Fritz von Twardowski

Fritz Ernst Albert von Twardowski (* 9. Juli 1890 in Metz, Bezirk Lothringen, Deutsches Kaiserreich; † 21. September 1970 in Wien, Österreich) war ein deutscher Diplomat. Nach dem Abitur 1909 trat er in die Kaiserliche Marine ein und beendete seine Seeoffizierslaufbahn 1919 als Kapitänleutnant. Nach einem Studium der Rechts- und Staatswissenschaften promovierte er 1922 und begann im gleichen Jahr seinen diplomatischen Werdegang: Er war von 1928 bis 1935 Botschaftsrat in Moskau und von 1943 bis 1945 Generalkonsul in Istanbul. Nach dem Zweiten Weltkrieg war von Twardowski von 1950 bis 1952 Bundespressesprecher und von 1952 bis 1955 Botschafter in Mexiko.

Fritz von Twardowski (1951)

Leben

Der kaiserliche U-Bootkommandant promoviert (1909–1922)

Fritz von Twardowski war der Sohn des späteren preußischen Generalleutnants Heinrich von Twardowski (1842–1913) und von Auguste, geborene von Holleben (1850–1931). Sein jüngerer Bruder war der Schauspieler Hans Heinrich von Twardowski.[1] Er legte Ostern 1909 im ersten Abschlussjahrgang des Realgymnasiums zu Grunewald bei Berlin (jetzt Walther-Rathenau-Schule) sein Abitur ab[2] und ergriff im April des gleichen Jahres die Seeoffizierslaufbahn. Von Twardowski war 1914 Wachoffizier auf den Torpedobooten V 159 und V 100. Am 2. Mai 1915 wurde er zum Oberleutnant zur See befördert. Im Juli 1916 wurde ihm sein erstes Kommando auf dem Torpedoboot V 162 übertragen. Nach einer weiteren Ausbildung wurde er für einen Monat bis zum 27. Februar 1918 Kommandant des U-Bootes UB 10 und nahm nach dem Ersten Weltkrieg am 28. August 1919 im Rang eines Kapitänleutnants seinen Abschied aus der Armee.[3][4] Danach begann er ein Studium der Rechts- und Staatswissenschaften und promovierte 1922 zum Dr. jur. und Dr. rer. pol.,[5][6] seine Doktorarbeit mit dem Titel Das amerikanische Schiffahrtsproblem unter besonderer Berücksichtigung der Entwicklung von Schiffahrt und Schiffbau durch den Weltkrieg und der Tätigkeit des „U. S. A. Shipping Board“[7] wurde als Buch veröffentlicht, rezensiert[8] und zitiert.[9]

Botschaftsrat in Moskau – Generalkonsul in Istanbul (1922–1945)

Fritz von Twardowski trat im November 1922 als Angestellter in den diplomatischen Dienst ein. Er war zunächst der Botschaft in Moskau als politischer Referent zugeteilt und ab Januar 1924 der Presseabteilung des Auswärtigen Amtes in Berlin als Leiter des Inlands-Referates und Sprecher des Auswärtigen Amtes für die deutsche Presse. In dieser Eigenschaft nahm er an internationalen Konferenzen und Tagungen des Völkerbundes teil.[10] 1925 erfolgte im Dezember seine Ernennung zum Legationssekretär, ein Jahr darauf im Juli zum Legationsrat und im Juni des Jahres 1928 zum Legationsrat 1. Klasse. Von 1928 bis 1935 war er Botschaftsrat in Moskau[3] und leitete in Abwesenheit des Botschafters mehrfach die deutsche Vertretung als Chargé d’Affaires.[11][12]

