Fußball-Sachsenliga

Die Sachsenliga (ehemals Landesliga Sachsen) ist die höchste Spielklasse der Herren des Sächsischen Fußballverbandes.

Struktur

Die Sachsenliga ist innerhalb des Spielbetriebes des Deutschen Fußball-Bundes seit 2008 eine der sechsthöchsten Spielklassen. Der Meister steigt direkt in die Oberliga Nordost auf, dabei entscheidet die regionale Lage, ob der Verein der Nord- oder der Südstaffel zugeordnet wird. Die Zahl der Absteiger richtet sich nach der Anzahl der Absteiger aus den höheren Ligen, es steigen aber mindestens zwei Vereine in die untergeordneten vier Staffeln der Landesklasse ab. Seit 2016 ist der mittelständische Fensterhersteller WEKU aus Wertheim Hauptsponsor und offizieller Namensgeber der Sachsenliga. Zuvor war Wernesgrüner der Namengeber der Liga.

Vorgeschichte

Die heutige Sachsenliga hatte bereits in den ersten Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg Vorläufer. Nachdem die territoriale Beschränkung des Sportverkehrs in der sowjetischen Besatzungszone Mitte 1946 aufgehoben worden war, formierten sich im Land Sachsen im Herbst 1946 zunächst drei Fußball-Bezirksligen (Dresden, Chemnitz und Leipzig), in denen lediglich regionale Meister ermittelt wurden, ohne dass ein sächsischer Fußballmeister ausgespielt wurde. Im Herbst 1947 kamen zwei weitere Bezirksstaffeln hinzu (Ostsachsen im Gebiet der Oberlausitz, Westsachsen für den Raum Zwickau-Vogtland).

Auch in der Saison 1947/48 wurde wieder in fünf Ligen zu je einer Staffel (außer Leipzig: zwei Staffeln) gespielt. Anschließend wurde ein Viertelfinale durchgeführt, an dem die fünf Bezirksmeister (außer Leipzig: nur der Vizebezirksmeister) teilnahmen, das jedoch nach heute nicht mehr feststellbaren Kriterien durch drei weitere Mannschaften aufgestockt wurde. Das anschließende Halbfinale, aus dem die SG Planitz und die SG Einheit Meerane siegreich hervorgingen, diente lediglich dazu, die sächsischen Teilnehmer an der 1. Ostzonenmeisterschaft zu ermitteln. Ein sächsischer Meister wurde erneut nicht gekürt.

Das Fußballjahr 1948/49 verlief erstmals in überschaubaren Bahnen. Die fünf sächsischen Bezirksmeister wurden zunächst in einer 1. Finalrunde zusammengefasst, in der die Mannschaften jeweils einmal aufeinandertrafen. Die drei Erstplatzierten spielten schließlich in der 2. Finalrunde den sächsischen Fußballmeister aus. Die SG Dresden-Friedrichstadt besiegte sowohl Einheit Meerane (3:2) als auch die ZSG Industrie Leipzig (1:0) und wurde damit erster sächsischer Nachkriegsmeister.

In der Spielzeit 1949/50 war die neugeschaffene zweigleisige Landesliga mit 12 bzw. 11 Mannschaften die zweithöchste Spielklasse im ostdeutschen Fußball. Sieger der Staffel Ost war am Ende der Saison SG Dresden-Mickten, Sieger der Staffel West SG Lauter.[1] In drei Endspielen errang die SG Dresden-Mickten mit 1:0, 1:2 und 3:2 den Titel.

Ab der Saison 1950/51 rückte die neugeschaffene DDR-Liga zwischen die Oberliga und die Landesliga, wodurch die Landesligen drittklassig wurden. Die letzten beiden Sachsenmeister waren 1950/51 die BSG Sachsenverlag Plauen und 1951/52 die BSG Empor Wurzen. Als 1952 die ostdeutschen Länder aufgelöst und durch 15 Bezirke ersetzt wurden, traten an die Stelle der Landesligen parallel zur staatlichen Gliederung fünfzehn Bezirksligen. In Sachsen waren das die Bezirksliga Leipzig, die Bezirksliga Dresden und die Bezirksliga Chemnitz (ab 1953 Karl-Marx-Stadt). Die Bezirksmeister konnten sich über Aufstiegsspiele für die DDR-Liga qualifizieren.

