Friedrich Becker (Astronom)

Friedrich Eberhard Becker (* 12. Juni 1900 in Münster; † 25. Dezember 1985 in München) war ein deutscher Astronom. Er war Hochschullehrer an der Universität Bonn. Sein Bruder ist der Astronom Wilhelm Becker.

Friedrich Becker war ab Oktober 1930 Observator an der Bonner Sternwarte. Er habilitierte sich 1931[1] und wurde 1937 apl. Professor. Er wurde 1945 als kommissarischer Direktor eingesetzt und dann von 1947 bis 1966 Direktor der Universitätssternwarte Bonn (sein Vorgänger war Arnold Kohlschütter). 1949 wurde er als Vorsitzender der Astronomischen Gesellschaft (AG) gewählt und es gelang ihm, Deutschland wieder in die Internationale Astronomische Union (IAU) einzuführen.

Der Wiederaufbau der Universität nach dem Krieg und die rasanten Entwicklungen in der Astronomie führten unter der Leitung von Becker zu vielfältigen Initiativen in Bonn. Um astronomische Messungen an einem Ort frei von städtischer Lichtverschmutzung durchführen zu können, setzte Becker 1952 durch, eine Außenstation Observatorium Hoher List in der Eifel bei Daun zu errichten zu lassen. Die sich gerade in Bonn entwickelnde Radioastronomie gab den Anlass, 1957 das Radioastronomische Institut mit dem Stockert Teleskop bei Bad Münstereifel zu etablieren. Die Forschungserfolge dort führten 1964 unter seiner maßgeblichen Beteiligung zur Gründung des Max-Planck-Institut für Radioastronomie mit dem Radioteleskop Effelsberg. Nach dem Start des ersten künstlichen Erdsatelliten entwickelte sich die Raumforschung hin zu dem 1964 gegründeten Institut für Astrophysik und extraterrestrische Forschung.

Becker arbeitete vor allem über Stellarstatistik, Sternspektren und interstellare Materie. Seit 1939 war er Mitglied der Leopoldina sowie ab 1972 Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.[2] Sein Lehrer war insbesondere Paul Guthnick.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Friedrich Becker im Mathematics Genealogy Project (englisch) Vorlage:MathGenealogyProject/Wartung/id verwendet
  2. Mitgliedseintrag von Friedrich Becker (mit Link zum Nachruf von Rudolf Kippenhahn) bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 6. Januar 2017.
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