Fuorcla da Tschitta
Die Fuorcla da Tschitta rätoromanisch fuorcla, furschela aus dem lateinischen furcula für ‚kleine Gabel, kleiner Bergübergang‘[1] und Tschitta vom rätoromanischen tschüttar für ‚beobachten, schauen‘[2]) ist ein Gebirgspass im Schweizer Kanton Graubünden, der über die Val d’Err und die Val Tschitta das Oberhalbstein mit dem Albulatal verbindet. Die Passhöhe auf 2830 m ü. M. liegt auf der Grenze zwischen den Gemeinden Surses und Bergün Filisur. Der Pass befindet sich zwischen dem Piz Ela im Norden und dem Piz Val Lunga im Süden.
oder Furschela da Tschitta (Fuorcla da Tschitta | |||
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Die Passhöhe der Fuorcla da Tschitta. | |||
Himmelsrichtung | West | Ost | |
Passhöhe | 2830 m ü. M. | ||
Kanton | Graubünden, Schweiz | ||
Wasserscheide | Ragn da Cotschna (Ragn d’Err / Gelgia / Albula / Hinterrhein / Rhein) | Ava da Tschitta (Rabgiusa / Albula / Hinterrhein / Rhein) | |
Talorte | Tinizong | Naz | |
Ausbau | Wanderweg | ||
Gebirge | Albula-Alpen | ||
Profil | |||
Ø-Steigung | 13,5 % (1598 m / 11,85 km) | 20,8 % (1084 m / 5,21 km) | |
Karte | |||
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Koordinaten | 774098 / 162651 |
Lage und Umgebung
Die Fuorcla da Tschitta gehört zu den Bergüner Stöcken, einer Untergruppe der Albula-Alpen. Über dem Pass verläuft die Gemeindegrenze zwischen Surses und Bergün/Bravuogn. Die Fuorcla da Tschitta wird im Westen durch die Val d’Err, einem Seitental vom Oberhalbstein und im Osten durch die Val Tschitta, einem Seitental der Val Mulix, die selber wiederum ein Seitental des Albulatals ist, eingefasst. Sie verbindet den Piz Ela (3339 m) im Norden mit dem Piz Val Lunga (3077 m) im Süden.
Westlich der Fuorcla da Tschitta befinden sich auf dem kleinen Hochplateau Laiets (rätoromanisch für ‚Seechen‘) drei oft besuchte Bergseen: Der Lai Grond, der Lai Mort und ein namenloser See nordöstlich der Pizza Grossa.
Der Pass liegt im Parc Ela, einem 2006 eröffneten 600 Quadratkilometer grossen Naturpark.
Talorte sind Tinizong und Naz. Häufige Ausgangspunkte sind die Ela-Hütte (2252 m) in der Val Spadlatscha sowie Pensa (1673 m) in der Val d’Err.
Schneestation
Rund 300 m südöstlich vom Pass, auf 2726 m auf einer Ebene befindet sich seit 2008 eine von 160 Schneestationen des Interkantonalen Mess- und Informationssystems (IMIS)[3]. Das System wird in Zusammenarbeit von Bund, Kantonen, Gemeinden, dem WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF sowie von weiteren Interessenverbänden betrieben. Die dazugehörende Windstation befindet sich auf dem Piz Salteras auf 3111 m ü. M. Die Schneestation misst jede halbe Stunde Lufttemperatur, Oberflächentemperatur der Schneedecke, Temperatur innerhalb der Schneedecke, Temperatur des Bodens, Windgeschwindigkeit (Mittel und Spitze), Windrichtung, relative Luftfeuchtigkeit, Schneehöhe und reflektierte kurzwellige Strahlung. Der Lawinenwarndienst sowie Sicherheitsbeauftragte der ganzen Schweiz werden so mit aktuellen Informationen aus entlegenen und/oder unzugänglichen Gebieten versorgt. Die Daten können auf der Webseite des SLF angeschaut werden.[4]
Ela-Rundtour
Eine sehr bekannte Wanderung bzw. Skitour für weniger geübte Berggänger ist die Ela-Rundtour. Die zweitägige Tour beginnt in Bergün (1367 m) oder Filisur (1032 m) und führt am ersten Tag zur Ela-Hütte (2252 m). Am zweiten Tag führt die Tour über den Pass d’Ela (2724 m), vorbei an drei Bergseen (ein namenloser See, Lai Mort und Lai Grond) zur Fuorcla da Tschitta und dann nach Preda (1789 m).
Dauer: 3½ - 4½ h am ersten und 5 h am zweiten Tag.
Schwierigkeit: B
Routen zum Pass
Die Alpstrasse von Tinizong in die Val d’Err nach Pensa ist für den allgemeinen Motorfahrzeugverkehr gesperrt. Ein Wanderbus fährt jedoch dienstags sowie freitags nach Pensa.[5]
Durch die Val Tschitta
Durch die Val d’Err
Über den Pass d’Ela
- Ausgangspunkte:
- Filisur (999 m), Bergün (1373 m) oder Ela-Hütte (2252 m)
- Pass digls Orgels (2699 m)
- Via: Pass d’Ela (2724 m), Lai Mort (2603 m), Lai Grond (2594 m)
- Schwierigkeit: B, als Wanderweg weiss-rot-weiss markiert
- Zeitaufwand:
- 6 Stunden von Filisur, 5½ Stunden von Bergün oder 2½ Stunden von der Ela-Hütte
- 2 Stunden vom Pass digls Orgels
- Bemerkung: Routen zum Pass digls Orgels sind im Artikel Pass digls Orgels aufgeführt.
Galerie
- Westseite der Fuorcla da Tschitta, aufgenommen vom Pass d’Ela.
- Ostseite der Fuorcla da Tschitta.
- Abfahrt von der Fuorcla da Tschitta Richtung Lai Grond.
Literatur
- Manfred Hunziker: Clubführer, Bündner Alpen. Vom Septimer zum Flüela. 3. Auflage. Vi. Verlag des SAC, 2000, ISBN 3-85902-187-7, S. 236–237.
- Vital Eggenberger: Skitouren Graubünden Süd. Verlag des SAC, 2010, ISBN 978-3-85902-301-7, S. 117–120.
- Landeskarte der Schweiz, Blatt 1236 Savognin, 1:25000, Bundesamt für Landestopographie, Ausgabe 2009.
Weblinks
Einzelnachweise
- Andrea Schorta: Wie der Berg zu seinem Namen kam. Kleines Rätisches Namenbuch mit zweieinhalbtausend geographischen Namen Graubündens. Terra Grischuna Verlag, Chur und Bottmingen/Basel 1988, ISBN 3-7298-1047-2, S. 89.
- Andrea Schorta: Wie der Berg zu seinem Namen kam. Kleines Rätisches Namenbuch mit zweieinhalbtausend geographischen Namen Graubündens. Terra Grischuna Verlag, Chur und Bottmingen/Basel 1988, ISBN 3-7298-1047-2, S. 144.
- IMIS – Interkantonales Mess- und Informationssystem (Memento des vom 13. August 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. . Webseite des WSL-Instituts für Schnee- und Lawinenforschung. Abgerufen am 25. Februar 2015.
- SLF > Schneeinfo > Messwerte > Wind- und Temperaturdaten > Nord- und Mittelbünden (Memento des vom 5. Juli 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. . Webseite des WSL-Instituts für Schnee- und Lawinenforschung. Abgerufen am 25. Februar 2014.
- Fahrplan Bike- & Wanderbus auf der Webseite der Ferienregion Savognin Bivio Albula, abgerufen am 8. April 2018