Friedrich von Baden (1756–1817)
Friedrich Prinz und Markgraf von Baden (* 29. August 1756 in Karlsruhe; † 28. Mai 1817 in Karlsruhe) war der zweite Sohn des Markgrafen Karl Friedrich und der Karoline Luise von Hessen-Darmstadt und als solcher Titular-Markgraf von Baden.
Leben
Wie bei den jüngeren Söhnen in Fürstenhäusern üblich schlug er die militärische Laufbahn ein. 1766 wurde er Oberst beim 2. Bataillon des 2. Regiments Oranien-Nassau. Als er 1785 während des Patrioten-Aufstandes zu seinem Regiment einrücken musste, erlitt er bei Maastricht ein Nervenfieber, dessen Folgen ihn zeit seines Lebens beeinträchtigten und dazu führten, dass er von der Thronfolge ausgeschlossen wurde.[1]
1793 reiste er von Mai bis September in Begleitung von Heinrich Medicus ins Hauptquartier des niederländischen Erbprinzen Wilhelm Friedrich von Oranien-Nassau. Wilhelm kommandierte im Feldzug 1793 des Ersten Koalitionskrieges gegen die französische Republik die niederländischen Truppen, zu denen auch ein badisches Kontingent gehörte. Nach der verlorenen Schlacht bei Menin reiste er wieder ab.[2][3]
Danach zog er sich in die Karlsburg in Durlach zurück, wo er bis 1809 verblieb. In der Teuerung 1816/17 ließ er von seinem Vermögen bedeutende Getreideankäufe für die Bevölkerung der Region Karlsruhe vornehmen.
1792 übergab Markgraf Karl Friedrich seinen beiden jüngeren Söhnen, Friedrich und Ludwig, Apanageherrschaften. Hierzu gehörte auch die Herrschaft Kutzenhausen im Unterelsass. Diese Herrschaft ging nach dem Frieden von Lunéville vom 9. Februar 1801 zwischen Österreich und der französischen Republik an Frankreich verloren. 1802 erhielten die badischen Prinzen Friedrich und Ludwig die ehemaligen Reichsabteien Petershausen und Salem, die Baden im Rahmen der Säkularisation zugefallen waren. Diese Gebiete erhielten als Fideikommiss staatsrechtlich eine Sonderstellung.[4]
Vorfahren
Karl III. Wilhelm von Baden-Durlach (1679–1738) | |||||||||||||
Friedrich Erbprinz von Baden (1703–1732) | |||||||||||||
Magdalena Wilhelmine von Württemberg (1677–1742) | |||||||||||||
Karl Friedrich Großherzog von Baden (1728–1811) | |||||||||||||
Johann Wilhelm Friso von Nassau-Dietz (1687–1711) | |||||||||||||
Anna Charlotte Amalie von Nassau-Dietz-Oranien (1710–1777) | |||||||||||||
Marie Luise von Hessen-Kassel (1688–1765) | |||||||||||||
Friedrich von Baden | |||||||||||||
Ernst Ludwig Landgraf von Hessen-Darmstadt, (1667–1739) | |||||||||||||
Ludwig VIII. Landgraf von Hessen-Darmstadt (1691–1768) | |||||||||||||
Dorothea Charlotte von Brandenburg-Ansbach (1661–1705) | |||||||||||||
Karoline Luise von Hessen-Darmstadt (1723–1783) | |||||||||||||
Johann Reinhard III. von Hanau (1665–1736) | |||||||||||||
Charlotte von Hanau-Lichtenberg (1700–1726) | |||||||||||||
Dorothea Friederike von Brandenburg-Ansbach (1676–1731) | |||||||||||||
Ehe und Nachkommen
Friedrich heiratete am 9. Dezember 1791 Christiane Luise von Nassau-Usingen (* 16. August 1776; † 19. Februar 1829), die Tochter des Herzogs Friedrich von Nassau-Usingen. Aus der Ehe gingen keine Kinder hervor.
Siehe auch
Literatur
- Johann Christian Sachs: Einleitung in die Geschichte der Marggravschaft und des marggrävlichen altfürstlichen Hauses Baden. Band 5. Lotter, Carlsruhe 1773, S. 406 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Friedrich von Weech: Badische Biographien - Erster Theil, Heidelberg 1875, S. 21/22 online auf der Homepage der Badischen Landesbibliothek
- Hans Müller: Hans Müller: Badische Fürstenbildnisse, Zweiter Band, Karlsruhe 1893, zu Tafel 1 online in der badischen Landesbibliothek
Einzelnachweise / Anmerkungen
- s. Müller zu Tafel 1
- siehe Karl Gustav Fecht: Geschichte der Haupt- und Residenzstadt Karlsruhe, Macklot, Karlsruhe 1887, S. 142 im Internet Archive
- siehe Hans Müller: Hans Müller: Badische Fürstenbildnisse, Zweiter Band, Karlsruhe 1893, zu Tafel 1 online in der badischen Landesbibliothek
- s. Konrad Krimm: Das Haus Baden am Bodensee. In: Mark Hengerer, Elmar Kuhn: Adel im Wandel. Band 1, Ostfildern 2006, S. 475 und 479.