Sächsische Landesmeister seit 1991

Mannschaften 2023/24

Vereine der Sachsenliga 2023/24

Folgende Mannschaften haben sich für die Sachsenliga 2023/24 qualifiziert:

Zuschauerrekorde

Saison 2007/08:FC Sachsen Leipzig II1. FC Lokomotive Leipzig12.150 Zuschauer
1. FC Lokomotive Leipzig – FC Sachsen Leipzig II09.895 Zuschauer
SG Dynamo Dresden II – 1. FC Lokomotive Leipzig06.500 Zuschauer
1. FC Lokomotive Leipzig – FC Erzgebirge Aue II05.568 Zuschauer
1. FC Lokomotive Leipzig – SG Dynamo Dresden II05.053 Zuschauer
1. FC Lokomotive Leipzig – SV 1919 Grimma04.139 Zuschauer
Saison 2015/16:BSG Chemie LeipzigVfB Empor Glauchau03.622 Zuschauer
Saison 2007/08:Kickers 94 Markkleeberg – 1. FC Lokomotive Leipzig03.432 Zuschauer
Saison 2005/06:FSV Zwickau – FC Erzgebirge Aue II03.214 Zuschauer
Saison 2014/15:BSG Chemie LeipzigBSG Stahl Riesa03.164 Zuschauer
Saison 2005/06:FC Erzgebirge Aue II – FSV Zwickau03.100 Zuschauer