Gegen 14 Uhr des 5. März 1932 verließ ein Botschaftswagen die deutsche Botschaft in Moskau. Wenig später wurden bei einem Revolverattentat fünf Schüsse auf ihn abgegeben. Im Wagen saß der Botschaftsrat von Twardowski, der dabei durch einen Streifschuss am Hals und einen Steckschuss in die Hand verletzt wurde.[13] Der Täter, Judas Mironowitsch Stern, wollte eigentlich den Botschafter Herbert von Dirksen treffen. Der hatte aber an diesem Tage die Botschaft bereits vorher in eine andere Richtung verlassen, um sich mit einem Kollegen aus dem diplomatischen Corps zu treffen. Stern[14] wurde zusammen mit dem Anstifter, Sergej Sergejewitsch Wassiljew, einen Monat später nach einem zweitägigen Prozess zum Tode verurteilt und erschossen.[15][16] Die Motivation der Täter war es, durch dieses Attentat die engen deutsch-sowjetischen Beziehungen zu stören. Dieses Ziel wurde jedoch verfehlt: Der stellvertretende Volkskommissar für auswärtige Angelegenheiten, Nikolai Nikolajewitsch Krestinski, besuchte von Twardowski im Kreml-Krankenhaus und sprach ihm sein Mitgefühl aus. Angesichts der entschlossenen Strafverfolgung nahmen die diplomatischen Beziehungen keinen Schaden.[17] Mitte Januar 1933[18] wurde von Twardowski durch Reichspräsident Hindenburg zum Delegationsmitglied bei der Genfer Abrüstungskonferenz ernannt und nahm für mehrere Monate an den Verhandlungen teil.[10][3]

Von 1935 bis 1939 war von Twardowski stellvertretender Abteilungsleiter der Kulturabteilung VI im Auswärtigen Amt, die für wissenschaftliche Volkstumsarbeit, die Lage, Presse und das Schrifttum der deutschen Volksgruppen im Ausland sowie die Minderheiten im Reich zuständig war. Im Dezember 1938 sollte er zum Ministerialdirigenten befördert werden, dazu war die Genehmigung des Stabs des Stellvertreters des Führers notwendig. Von dort wurde mitgeteilt, dass die Zustimmung nur dann erteilt werden könne, wenn der zu befördernde Beamte Mitglied in der NSDAP sei.[19][20] Daraufhin beantragte von Twardowski mehrfach[21] seine Aufnahme in die Partei, der er schließlich seit dem 1. März 1940 angehörte. Seine Ernennung zum Ministerialdirigenten erfolgte im Mai 1939 und im Juni des gleichen Jahres die Ernennung zum Leiter der Kulturabteilung VI im Auswärtigen Amt, der er bis April 1943 vorstand. In dieser Funktion sorgte er dafür, dass sechs junge Juden 1941 an der deutschen Schule in Budapest ihr Abitur ablegen konnten, was zu diesem Zeitpunkt eigentlich nicht mehr möglich war.[22][23]

Am 12. Februar 1941 nahm Fritz von Twardowski vor zahlreichen Vertretern der deutschen und der ungarischen Wissenschaft und Politik an der feierliche Eröffnung des Deutschen Wissenschaftlichen Institutes in Budapest teil. Dort hielt er, ebenso wie Otto von Erdmannsdorff, Bevollmächtigter Minister und Gesandter des Deutschen Reiches in Budapest und Werner Zschintzsch, Staatssekretär im Reichsministerium für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung, eine der Eröffnungsreden und überbrachte die besten Wünsche des Reichsaußenministers Joachim von Ribbentrop.[24] Fritz von Twardowski war bei der Gründung der Deutsche Umsiedlungs-Treuhand GmbH (DUT) zur Ansiedlung Volksdeutscher aus diversen Staaten mittels Vertreibung, Deportation und Enteignung zumeist polnischer Staatsangehöriger am 3. November 1939 zusammen mit Staatssekretär Wilhelm Keppler Mitglied des Aufsichtsrats.[25]

Nach seiner leitenden Tätigkeit in der Kulturabteilung VI des Auswärtigen Amtes übernahm von Twardowski von 1943 bis 1945 das Generalkonsulat in Istanbul. Er erweckte nach dem erfolglosen Attentat vom 20. Juli 1944 auf Adolf Hitler die Aufmerksamkeit des, vom RSHA-Chef Ernst Kaltenbrunner als Vice-Konsul amtierenden Gestapo-Chef bezeichneten, Leiters der SD-Stelle in Istanbul, SS-Obersturmbannführers Bruno Wolff.[26] Die politische Verlässlichkeit des Generalkonsuls wurde von Wolff sehr skeptisch betrachtet, da er Umgang mit Personen aus dem Kreis der Verdächtigen, wie etwa Dietrich Bonhoeffer, hatte.[27][28] Das Auswärtige Amt bestellte von Twardowski, auf Betreiben der Gestapo, zur Berichterstattung nach Berlin ein. Dort angekommen, erfolgte stattdessen ein Verhör durch die Gestapo. Die gegen ihn vorgebrachten Verratsvorwürfe konnten aber durch den Personalleiter des Auswärtigen Amtes Schroeder und den SD-Auslandschef Walter Schellenberg ausgeräumt werden.[26]

