Friedrich Bagdons

Friedrich Bagdons (* 7. August 1878 in Kowarren, Ostpreußen; † 7. März 1937 in Dortmund) war ein deutscher Bildhauer.

Hochzeitsrelief am Rathaus Wetter (1909)
Stadtsparkasse Dortmund, Detail (1924)
Kriegerdenkmal Hohensyburg (1930)
Frederuna-Brunnen, Herdecke (1927)
Friedrich Bagdons, um 1916

Leben

Friedrich Bagdons wurde am 7. August 1878 im ostpreußischen Kowarren geboren. Er absolvierte zunächst eine Ausbildung zum Holzbildhauer in Königsberg und studierte anschließend ab 1895 Bildhauerei an der Unterrichtsanstalt des Kunstgewerbemuseums Berlin. Zu seinen Lehrern gehörten Wilhelm Haverkamp, Fritz Heinemann und Karl Ludwig Manzel. Dieses Studium schloss er 1902 wohl erfolgreich ab.

Vier Jahre später wurde er an die neu gegründete Dortmunder Handwerker- und Kunstgewerbeschule als Leiter der Bildhauerklasse berufen. Zu seinen Schülern zählten der Kirchenraumgestalter Friedrich Press und die Tochter des Hoesch-Betriebsdirektors Emil Bohnstengel, Margarete, die er am 2. August 1913 heiratete.

Friedrich Bagdons erstes prominentes Werk war ein Entwurf für Holztüren des Neuen Marstalls in Berlin. Nach Beginn seiner Lehrtätigkeit in Dortmund erhielt er öffentliche und private Aufträge. Erste größere Aufträge ergaben sich, bedingt durch den Ersten Weltkrieg, als er Nagelfiguren in Dortmund und Hagen sowie ein Kriegerdenkmal in Recklinghausen schuf. In den Nachkriegsjahren gestaltete er vor allem Kriegerdenkmäler, diese auch außerhalb Westfalens in Freudenstadt und Baden-Baden. 1927 erhielt er vom Westfälischen Provinziallandtag den Staatsauftrag für eine Monumentalbüste des verstorbenen Reichspräsidenten Friedrich Ebert.

Bagdons war deutschnationaler Gesinnung, dennoch erhielt er nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten Berufs- und Lehrverbot. Als Reaktion darauf schuf Bagdons eine Büste Adolf Hitlers, so dass das Verbot bereits 1934 wieder aufgehoben wurde. Sein letztes vollendetes Werk war eine Kolossalstatue des Reichspräsidenten Paul von Hindenburg im Tannenberg-Denkmal, die er 1935 fertigstellte. Im vorausgegangenen Wettbewerb konnte er sich unter anderem gegen Fritz Klimsch durchsetzen. Friedrich Bagdons starb am 7. März 1937 in Dortmund.[1]

Sein künstlerisches Werk umfasst verschiedene Kunststile: vom historistischen Frühwerk über Jugendstil und Andeutungen von Expressionismus bis hin zur Staatskunst des Nationalsozialismus.[1]

Werke

Literatur

  • Bagdons, Friedrich. In: Robert Volz: Reichshandbuch der deutschen Gesellschaft. Das Handbuch der Persönlichkeiten in Wort und Bild. Band 1: A–K. Deutscher Wirtschaftsverlag, Berlin 1930, DNB 453960286, S. 57.
  • Uwe Fleckner, Jürgen Zänker: Friedrich Bagdons (1878-1937); Eine Bildhauerkarriere vom Kaiserreich zum Nationalsozialismus. (Katalog und Werkverzeichnis zur Ausstellung im Museum für Kunst und Kulturgeschichte der Stadt Dortmund) Verlag Gerd Hatje, Ostfildern 1993, ISBN 3-7757-0407-8.
  • Uwe Fleckner: Bagdons, Friedrich. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 6, Saur, München u. a. 1992, ISBN 3-598-22746-9, S. 270.
Commons: Friedrich Bagdons – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Jürgen Zänker: Bagdons, Friedrich. In: Hans Bohrmann (Hrsg.): Biographien bedeutender Dortmunder. Menschen in, aus und für Dortmund. Band 2. Klartext, Essen 1998, ISBN 3-88474-677-4, S. 7 ff.
  2. Sonja Hnilica: Das Alte Museum am Ostwall: Das Haus und seine Geschichte. Klartext Verlag, Essen 2014
  3. Barbara Leisner, Heiko K. L. Schulze, Ellen Thormann: Der Hamburger Hauptfriedhof Ohlsdorf : Geschichte und Grabmäler. Christians, Hamburg 1990, ISBN 3-7672-1060-6, S. 123.
  4. "Pilzkinder" – Denkmalschutz für Grab auf St.-Lambertus-Friedhof
  5. Moderne Bauformen Heft 5/1925
  6. Polizeibauten im Ruhrgebiet
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