Teilnehmer der Sachsenliga

Stand: Anfang Saison 2023/24

VereinAnzahl Spielzeitenbeste PlatzierungAnzahl MeistertitelSpielzeitenAnmerkungen
SV 1990 Altenburg 1 11. 1990/91 (1) wechselte auf Grund der neu zugeschnittenen Bundesländer ab der Saison 1991/92 in die Thüringenliga
FC Grimma 20 1. 1 1990/91–1996/97 (7), 2006/07–2018/19 (13) 1990–1994 als SV Motor Grimma, 1994–2009 als SV 1919 Grimma, seit 2009 als FC Grimma
FV Gröditz 2 5. 1990/91–1991/92 (2)
SSV Markranstädt 20 1. 3 1990/91–1992/93 (3), 1995/96 (1), 1999/00–2006/07 (8), 2010/11–2011/12 (2), 2017/18–2018/19 (2), 2020/21– (4) 2022/23 trotz Meisterschaft Verzicht auf Aufstieg in die Oberliga
SSV Fortschritt Neustadt 3 2. 1990/91–1992/93 (3)
VfL Pirna-Copitz 26 2. 1990/91–1991/92 (2), 1994/95 (1) 1997/98–2010/11 (14), 2015/16– (9) Anfang als Wismut Pirna-Copitz
VFC Plauen 3 1. 2 1990/91 (1), 1992/93–1993/94 (2)
SV Tanne Thalheim 10 6. 1990/91–1999/00 (10)
ATSV Wurzen 5 5. 1990/91 (1), 1996/97 (1), 1998/99–1999/00 (2), 2001/2002 (1) 1990/91 als 1. FSV Wurzen
VfB Zittau 12 1. 1 1990/91–1998/99 (9), 2002/03–2004/05 (3)
SpVgg Zschopau 5 3. 1990/91–1994/95 (5)
Rot-Weiß Werdau 4 4. 1990/91–1993/94 (4)
Motor Thurm 1 13. 1991/92 (1)
Chemnitzer FC II 10 1. 2 1991/92, (1) 1997/98 (1) 1999/00–2001/02 (3) 2003/04–2006/07 (4), 2009/10 (1)
Dresdner SC 4 1. 2 1991/92 (1), 1994/95 (1), 2004/05–2005/06 (2) in der Saison 2005/06 Abstieg mit 0 Punkten durch Eröffnung eines Insolvenzverfahrens
SG Dynamo Dresden II 18 1. 1 1991/92–2008/09 (18)
Döbelner SC 13 1991/92–2000/01 (10), 2012/13–2014/15 (3)
ESV Delitzsch 2 8. 1991/92–1992/93 (2)
VfB Leipzig II 10 1. 1 1992/93–1997/98 (6), 2000/2001–2003/04 (4) während der Saison 2003/04 Rückzug der Mannschaft
FSV Budissa Bautzen 7 1. 1 1992/93–1993/94 (2), 2002/03–2004/05 (3), 2019/20–2020/21 (2) Relegation nach Abbruch der Saison 2020/21 gegen SC Freital, Aufstieg in die NOFV-Oberliga Nord
BSG Stahl Riesa 17 1. 1 1993/94–1999/00 (7), 2002/03 (1), 2013/14–2021/22 (9) 1993 bis 1995 als Riesaer SV, 1995 bis 1998 als Riesaer SV Blau-Weiß, 1998 bis 2000 als FC Stahl Riesa 98, 2002–2003 als FC Stahl Riesa 98, seit 2013 als BSG Stahl Riesa
SC Borea Dresden 5 1. 1 1993/94–1995/96 (3), 2012/13 (1), 2023/24– (1) 1993 bis 1996 als FV Dresden Nord
VfB Glauchau 12 5. 1993/94–1995/96 (3), 2014/15–2018/19 (5), 2020/21– (4) von 1993 bis 1996 als VfB Glauchau, seit 2010 als VfB Empor Glauchau; für die Saison 96/97 zwar gemeldet, dann aber zurückgezogen
FC Eilenburg 16 1. 2 1993/94 (1), 1997/98–2003/04 (7), 2009/10–2016/17 (8) bis 2001 als Mörtitzer FC Eilenburg
VfB Auerbach 9 1. 1 1994/95–2002/03 (9)
SV Chemie Böhlen 3 12. 1994/95–1996/97 (3)
1. FC Rodewisch 6 6. 1995/96–2000/01 (6) in der Saison 2000/01 vorzeitiger Rückzug
FC Oberlausitz Neugersdorf 14 1. 2 1995/96–2000/01 (6), 2006/07–2012/13 (7), 2023/24– (1) bis 2001 als OFC Neugersdorf
FSV Zwickau II 7 4. 1996/97–1998/99 (3), 2012/13–2015/16 (4) nach der Saison 2015/16 Rückzug der Mannschaft
TSV Lobstädt 2 4. 1996/97–1997/98 (2)
Heidenauer SV 7 2. 1996/97 (1), 1999/00 (1), 2007/08 (1), 2010/11–2011/12 (2), 2014/15–2015/16 (2)
BSC Rapid Chemnitz 13 5. 1997/98–2002/03 (7), 2015/16–2018/19 (4), 2022/23– (2) 1997 bis 2001 als Altchemnitzer BSC
Meißner SV 08 2 10. 1997/98–1998/99 (2)
TSV Pulsnitz 4 4. 1998/99–2001/02 (4)
FC Erzgebirge Aue II 8 1. 1 1998/99–1999/00 (2), 2002/03–2007/08 (6)
Bornaer SV 5 5. 2000/01 (1), 2006/07–2009/10 (4) nach der Saison 2009/10 zurückgezogen
Gelb-Weiß Görlitz 17 3. 2000/01–2016/17 (17) während der Saison 2016/17 zurückgezogen
FC Sachsen Leipzig II 11 5. 2000/01–2010/11 (11)
SV Eiche Reichenbrand 1912 2 8. 2000/01–2001/02 (2)
FV Dresden 06 Laubegast 9 1. 1 2001/02 (1), 2005/06–2008/09 (4), 2020/21– (4)