Adenauers Regierungssprecher will nach Mexiko (1946–1955)

Fritz von Twardowski wurde 1946 Mitarbeiter der Hamburger Außenstelle des Hilfswerks der Evangelischen Kirchen in Deutschland (EHIK), das von dem Theologen und NS-Gegner Eugen Gerstenmaier 1945 in Stuttgart gegründet wurde.[29] Von Twardowski begann seine Tätigkeit dort als Stellvertreter[25] von Wolfgang Freiherr von Welck, dessen Posten er später übernahm[30], und beendete 1950 diese Tätigkeit. Im September 1948 gründete von Twardowski, zusammen mit seinem Kollegen vom EHIK von Welck und Herbert Richter, eine karitative Vereinigung, den Freundeskreis ehemaliger höherer Beamter des Auswärtigen Dienstes. Dieser Verein sammelte über Vertrauensmänner in allen westlichen Besatzungszonen Spenden bei ehemaligen Mitarbeitern des Auswärtigen Amtes und verteilte sie unter bedürftigen Kollegen.[29]

Am 16. Dezember 1950 wechselte von Twardowski in das Bundespresseamt und wurde dort, als Nachfolger von Heinrich Brand, Sprecher der Bundesregierung. 1951 wurde unter seiner Verantwortung das Buch Sechs Jahre danach: Vom Chaos zum Staat[31] herausgegeben, in dem die gesamtdeutsche Frage mit keinem Wort erwähnt wurde. Daraufhin protestierten mehrere Berliner Bundestagsabgeordnete. So schrieb etwa Willy Brandt an von Twardowski:

„[…] daß das stillschweigende Übergehen der gesamtdeutschen und Berliner Faktoren keine Zufälligkeit ist, sondern […] daß sich maßgebende Kreise der gegenwärtigen Bundesregierung […] der erstrangigen Bedeutung dieser Faktoren nicht oder nicht klar genug bewußt sind.“

Willy Brandt[32]

Er antwortete, dass man das Problem nicht zu kurz behandeln wollte und daher lieber ganz herausgelassen habe. Das fehlende Kapitel wurde nachgedruckt und eingelegt.[32]

Dass von Twarkowski sich mit seiner Position nicht so recht identifizieren konnte, wurde ihm auch vom Abgeordneten Reismann (Zentrumspartei) in einer Bundestagsrede bescheinigt. Gerne würde er wieder zum Auswärtigen Amt zurückkehren, am liebsten als Gesandter in Mexiko.[33]

Im Februar 1952 wurde er wieder ins Auswärtige Amt berufen, gab seinen Posten als Regierungssprecher an seinen Nachfolger Felix von Eckardt[34] ab und ging noch im selben Jahr nach Mexiko. Dort war von Twardowski, nach den am 23. Dezember 1941 abgebrochenen und 1952 wieder neu aufgenommenen diplomatischen Beziehungen, von 1952 bis 1955 der erste deutsche Botschafter der Nachkriegszeit.[35]

Der Ruheständler sorgt für Unruhe bei Willy Brandt (1955–1970)

Nach seinem altersbedingten Ausscheiden aus dem diplomatischen Dienst im Jahre 1955 übernahm Fritz von Twardowski die Präsidentschaft der Societas Uralo-Altaica (SUA).[36] Die SUA ist eine Fachgesellschaft auf dem Gebiet der Uralischen und Altaischen Philologie.

Im Januar 1956 wurde ihm das Große Bundesverdienstkreuz mit Stern verliehen.[37]

Von 1956 bis kurz vor seinem Tod 1970 war von Twardowski Präsident des Ibero Clubs, einer Vereinigung der Freunde der iberischen und iberoamerikanischen Welt.[6][38]

Zeitweise übernahm er den stellvertretenden Vorsitz im Verwaltungsrat des Goethe-Institutes, wo er auch dem Präsidium angehörte.[39]

1958 eröffnete von Twardowski, in Vertretung des erkrankten Außenamts-Staatssekretärs Hilger van Scherpenberg, eine Rokoko-Ausstellung im Rahmen der Feierlichkeiten 800 Jahre München. Er sagte bei seiner Eröffnungsrede statt Rokoko mehrfach Rokokoko, was der Münchner Landtagsabgeordnete Franz Lippert wie folgt kommentierte:

