Friedrich Kraner
Friedrich Kraner (* 15. Oktober 1812 in Eibenstock; † 17. Januar 1863 in Leipzig) war ein deutscher Altphilologe und Gymnasiallehrer.
Leben
Kraner besuchte von 1825 bis 1830 das Lyceum zu Schneeberg (Erzgebirge). Danach studierte er bis 1835 Philologie an der Universität Leipzig, wo er zum Dr. phil. promoviert wurde.
Im Anschluss wurde er Lehrer am Kreisgymnasium in Annaberg. 1838 wurde er als Oberlehrer an die Königliche Landesschule zu Meissen versetzt. 1843 wurde er Gymnasialprofessor. Am 5. Dezember 1856 ernannte man Kraner zum Direktor des Gymnasiums in Zwickau. Von 1862 bis 1863 war er als Nachfolger von Karl Heinrich Adelbert Lipsius Rektor der Thomasschule zu Leipzig.[1] Ihm war die umfangreiche Schülerbibliothek in der Thomasschule zu verdanken.[2]
Kraner begründete später von anderen Gelehrten fortgeführte Kommentare zu Gaius Iulius Caesars De bello Gallico und De bello civili. Er war Senior der Griechischen Gesellschaft und Mitglied des Königlich Philologischen Seminars[3] sowie Ritter I. Klasse des sächsischen Zivilverdienstordens.[1]
Schriften
- C. Iulii Caesaris Commentarii de bello Gallico. Erklärt von Friedrich Kraner und Wilhelm Dittenberger. 20. Auflage von Heinrich Meusel. Nachwort und bibliographische Nachträge von Hans Oppermann. Weidmannsche Buchhandlung, Berlin 1960–1965 (zuerst 1852).
- C. Iulii Caesaris Commentarii de bello civili. Erklärt von Friedrich Kraner und Friedrich Hofmann. 12. Auflage von Heinrich Meusel. Nachwort und bibliographische Nachträge von Hans Oppermann, Weidmannsche Buchhandlung, Berlin 1959 (zuerst 1856).
Literatur
- Johann Friedrich Palm: Friedrich Kraner. Eine Auswahl aus seinen Schulreden nebst Nachrichten über sein Leben und Wirken. B. Tauchnitz, Leipzig 1864.
- Friedrich August Eckstein: Nomenclator philologorum. Teubner, Leipzig 1871; Nachdruck Olms, Hildesheim 1966; vollständiger, korrigierter Text, bearbeitet von Johannes Saltzwedel. Hamburg 2005, S. 254 (Online-Version; PDF; 2,69 MB).
- Franz Kössler: Personenlexikon von Lehrern des 19. Jahrhunderts. Band: Kaak-Kysaeus. Gießen 2008 (PDF; 8,69 MB).
Weblinks
Einzelnachweise
- Richard Sachse, Karl Ramshorn, Reinhart Herz: Die Lehrer der Thomasschule zu Leipzig 1832–1912. Die Abiturienten der Thomasschule zu Leipzig 1845–1912. B. G. Teubner Verlag, Leipzig 1912, S. 8.
- Manfred Mezger, Bernhard Knick (Hrsg.): St. Thomas zu Leipzig. Schule und Chor. Stätte des Wirkens von Johann Sebastian Bach. Bilder und Dokumente zur Geschichte der Thomasschule und des Thomanerchores mit ihren zeitgeschichtlichen Beziehungen. Breitkopf & Härtel, Wiesbaden 1963, S. 319.
- Zeitschrift für die Alterthumswissenschaft 2, 833, S. 431.