Bischofswerdaer FV 08 8 1. 1 2001/02–2002/03 (2), 2004/05–2005/06 (2), 2011/12–2014/15 (4)
Concordia Schneeberg 3 8. 2001/02–2003/04 (3)
Kickers 94 Markkleeberg 20 5. 2002/03–2011/12 (10), 2013/14–2021/22 (9), 2023/24– (1)
FV Dresden Nord II 3 11. 2003/04–2005/06 (3) mittlerweile in SC Borea Dresden umbenannt
FC Lausitz Hoyerswerda 1 15. 2003/04 (1)
VfB Fortuna Chemnitz 11 1. 1 2003/04–2010/11 (8), 2013/14 (1), 2022/23– (2) 2003 bis 2005 als VfB Chemnitz
Hausdorfer SV 1 11. 2004/05 (1) nach der Saison 2004/05 zurückgezogen
SV Vielau 1 15. 2004/05 (1)
FSV Zwickau 1 1. 1 2005/06 (1)
BSV 68 Sebnitz 4 5. 2005/06–2008/09 (4) nach der Saison 2008/09 zurückgezogen
SV Naunhof 3 9. 2005/06 (1), 2009/10–2010/11 (2) nach der Saison 2010/11 zurückgezogen
SV Bannewitz 4 3. 2006/07–2009/10 (4)
FSV Krumhermersdorf 1 16. 2006/07 (1)
1. FC Lokomotive Leipzig 1 2. 2007/08 (1)
BSC Freiberg 6 9. 2007/08–2008/09 (2), 2012/13 (1), 2014/15–2016/17 (3)
SV Einheit Kamenz 14 1. 2008/09–2016/17 (9), 2018/19–2022/23 (5) während der Saison 2022/23 zurückgezogen
VfL 05 Hohenstein-Ernstthal 10 1. 1 2008/09–2017/18 (10)
FC Blau-Weiß Leipzig 7 3. 2008/09–2010/11 (3), 2019/20–2022/23 (4) mit Beginn der Saison 2011/12 Wechsel der Landesligamannschaft zur BSG Chemie Leipzig, die damit den Platz für Blau-Weiß einnahm; 2008 bis 2011 als VfK Blau-Weiß Leipzig
Radebeuler BC 08 12 5. 2009/10–2013/14 (5), 2017/18– (7)
VFC Plauen II 3 10. 2010/11–2011/12 (2), 2017/18 (1) während der Saison 2017/18 zurückgezogen
SG Dynamo Dresden III 1 13. 2010/11 (1) nach der Saison 2010/11 zurückgezogen
RB Leipzig II 3 1. 1 2011/12–2013/14 (3)
SG Leipzig-Leutzsch 3 6. 2011/12–2013/14 (3) Übernahme des Startplatzes der II. Mannschaft des aufgelösten FC Sachsen Leipzig, 2013/14 als SG Sachsen Leipzig, danach Abmeldung vom Spielbetrieb
BSG Chemie Leipzig 4 3. 2011/12–2012/13 (2), 2014/15–2015/16 (2) Übernahme des Startplatzes des VfK Blau-Weiß Leipzig ab der Saison 2011/12
Merkur 06 Oelsnitz 1 15. 2011/12 (1)
FSV Budissa Bautzen II 1 15. 2012/13 (1)
FC Stollberg 1 16. 2013/14 (1)
SV See 90 1 9. 2013/14 (1) Auflösung des Vereins nach Saisonende (und Fusion mit dem FC Stahl Rietschen zum FC Stahl Rietschen-See e. V.), Übernahme des Startplatzes durch Inter Leipzig
Post SV Dresden 1 16. 2014/15 (1)
FC International Leipzig 2 2. 2014/15 (1), 2022/23 (1) Übernahme des Startplatzes des SV See 90 zur Saison 2014/15, während der Saison 2022/23 zurückgezogen
Reichenbacher FC 4 11. 2015/16–2017/18 (3), 2023/24– (1)
SG Taucha 99 8 3. 2015/16–2016/17 (2), 2018/19– (6)
FC 1910 Lößnitz 8 3. 2016/17– (8)
FV Eintracht Niesky 6 4. 2016/17–2021/22 (6)
VfB Zwenkau 02 2 13. 2016/17–2017/18 (2)
SV Lipsia 93 1 14. 2017/18 (1)
Großenhainer FV 90 6 2. 2017/18–2022/23 (6) nach der Saison 2022/23 zurückgezogen
Germania Mittweida 4 6. 2018/19–2021/22 (4)
FSV 1990 Neusalza-Spremberg 4 2. 2018/19–2021/22 (4)
SV Olbernhau 1 16. 2018/19 (1) während der Saison 2018/19 zurückgezogen
LSV Neustadt/Spree 2 8. 2019/20–2020/21 (2) nach der Saison 2020/21 zurückgezogen
SG Handwerk Rabenstein 5 6. 2019/20– (5)
SG Motor Wilsdruff 4 8. 2019/20–2021/22 (3), 2023/24– (1)
SG Dresden Striesen 3 14. 2020/21–2022/23 (3)
SC Freital 2 1 1 2020/21–2021/22 (2) Meister der Landesklasse Mitte 2019/20 war der Hainsberger SV, Verein entstand durch Fusion mit FV Blau-Weiß Stahl Freital und SG Motor Freital; Relegation nach Abbruch der Saison 2020/21 gegen FSV Budissa Bautzen, Verbleib in der Sachsenliga; Aufstieg in die Oberliga
FSV Motor Marienberg 3 4. 2020/21–2022/23 (3) Aufstieg in die Oberliga zur Saison 2023/24
FSV Oderwitz 02 1 14. 2022/23 (1)
Radefelder SV 90 2 10. 2022/23– (2)

Einzelnachweise

  1. Ergebnisse Saison der 1949/50 auf rsssf.org
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