„Bonn hätte uns lieber niemand als diesen unglücklichen Redner zur Eröffnung der Ausstellung nach München geschickt. Das ist schon fast eine Kränkung Bayerns“

Franz Lippert[40]

1967 musste die deutsche Öffentlichkeit einen Monat länger auf den Jahresbericht 1966 der Kulturabteilung des Auswärtigen Amtes warten. Grund dafür war der geschichtliche Rückblick von Twardowskis, in dem er bei „seinen Formulierungen zeitgemäße Diplomatie und Taktik etwas außer acht ließ“:

„Noch verhältnismäßig lange (nach der Machtübernahme) konnten Wissenschaftler und Künstler, auch Halbjuden, ihre internationale Zusammenarbeit fortsetzen, ohne gegängelt zu werden.“

Fritz von Twardowski[41]

Nachdem drei Kontrollinstanzen im Auswärtigen Amt keinen Anstoß an diesem Beitrag nahmen und der Jahresbericht bereits gedruckt war, gab es im Büro des Außenministers Willy Brandt Bedenken. Der Text wurde Brandt am 29. Mai 1967 telegrafiert, während er an der EWG-Gipfelkonferenz in Rom teilnahm. Er war über den Vorfall sehr ungehalten, verschob die bereits angesetzte Pressekonferenz um einen Monat, ließ die bereits gedruckten mehreren hundert Exemplare einstampfen und eine korrigierte Version erstellen.[42][41]

Im Jahr 1970 erschien bei Inter Nationes von Twardowskis 44-seitiges Buch Anfänge der deutschen Kulturpolitik zum Ausland, das wissenschaftlich zitiert wird.[43] Dieses Buch enthält die umstrittenen Passagen des 1966 eingestampften Kapitels des Jahresbericht[s] 1966 der Kulturabteilung des Auswärtigen Amtes.[44]

Privates

Von Twardowski war seit 1914 mit Gertrud Ahrens verheiratet,[45][46] das Paar hatte drei Kinder.[47] Seine Ehefrau veröffentlichte 1920 ein Kinderbuch.[48]

Werke

  • Fritz von Twardowski: Das amerikanische Schiffahrtsproblem unter besonderer Berücksichtigung der Entwicklung von Schiffahrt und Schiffbau durch den Weltkrieg und der Tätigkeit des „U. S. A. Shipping Board“. Vereinigung wissenschaftlicher Verleger, Berlin/ Leipzig 1922, DNB 571318444.
  • Jakow Trachtenberg, Fritz von Twarkowski: Das Attentat auf den deutschen Botschafter in Moskau. Jakow Trachtenberg, Berlin-Charlottenburg 1932, DNB 576705705.
  • Fritz von Twardowski: Anfänge der deutschen Kulturpolitik zum Ausland. Inter Nationes, Bonn Bad Godesberg 1970, DNB 577531921.

