donaumünster durch die Verwaltungsneugliederung Bayerns in das Landgericht Höchstädt eingegliedert.
Donaumünster war mit seinem Ortsteil eine selbständige Gemeinde im Landkreis Donauwörth und wurde am 1. Juli 1972 im Zuge der Gebietsreform in Bayern sowohl dem Landkreis Donau-Ries, der bis zum 1. Mai 1973 die Bezeichnung Landkreis Nördlingen-Donauwörth trug, zugeschlagen, als auch in die Gemeinde Tapfheim eingemeindet.[1]
Pfarrei
Die katholische Pfarrei Mariä Himmelfahrt in Donaumünster gehört zur Pfarreiengemeinschaft Tapfheim im Dekanat Donauwörth im Bistum Augsburg.
Der Ortsfriedhof an der Kirche wurde im Jahre 2008 im Friedhofsprojekt des Bayerischen Landesvereins für Familienkunde fotografiert.[2] Über 800 Grabinschriften sind abrufbar.[3]
Zur Pfarrei gehören die Filialkirche Sankt Vitus in Erlingshofen (mit Bauernhansenschwaige, Obere Hoserschwaige, Untere Hoserschwaige und Rothhahnenschwaige), ferner Abtsholzerhof, Bäldleschwaige, Birkschwaige, Dreiwinkelschwaige, Hubelschwaige, Furtmühle, Hundeschwaige, Kilischwaige, Ludwigsschwaige, Rettingen und Seibertsweiler.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Neben der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt stehen im Ort unter Denkmalschutz das Schloss Donaumünster, das Pfarrhaus (1772), ein Kleinhaus, die Wegkapelle an der Dillinger Straße und ein Grenzstein.
Persönlichkeiten
- Anastasius Falck (1706–1761), Karmelit und Prior
- Alexander Freiherr von Bernus (1880–1965) ist auf Schloss Donaumünster verstorben.
Literatur
- Adam Horn: Die Kunstdenkmäler von Bayern, VII. Schwaben, Band 3: Landkreis Donauwörth. 1951, ISBN 3-486-41801-7, S. 72–76
- So isch's bei uns g'wesa – eine Chronik zum Dorfjubiläum im Jahre 1996: 750 Jahre Donaumünster, 850 Jahre Erlingshofen. Tapfheim 1996
Weblinks
- www.tapfheim.de
- Donaumünster in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek
Einzelnachweise
- Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 449.
- Bayerischer Landesverein für Familienkunde: Bayerisches Friedhofsprojekt des BLF: Friedhofsliste. In: blf-friedhofsprojekt.de. 17. September 2022, abgerufen am 17. September 2022.
- Bayerischer Landesverein für Familienkunde: Bayerisches Friedhofsprojekt. In: blf-online.de. Abgerufen am 17. September 2022.