Fußball in Kroatien 1992

Die Spielzeit 1992 im kroatischen Fußball war die erste seit der Loslösung vom jugoslawischen Fußballverband und der Neugründung des kroatischen Fußballverbandes.

Für die neu gegründete erste kroatische Liga (kroat. Prva Hrvatska Nogometna Liga, kurz 1. HNL) wurden zwölf Vereine zugelassen, für die zweite Liga (kroat. Druga Hrvatska Nogometna Liga, kurz 2. HNL) wurden drei Staffeln mit insgesamt 18 Mannschaften vorgesehen.

Meisterschaft

Erste Liga

Die startberechtigten zwölf Vereine wurden nach den Abschlusstabellen der Spielzeit 1990/91 in Jugoslawien ermittelt. NK Istra Pula wurde vom kroatischen Fußballverband per Dekret in die erste Liga versetzt, obwohl andere kroatische Vereine in der Spielzeit 1990/91 besser platziert waren.

Startberechtigt für die erste Liga waren:
Verein Jugoslawien 1990/91
Liga Rang abweichender Name
NK HAŠK Građanski Zagreb I. 2 Dinamo Zagreb
Hajduk Split I. 6
NK Osijek I. 9
NK Rijeka I. 15
NK Zagreb II. 2
NK Cibalia Vinkovci II. 8 Dinamo Vinkovci
NK Šibenik II. 12
NK Dubrovnik II. 16 GOŠK Jug Dubrovnik
NK Zadar III. (Süd) 1
NK Inker Zaprešić III. (Süd) 2 Jugokeramika Zaprešić
NK Varteks Varaždin III. (Süd) 6
NK Istra Pula IV. (Kroatien Nord)  ?

Meister wurde Hajduk Split, für den Europapokal qualifizierte sich kein Verein, da von der UEFA für 1992/93 keine Startplätze für kroatische Vereine vorgesehen waren. Absteiger gab es keine, die Liga spielte in der folgenden Spielzeit mit 16 Vereinen. Torschützenkönig wurde Adrian Kozniku mit 12 Treffern.

Ausführliche Statistik: 1. HNL 1992

Zweite Liga

Die zweite Liga wurde in ihrer Premierensaison in vier Staffeln unterteilt, wobei in der Staffel Ost wegen des Kroatienkrieges keine Meisterschaft ausgespielt wurde.

Startberechtigt für die zweite Liga waren:
Staffel Verein Jugoslawien 1990/91
Liga Rang abweichender Name
Nord NK Radnik Velika Gorica III. (Süd) 4
Nord NK Trešnjevka Zagreb III. (Süd) 9
Nord NK Segesta Sisak III. (Süd) 13
Nord NK Samobor IV. (Kroatien Nord) 1
Nord NK Karlovac  ?  ?
Nord NK Špansko CB Zagreb  ?  ?
West NK Orijent Rijeka III. (Süd) 10
West NK Kraljevica  ?  ?
West NK Labin  ?  ?
West NK Pazinka Pazin  ?  ?
Süd NK Junak Sinj III. (Süd) 14
Süd NK Primorac Stobreč III. (Süd) 16
Süd NK Split III. (Süd) 17
Süd NK Mar Solin IV. (Kroatien Süd) 1
Süd NK Jadran Ploče  ?  ?
Süd NK Neretva Metković  ?  ?
Süd NK Neretvanac Opuzen  ?  ?
Süd NK Slaven Konavle  ?  ?

Der Aufstieg in die erste Liga gelang Radnik Velika Gorica und Pazinka Pazin. Zusätzlich wurden Segesta Sisak und der NK Belišće – dieser als Vertreter der Staffel Ost – in die erste Liga versetzt.

Ausführliche Statistik: 2. HNL 1992

Pokalwettbewerb

Teilnehmer am ersten Pokalwettbewerb waren diejenigen Vereine, die sich für den jugoslawischen Pokalwettbewerb 1991/92 qualifiziert hatten.

Pokalsieger wurde Inker Zaprešic in zwei Finalspielen gegen HAŠK Građanski Zagreb.

Ausführliche Statistik: Hrvatski nogometni kup 1991/92

Supercup

Am 18. Juli 1992 gewann der kroatische Meister Hajduk Split den Supercup (kroat. Superkup) mit 3:1 (0:0, 0:0) im Elfmeterschießen gegen Pokalsieger Inker Zaprešic.

Europapokale

Hajduk Split nahm als jugoslawischer Pokalsieger 1991 am Europapokal der Pokalsieger 1991/92 teil und schied in der ersten Runde gegen Tottenham Hotspur aus. HAŠK Gradanski Zagreb scheiterte im UEFA-Pokal 1991/92 ebenfalls in der ersten Runde an Trabzonspor.

Aufgrund des Kroatienkrieges wurden die beiden Heimspiele der kroatischen Vereine in Österreich ausgetragen.

Nationalmannschaft

Nach der Loslösung des kroatischen Fußballverbandes vom jugoslawischen Fußballverband organisierte jener drei Freundschaftsspiele gegen die USA, Rumänien und in Slowenien, die allesamt gewonnen wurden.

Das erste Spiel nach der Unabhängigkeit fand am 17. Oktober 1990 in Zagreb statt. Beim 2:0-Erfolg gegen die USA erzielte Aljoša Asanović das erste Tor für die kroatische Fußballnationalmannschaft.

Am 3. Juli 1992 wurde der kroatische Fußballverband Mitglied der FIFA.

Anmerkungen

Dinamo Zagreb nannte sich in dieser Spielzeit HAŠK Građanski Zagreb und wurde danach in Croatia Zagreb umbenannt.

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