Literatur

Einzelnachweise

  1. transodra-online.net
  2. Walther-Rathenau-Schule (Hrsg.): 75 Jahre Walther-Rathenau-Oberschule – Gymnasium – (vormals Grunewald-Gymnasium). Berlin 1978, S. 64.
  3. Eintrag „Twardowski, Fritz von“ Munzinger-Archiv (abgerufen am 19. April 2015)
  4. Albert Stoelzel: Ehrenrangliste der Kaiserlichen Deutschen Marine 1914–1918. Marine-Offizier-Verband, Berlin 1930.
  5. Eino Murtorinne, bearbeitet von Gertraud Grünzinger: Die finnisch-deutschen Kirchenbeziehungen 1940–1944. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1990, ISBN 3-525-55563-6, S. 247.
  6. Biographien Twardowski, Fritz von Das Bundesarchiv (abgerufen am 19. April 2015)
  7. Fritz von Twardowski: Das amerikanische Schiffahrtsproblem unter besonderer Berücksichtigung der Entwicklung von Schiffahrt und Schiffbau durch den Weltkrieg und der Tätigkeit des „U. S. A. Shipping Board“. Vereinigung wissenschaftlicher Verleger, Berlin/ Leipzig 1922, DNB 571318444.
  8. William Notz: Das amerikanische Schiffahrtsproblem unter besonderer Berücksichtigung der Entwicklung von Schiffahrt und Schiffbau durch den Weltkrieg und der Tätigkeit des „U. S. A. Shipping Board“. In: Bernhard Harms (Hrsg.): Zeitschrift des Instituts für Weltwirtschaft und Seeverkehr an der Universität Kiel. Band 20, Nr. 4. Gustav-Fischer-Verlag, Oktober 1924, ISSN 0043-2636, S. 681 f. (Digitalisat [abgerufen am 26. April 2015]).
  9. Google Scholar: „Fritz von Twardowski“ 1922–1931
  10. Institut für Zeitgeschichte (Hrsg.): Fritz von Twardowskis Aufzeichnung/Lebenslauf im Rahmen seiner Zeugenvernehmung vor dem Internationalen Militärgerichtshof. Nürnberg 13. August 1947, S. 4 (Digitalisat [PDF; abgerufen am 1. November 2018] Im Digitalisat befindet sich das Dokument ab Seite 7).
  11. Dépêches de l’étranger in Le Temps 19. April 1932 Seite 1, zweite Spalte
  12. Moscou répond à la protestation de Berlin in L’Ouest-Eclair 28. September 1933 Seite 1, erste Spalte
  13. Kurzmeldung. In: Erich Alsringhaus (Hrsg.): Sozialistischer Pressedienst. Sozialistischer Pressedienst, Berlin 5. März 1932, S. 7 (Digitalisat [PDF; abgerufen am 26. April 2015] Zitat aus der Meldung: „Botschaftsrat von Twardowski wurde durch einen Streifschuss am Halse und durch einen Steckschuss in die Hand verletzt. … Sein Befinden ist den Umständen nach befriedigend.“).
  14. Ich hatte zwei Großmütter. In: die tageszeitung. 29. März 2014 (abgerufen am 19. April 2015)
  15. Hinter geschlossenen Türen. In: Der Kompaß. 31. Jahrgang, Nr. 61. Curitiba (Brasilien) 2. Juni 1932, S. 1 (archive.org [PDF; abgerufen am 19. Januar 2019] „Der Kompaß“ war eine von 1902 bis 1938 dreimal pro Woche in Curitiba (Brasilien) erscheinende deutschsprachige Zeitung, die vollständig digitalisiert vorliegt.): „Der Anschlag auf den deutschen Botschaftsrat in Moskau, von Twardowski hat den gerichtlichen Abschluß erfahren. Judas Miranowitsch Stern und Sergej Sergejewitsch Wassiljew sind bereits erschossen und die Karabiner der GPU-Exekutoren auch schon gereinigt. […] Am 5. März gab Judas Stern 5 Schüsse ab aus dem Naganrevolver auf den deutschen Horchwagen mit der Erkennungsnummer 279 […] die Gegenstand einer zweitägigen Gerichtsverhandlung waren.“
  16. Pierre Berland, Le procès de Moscou in: Le Temps 24. April 1932 S. 2 links oben
  17. Jörn Happel: Der Ost-Experte: Gustav Hilger – Diplomat im Zeitalter der Extreme. Verlag Ferdinand Schöningh, 2017, ISBN 978-3-506-78609-8, S. 183 ff.
  18. Le délégué du Reich in Le Petit Parisien vom 19. Januar 1933, Letzte Seite, linke Spalte
  19. Michael Mayer: Das Auswärtige Amt im Dritten Reich – Eine Binnendifferenzierung. In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte. Band 59. Oldenbourg, Oktober 2011, ISSN 0042-5702, S. 509–532, doi:10.1524/vfzg.2011.0027 (Digitalisat [PDF; abgerufen am 1. November 2018] Die Angaben bezüglich von Twardowski befinden sich auf Seite 517, Fußnote 34).
