Friedrich Karl zu Löwenstein-Wertheim-Freudenberg

Friedrich Karl Gottlob zu Löwenstein-Wertheim-Virneburg, seit 19. November 1812 Friedrich Karl Gottlob zu Löwenstein-Wertheim-Freudenberg (* 29. Juli 1743 in Wertheim; † 3. August 1825; abweichend 3. Dezember 1825 in Kreuzwertheim) war ein deutscher regierender Fürst.

Leben

Herkunft

Wappen der Fürsten von Löwenstein-Wertheim-Freudenberg

Das Adelsgeschlecht derer zu Löwenstein geht zurück auf den Wittelsbacher Friedrich I., den Siegreichen, Kurfürst von der Pfalz (1425–1476), dessen Kinder aus seiner morganatischen Ehe mit Clara Tott in der eigenen Dynastie nicht erbberechtigt waren, weshalb sie ein eigenständiges Adelsgeschlecht bildeten. Mit dem Tod des Grafen Ludwig III. von Löwenstein im Jahre 1611 entstanden die beiden Hauptlinien, die evangelische Linie Löwenstein-Wertheim-Virneburg (später Freudenberg) und die katholische Linie Löwenstein-Wertheim-Rochefort (später Rosenberg).

Familie

Friedrich Karl zu Löwenstein-Wertheim-Freudenberg war der Sohn des Reichsgrafen Carl Ludwig zu Löwenstein-Wertheim-Virneburg (1712–1779) und dessen Ehefrau Anna Charlotta Josephine Elisabetha, geborene Deym von Střítež (1722–1793). Seine Geschwister waren:

Am 25. März 1779 heiratete Friedrich Karl zu Löwenstein-Wertheim-Freudenberg in Grumbach Franziska Juliane (1744–1820),[2] Tochter des Wild- und Rheingrafen Carl Walrad Wilhelm von Salm-Grumbach (1701–1763); gemeinsam hatten sie vier Kinder:

  • Charlotte Marie (1780–1780);
  • Karl Ludwig Friedrich (1781–1852), Komponist und befreundet mit Friedrich Witt;[3] mit seinem Tod erlosch die Karlsche Linie der Löwenstein;[4]
  • Friedrich Christian Philipp (1782–1850);
  • Friederike (*/† 1784).

Seine Ehefrau war schriftstellerisch tätig und unterhielt zwischen 1794 und 1802 einen Briefwechsel mit dem Schriftsteller und Verleger Friedrich Justin Bertuch in Weimar. Ein Teil der Korrespondenz liegt im Goethe- und Schiller-Archiv in Weimar.[5]

Werdegang

Friedrich Karl zu Löwenstein-Wertheim-Freudenberg erhielt seine Ausbildung durch Hauslehrer und trat 1765 in Berlin als Leutnant in die Dienste von Friedrich II. von Preußen.

1768 folgte er dem Wunsch seines Vaters, der sich aus gesundheitlichen Gründen zurückziehen wollte, und trat als Kapitän aus dem Militärdienst wieder aus, kehrte nach Hause zurück und wurde auf die künftigen Regierungsgeschäfte vorbereitet. Um seine entfernteren Besitzungen kennenzulernen, reiste er 1776 nach Löwenstein und von dort aus weiter nach Virneburg.

1789 reiste er nach Paris und erlebte dort den Beginn der Französischen Revolution.

Durch den Frieden von Lunéville wurden die linksrheinischen Gebiete Frankreich zugesprochen, wodurch er seine Besitzung in Virneburg verlor; auf dem Reichstag in Regensburg wurden ihm hierfür 1802 Entschädigungen zugesprochen.

1806 verlor er seinen Besitz in Löwenstein, als dieser durch die Bestimmungen der Rheinischen Bundesakte Frankreich zugesprochen wurde.

Am 16. Februar 1816 verstarb sein ältester Freund und Mitregent Johann Karl Ludwig zu Löwenstein-Wertheim-Freudenberg (1740–1816); hierdurch wurde Friedrich Karl zu Löwenstein-Wertheim-Freudenberg Senior des Löwensteinischen Gesamthauses und erhielt die Würde eines Oberkammerherrs des Königreichs Württemberg[6][7] und 1818 die des erblichen Reichsrats des Königreichs Bayern[8].

Er war ein Mitglied der Badischen Ständeversammlung.

Er verstarb im Sommer 1825 in seiner Residenz in Kreuzwertheim an der Cholera.

Ehrungen und Auszeichnungen

Literatur

Einzelnachweise

  1. Findbuch F-US 1: Freudenbergisches ArchivHausurkunden bis 1799 (StAWt-F US 1) – Strukturansicht. Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Wertheim, abgerufen am 24. Juli 2020.
  2. Staats-Handbuch für die Herzogthümer Schleswig-Holstein: auf das Jahr 1849. 1849 (google.de).
  3. C.F. Fürst zu Löwenstein-Wertheim-Freudenberg • F. Witt. Klassik Heute, abgerufen am 23. Juli 2020.
  4. Löwenstein. 1). In: Heinrich August Pierer, Julius Löbe (Hrsg.): Universal-Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit. 4. Auflage. Band 10: Lackfarbe–Matelen. Altenburg 1860, S. 550–551 (Digitalisat. zeno.org).
  5. Zufallsfund kaum zu entziffern. Südwest Presse, 21. Februar 2015, abgerufen am 24. Juli 2020.
  6. Belehnung des Fürsten Friedrich Karl von Löwenstein-Wertheim mit dem Amt des Reichs-Oberkämmerers. Deutsche Digitale Bibliothek
  7. Königlich-Württembergisches Hof- und Staats-Handbuch: 1828. Guttenberg, 1828 (archive.org).
  8. Franz Xaver Freninger: Die Kammern des Landtages des Königreiches Bayern: Matrikel oder Verzeichniß der Direktorien und Mitglieder der beiden Hohen Kammern von 1819 bis 1870. Deschler, 1870, S. 6 (Textarchiv – Internet Archive).
  9. Löwenstein-Wertheim-Virneburg Friedrich Karl Gottlob; Fürst zu. In: LEO-BW. Abgerufen am 24. Juli 2020.
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