Friedrich Parey

Friedrich Parey (* 21. Mai 1889 in Neuhaldensleben; † 3. November 1938) war ein deutscher Jurist und zur Zeit des Nationalsozialismus erster Oberreichsanwalt am Volksgerichtshof.

Leben

Parey absolvierte ein Studium der Rechtswissenschaft, das er 1911 mit der ersten juristischen Staatsprüfung abschloss. Nach durchgehender Teilnahme am Ersten Weltkrieg legte er 1919 das Assessorexamen ab und trat in den Justizdienst ein. Ab 1920 war er bei der Staatsanwaltschaft beim Landgericht in Naumburg (Saale) beschäftigt. Dort wurde er anlässlich der Märzkämpfe im März 1921 Staatsanwalt am außerordentlichen Sondergericht des Deutschen Reiches. Ab 1922 war er Staatsanwaltschaftsrat in Halle (Saale) und ab 1930 erster Staatsanwalt am Oberlandesgericht in Kiel. Er wurde 1932 Oberstaatsanwalt am Oberlandesgericht Naumburg und im September 1933[1] Generalstaatsanwalt in Celle. Ab August 1937 war er Oberreichsanwalt am Volksgerichtshof. Anfang November 1938 starb Parey bei einem Verkehrsunfall. Dabei starb auch der Erste Staatsanwalt beim Volksgerichtshof Siegfrid Geipel.[1]

In dem namentlich nicht gekennzeichneten Nachruf des nationalsozialistischen Amtsblattes Deutsche Justiz wird erwähnt, dass Parey „neben der Erfüllung der engeren Berufsaufgaben ... an der Weiterentwicklung des Deutschen Strafrechts tätigen Anteil genommen“[1] habe.

An der Beisetzungsfeier am 7. November 1938 nahmen Franz Gürtner, Roland Freisler, General Heiß vom Reichskriegsgericht, Oberreichskriegsanwalt Dr. Rehdans und Vertreter des Reichskriegsministeriums, der Wehrmacht, des Reichsgerichts und des Volksgerichtshofs sowie fast sämtliche Generalstaatsanwälte teil.[1]

Quelle Ernst Klees

  • Nachruf, in der Zeitschrift „Deutsche Justiz“, Heft 45 vom 11. November 1938, S. 1802

Literatur

  • Werner Schubert: Quellen zur Reform des Straf- und Strafprozeßrechts. Bd. 2. Protokolle der Großen Strafprozeßkommission des Reichsjustizministeriums (1936–1938); Teil 1. Erste Lesung: Leitsätze, Vorverfahren, Hauptverfahren, Gemeinsame Verfahrensvorschriften (Richter, Staatsanwalt, Beteiligte, Mittel der Wahrheitsforschung, Zwangsmittel), Rechtsbehelfe (Allgemeine Vorschriften, Beschwerde, Berufung), S. XXVI
  • Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. 2. Auflage. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-596-16048-8.

Einzelnachweise

  1. Nachruf. in: Zeitschrift Deutsche Justiz (Herausgeber: Reichsminister der Justiz) Heft 45 vom 11. November 1938, S. 1802
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