  20. Johannes Hürter, Michael Mayer (Hrsg.): Das Auswärtige Amt in der NS-Diktatur. De Gruyter Oldenbourg, Berlin/ München/ Boston, Mass. 2014, ISBN 978-3-486-78139-7, S. 12 f.
  21. Schriftlicher Bericht des Untersuchungsausschusses (47. Ausschuß) gemäß Antrag der Fraktion der SPD betreffend Prüfung, ob durch die Personalpolitik Mißstände im Auswärtigen Dienst eingetreten sind Deutscher Bundestag 1. Wahlperiode 1949 Drucksache Nr. 3465 Seite 45 Zitat: Annähernd ein halbes Dutzendmal — ohne Erfolg – bewarb sich auch eines der Mitglieder des alten AA, den wir heute zwar nicht in der Koblenzer Straße, sondern nur als Leiter des Bundespresse- und Informationsamtes finden: Nürnbergzeuge Dr. Fritz v. Twardowski, vormals Gesandter in der Kulturabteilung bei Ribbentrop.
  22. Burkhard Dietz, Helmut Gabel, Ulrich Tiedau (Hrsg.): Griff nach dem Westen Die 'Westforschung' der völkisch-nationalen Wissenschaften zum nordwesteuropäischen Raum (1919–1960). Band 2. Waxmann Verlag, Münster 2003, ISBN 978-3-8309-1144-9, S. 578.
  23. Helge Schröder: Dürfen jüdische Schüler auf der deutschen Schule Budapest 1941/42 noch das Abitur erwerben? In: Bundesverband der Geschichtslehrer Deutschlands e.V. und dessen Landesverbände (Hrsg.): Geschichte für heute : Zeitschrift für historisch-politische Bildung. Nr. 4. Wochenschau-Verlag, 2011, ISSN 1866-2099, S. 38–48.
  24. Die Eröffnung des deutschen wissenschaftlichen Institutes in Budapest. In: Béla Pukánzky (Hrsg.): Monatschrift für deutsch - ungarischen Kulturaustausch. Nr. 3. Danubia, Budapest - Leipzig 1941, S. 129153.
  25. 1933–1945 Eintrag – 3. November 1939 verfolgte-schueler.org (abgerufen am 22. April 2015)
  26. Johannes Hürter, Michael Mayer: Das Auswärtige Amt in der NS-Diktatur. De Gruyter Oldenbourg, Berlin/ München/ Boston, Mass. 2014, ISBN 978-3-486-78139-7, S. 212.
  27. Walther-Rathenau-Schule (Hrsg.): 75 Jahre Walther-Rathenau-Oberschule – Gymnasium – (vormals Grunewald-Gymnasium). Berlin 1978, S. 33.
  28. Rathenauer trifft man überall. In: Der Tagesspiegel. 20. Mai 2003.
  29. Eckart Conze, Norbert Frei, Peter Hayes, Moshe Zimmermann: Das Amt und die Vergangenheit : deutsche Diplomaten im Dritten Reich und in der Bundesrepublik. 1. Auflage. Blessing, München 2010, ISBN 978-3-89667-430-2.
  30. Anke Silomon: Evangelische Kirche in Deutschland. Rat: Die Protokolle des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland. Band 4. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1950, ISBN 978-3-525-55763-1, S. 509.
  31. Presse- und Informationsamt der Bundesregierung (Hrsg.): Sechs Jahre danach: Vom Chaos zum Staat. Mit einem Geleitword von Konrad Adenauer. Limes Verlag, Wiesbaden Mai 1951.
  32. Ernst Lemmer: Zwischen Maas und Oder. In: Der Spiegel, 14. November 1951.
  33. Spiegel Online: Fritz von Twardowski. In: Der Spiegel. Nr. 26, 1951 (online). Zitat: „Zu diesem Zweck bemüht er sich, seine Nicht-Eignung als kommissarischer Bundespressechef unter Beweis zu stellen. Abgeordneter Reismann bescheinigte ihm das im Bundestag: Daß er gelegentlich Reminiszenzen an diese herrlichen Zeiten [die Ribbentrop-Aera] zu haben scheint, ergibt sich aus einer Äußerung […] wonach er – in englischer Sprache und auch noch zu einem Ausländer – gesagt haben soll […] ‚Ja‘ das waren noch Zeiten. Da konnte ich den Chefredakteur der Deutschen Allgemeinen Zeitung zu mir bestellen und sagen: Mein Lieber, morgen bringen Sie mir einen Artikel über das und das. Und dann kam dieser Artikel. Und heute stehe ich vor einem Haufen von Presseleuten, die neugierige Fragen an mich richten, zum Teil sind sie dann auch noch unrasiert, und ich muß diese Fragen beantworten.“
  34. Bundesregierung Hintergrund :Die Regierungssprecher der BRD. In: Focus Online, 10. Juli 2010, abgerufen am 21. April 2015
