Funkspiel
Funkspiel ist ein geheimdienstlicher Begriff für den Austausch eines verdeckt operierenden feindlichen Funkers im eigenen Machtbereich durch eigenes Personal oder durch Anwerbung als Doppelagent. Ziel ist es, dem feindlichen Empfänger eigene gefälschte Meldungen zuzusenden.[1]
Funkspiele wurden während des Zweiten Weltkrieges von der Abwehr und der Dienststelle IVa des Reichssicherheitshauptamtes in den besetzten Benelux-Staaten sowie in Frankreich wiederholt durchgeführt.[2]
Siehe auch
Literatur
- Leopold Trepper: Die Wahrheit. Autobiographie; dtv: München 1978; ISBN 3-423-01387-7.
- Hans Coppi junior: Die „Rote Kapelle“ im Spannungsfeld von Widerstand und nachrichtendienstlicher Tätigkeit. Der Trepper-Report vom Juni 1943 in Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 3/1996 (PDF)
- Hans Schafranek und Johannes Tuchel (Hrsg.); Krieg im Äther. Widerstand und Spionage im Zweiten Weltkrieg. Picus Verlag, 2004; ISBN 3-85452-470-6.
Einzelnachweise
- Der Kommunikationswissenschaftler Paul Watzlawick führt deutsche und englische Funkspiele im Zweiten Weltkrieg an als prägnante Beispiele dafür, dass es „im sonderbaren Kommunikationskontext des Doppelagentenwesens möglich ist, dem Gegner fast jede beliebige 'Wirklichkeit' vorzutäuschen“. Paul Watzlawick: Wie wirklich ist die Wirklichkeit? Wahn – Täuschung – Verstehen, Piper Verlag München 2003, ISBN 3-492-04515-4.
- Konkrete Beispiele auch aus der von der Wehrmacht besetzten Sowjetunion beschreibt Wilhelm von Schramm: Geheimdienst im Zweiten Weltkrieg. Organisationen – Methoden – Erfolge, Ullstein Verlag Frankfurt am Main 1986, ISBN 3-548-33075-4, S. 233 ff.
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