Friedrich Höricke

Friedrich Höricke (* 1963 in Köln) ist ein deutscher Pianist und Komponist.

Biographie

Friedrich Höricke spielte im Alter von elf Jahren seinen ersten Klavierabend in Köln. Bereits mit dreizehn Jahren wurde er als jüngster Student in die Meisterklasse von Günter Ludwig an der Musikhochschule Köln aufgenommen. Zugleich besuchte er das Kölner Apostelgymnasium. Mit 18 Jahren erhielt er den ersten Preis beim Tomassoni-Wettbewerb der Musikhochschule Köln, sowie einen Preis beim Busoni-Klavierwettbewerb. Es folgte die weitere Ausbildung am Curtis Institute of Music in Philadelphia, wo er von Jorge Bolet, Gary Graffman, Mieczysław Horszowski und Seymour Lipkin unterrichtet wurde. Es folgte der erste Preis bei der Philadelphia Young Artists Competition, sowie Konzertverpflichtungen in Amerika, Asien, West-, Mittel- und Osteuropa. Danach veröffentlichte er CDs, zunehmend auch mit eigenen Kompositionen für Klavier, bzw. für Klavier und Orchester.

1985 heiratete Friedrich Höricke die Sexualwissenschaftlerin Shere Hite in New York,[1] wo sie gemeinsam in einem Apartment an der 5th Avenue lebten.[2][3] Später zogen Höricke und Hite nach Deutschland um, wo sie eine Wohnung in Köln nahmen.[4] 1999 ließ sich das Paar scheiden.[5][6] Höricke ist verheiratet mit Astrid von Platen-Höricke und lebt seit 2004 in Senzke in Brandenburg. Vom 1. Juni 2010[7] bis November 2012[8] war er Geschäftsführer der Schloss Ribbeck GmbH.

Stil

Als Komponist und Pianist fühlt sich Höricke der Tradition der großen komponierenden Klaviervirtuosen verpflichtet. Deren Traditionslinien versucht er aufzunehmen und integriert sowohl eigene Klavierwerke als auch eigene Transkriptionen fremder Werke in seine Konzertprogramme. So ist manchmal seine Konzertsuite aus der Steinblume, Prokofiews letztem Ballett, zu hören. Im Jahre 2004 wurde sein Klavierkonzert in der Philharmonie St. Petersburg uraufgeführt.

Er widmet sich unter anderem der Wiederentdeckung von Ignaz Friedman.

Diskographie (Auswahl)

  • Die lustigen Weiber von Windsor – und andere Werke von Otto Nicolai. Zusammen mit der Kartäuserkantorei und dem Kölner Rundfunkorchester, Dirigent Michail Jurowski. Delta Music, Frechen 1998. (Capriccio 10592)
  • Love & Passion – Leidenschaftliche Klavierwerke mit Gedanken von Shere Hite. Kompositionen unter anderem von Liszt, Rachmaninoff, Gershwin, und Debussy. EastWest Records, Hamburg 1998. (Red Moon 3984-25 187-2)
  • Friedrich Höricke spielt BeethovenSonate Nr. 28 A-Dur und Sonate Nr. 30 E-Dur sowie Variationen und Fuge op. 35. Bella Musica, Bühl 1995. (Antes Edition BMCD 31.9038)
  • Serge Rachmaninoff – Sonate Nr. 2, op. 36. Dabringhaus und Grimm, Detmold 1994. (MDG 611 0547-2)

Einzelnachweise

  1. Shere Hite Wed To Fred Horicke. In: New York Times vom 20. Oktober 1985. Online verfügbar (Abgerufen am 16. Juni 2008)
  2. Martha Smilgis: St.Joe to Fifth Avenue. In: TIME Magazine vom 12. Oktober 1987, Online verfügbar (Abgerufen am 9. April 2008)
  3. David Streitfeld: Shere Hite and the Trouble With Numbers. In: The Washington Post. 10. November 1987, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 15. Juli 2015; abgerufen am 13. Juni 2022 (englisch).
  4. Victoria McKee: Shere Hite, Now a German Citizen, Finds Appreciation and Celebrity. In: New York Times vom 7. April 1996. Online verfügbar (Abgerufen am 16. Juni 2008)
  5. Nada Weigelt: Orgasmus auch für Frauen - Shere Hite wird 65. In: dpa-Meldung bei ntv vom 2. November 2007.
  6. Shere Hite obituary. 15. September 2020, abgerufen am 13. Juni 2022 (englisch).
  7. Geschäftsführerwechsel bei der Schloss Ribbeck GmbH. Pressemitteilung 75/2010. In: havelland.de. 28. Mai 2010, abgerufen am 13. Juni 2022 (deutsch).
  8. Patrik Rachner: Schloss Ribbeck GmbH: Höricke als Geschäftsführer abberufen. In: Märkische Onlinezeitung. 22. November 2012, abgerufen am 15. Juli 2015.
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