  35. Tobias C. Bringmann: Handbuch der Diplomatie 1815–1963 – auswärtige Missionschefs in Deutschland und deutsche Missionschefs im Ausland von Metternich bis Adenauer. Saur, München 2001, ISBN 3-598-11431-1, S. 125.
  36. Geschichte der Societas Uralo-Altaica (SUA) e.V. (Memento des Originals vom 29. August 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.s-u-a.de Societas Uralo-Altaica Kapitel 6. Vorstand der SUA (abgerufen am 22. April 2015)
  37. Bekanntgabe von Verleihungen des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. In: Bundesanzeiger. Jg. 8, Nr. 31. Januar, unbekannte Ausgabe.
  38. 63 Jahre Iberoclub Iberoclub, Rubrik Geschichte, Kapitel 3, S. 10 (abgerufen am 22. April 2015).
  39. Steffen R. Kathe: Kulturpolitik um jeden Preis. Die Geschichte des Goethe-Instituts von 1951 bis 1990. München 2005, S. 524.
  40. Fritz von Twardowski Der Spiegel Ausgabe 26/1958 vom 25. Juni 1958.
  41. Peter Stähle: Alt-Botschafter Twardowskis geschichtlicher Rückblick. In: Die Zeit. Hamburg 30. Juni 1967 (Digitalisat [abgerufen am 28. April 2015] Zitat aus dem ZEIT-Artikel: „Einen ‚Geschichtlichen Rückblick‘ über die ‚auswärtige Kulturpolitik‘ Deutschlands von der Reichsgründung bis 1945 steuerte Botschafter a. D. Dr. Dr. Fritz von Twardowski bei“ … „Offenbar übermannte den Diplomaten a. D. bei der Niederschrift die Fülle der Erinnerungen, so daß er bei seinen Formulierungen zeitgemäße Diplomatie und Taktik etwas außer acht ließ.“ … „Zum Beispiel rühmte der Kulturmann: ‚Noch verhältnismäßig lange (nach der Machtübernahme) konnten Wissenschaftler und Künstler, auch Halbjuden, ihre internationale Zusammenarbeit fortsetzen, ohne gegängelt zu werden.‘“ … „Twardowski erinnert eine Leserschaft, die er nun nicht erreichen darf, an das ‚nicht zu erklärende Phänomen der damaligen Zeit, daß fast die ganze Welt in ihrer Friedenssehnsucht Hitler und sein Regime lange Jahre völlig verkannte‘, und fährt schwärmerisch fort: ‚So konnte die Olympiade 1936 in Berlin als glanzvolles Fest der Einigkeit aller Völker im Sportgedanken gefeiert werden.‘“ „Der Berichterstatter von Twardowski versäumt nicht, an passender Stelle den damaligen Chef der Kulturabteilung, nämlich sich selbst, zu exkulpieren: …“ „Die Kulturpolitische Abteilung hat in dieser Zeit, die immer grotesk-fürchterlichere Züge annahm, für sich in Anspruch nehmen können, trotz aller Schwierigkeiten wichtige Vorarbeiten für eine künftige deutsche Kulturpolitik geleistet zu haben.“).
  42. Henning Türk: Die Europapolitik der Grossen Koalition 1966–1969. In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte. Band 93. Oldenbourg, 2006, ISBN 3-486-58088-4, ISSN 0506-9408, S. 610.
  43. Google Scholar: „Anfänge der deutschen Kulturpolitik zum Ausland“ ab 1970
  44. Johannes Dafinger: Wissenschaft im außenpolitischen Kalkül des „Dritten Reiches“ Deutsch-sowjetische Wissenschaftsbeziehungen vor und nach Abschluss des Hitler-Stalin-Paktes. Neofelis-Verlag, Berlin 2014, ISBN 978-3-943414-64-6, S. 19 ff. Leseprobe bis Seite 24 (Memento vom 25. September 2015 im Internet Archive)
  45. Twardowski, Fritz von. In: Who’s who in Germany. Vol. 2: M–Z. Intercontinental Book and Publishing Company, 1964, S. 1763.
  46. Gruppenaufnahme mit Geschäftsführender Präsident Ibero-Club e.V. in Bonn Fritz von Twardowski. Europeana, abgerufen am 4. Mai 2015.
  47. Gerald Mund, Herbert von Dirksen: Ostasien im Spiegel der deutschen Diplomatie: die privatdienstliche Korrespondenz des Diplomaten Herbert v. Dirksen von 1933 bis 1938. Steiner, Stuttgart 2006, ISBN 3-515-08732-X.
  48. Gertrud von Twardowski: Die Geschichte vom lieben Weihnachtsmann : Braven Kindern erzählt. Kornatzki, Weimar 1920, DNB 574682406.
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