Friedrich-Schiller-Grundschule (Berlin)
Die Friedrich-Schiller-Grundschule ist eine öffentliche Grundschule im Berliner Ortsteil Mahlsdorf im Bezirk Marzahn-Hellersdorf. Das Schulgebäude ist eine gelistetes Baudenkmal.[2] Sie wurde nach dem Dichter Friedrich Schiller benannt.
Friedrich-Schiller-Grundschule (Berlin) | |
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Vorderseite der Friedrich-Schiller-Grundschule | |
Schulform | Grundschule |
Schulnummer | 10G26 |
Gründung | 1904 |
Adresse |
An der Schule 13–17 |
Ort | Berlin-Mahlsdorf |
Land | Berlin |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 52° 30′ 41″ N, 13° 36′ 55″ O |
Träger | Land Berlin |
Schüler | 329 (2020/2021)[1] |
Lehrkräfte | 20 Lehrer + 14 Erzieher + 1 Lehramtsanwärter (2020/2021)[1] |
Leitung | Falk Gläser |
Website | friedrich-schiller-grundschule.de |
Die Friedrich-Schiller-Grundschule
Die staatliche Friedrich-Schiller-Grundschule (FSG) befindet sich im Siedlungsgebiet Mahlsdorf auf einem ca. 5100 m² großen Grundstück südlich der S-Bahn-Station Berlin-Mahlsdorf. Sie besteht, mit Unterbrechung zwischen 1988(?) und 1997, in verschiedenen Schulformen (Volksschule, Grundschule) seit 1904. Im Schuljahr 2021/2022 besuchten 320 Schüler in 13 jahrgangshomogenen Klassen der Jahrgangsstufen 1–6 die zweizügige offene Ganztagsgrundschule. Das Personal der Schule setzt sich aus 20 Lehrkräften, 13 Erziehern und einer Sozialarbeiterin zusammen. Für den Unterricht stehen neben den Klassenräumen auch Fachräume für Musik, Naturwissenschaften sowie ein Computer- und Medienraum zur Verfügung. Des Weiteren verfügt die Schule über eine geräumige Aula, eine Bibliothek und eine Sporthalle[3]. Es existiert zudem ein Förderverein.
Geschichte des Gebäudeensembles „Friedrich-Schiller-Schule“
1904–1905
Auf der Hausväterversammlung wurde 1904 beschlossen, dass die Zustände der Mahlsdorfer Volksschule durch einen Neubau zu verbessern seien. Am 31. August 1904 erfolgte die Grundsteinlegung. Verantwortlich für die Planung war der Architekten Pohl und für den Bau die mahlsdorfer Firma „Friedrich & Hedicke“. Die Einweihung der Schule fand am 2. Juni 1905 statt. Zu diesem Zeitpunkt bestand nur der Südteil des heutigen Ensembles mit acht Schulzimmer und mutmaßlich der Wohnung des Schuldieners (Schulleiter oder Hausmeister) im Dachgeschoss[9].
1908–1909
Drei Jahre später wurde die Schule wegen Platzmangel nach den Plänen des Architekten Paul Tarruhn nach Norden erweitert. Dabei wurde an der Nordseite des ursprünglichen Schulgebäudes ein neuer höhere Mittelteil mit Aula errichten an dem sich nördlich, ein zum ursprünglichen Gebäude spiegelbildlicher, neuer Teil anschloss. Zudem wurde an der Hummelstraße eine freistehende Turnhalle mit westlich angesetzter Umkleide sowie ein Sanitärgebäude an der östlichen Grundstücksgrenze errichtet. Auch die Dachgeschosse wurden ausgebaut und mit großen dreiachsigen Dachgauben mit Walmdach besetzt. Am 1. Oktober 1909 wurden die neuen Gebäude „ohne besondere Einweihungsfeier“ in Benutzung genommen[10].
1960–1970
Zwischen 1960 und 1970 wurden vermutlich erhebliche Eingriffe an den Dächern von Schulhaus und Turnhalle vorgenommen. Unter anderem wurden die Satteldächer des Nord- und Südteils in Walmdächer umgebaut und die Schieferdeckung durch Betondachsteine ersetzt, die Dachflächen über die Traufen hinweggeführt sowie die Walmdächer der Gauben zu Schleppdächer umgebaut. Der südliche Eingang zum ersten Bauteil wurde im Innern verbaut und war nicht mehr zu benutzen[11].
Ca. 1980
Um 1980 folgte ein weiterer umfangreicher Eingriff. Um eine Nutzung von Toiletten im Hauptgebäude zu ermöglichen wurden an beiden Treppenhausgiebeln hofseitig jeweils ein Anbau mit Sanitärräumen eingefügt. Die ehemaligen Abortanlagen wurden entkernt und zu einem Gymnastikraum umgebaut. Dabei wurden die Gebäudekörper verlängert und vollständig mit der Turnhalle verbunden. Die Schule musste Ende der 1980er Jahre wegen gebrochener Deckenbalken der Aula geschlossen werden[12].
1988–1998
Seit dem 28. September 1990 ist die Schule eingetragenes Baudenkmal. 1993 musste man nach verschiedenen Überlegungen erkennen, dass dieser Schulstandort nur durch eine umfassende gründliche Sanierung zu erhalten sei. Insgesamt ging es um eine denkmalgerechte Wiederherstellung des Äußeren und Inneren. Dies gestaltete sich als Herausforderung, da alle Pläne beim Brand des Lichtenberger Archivs 1944[13] verlorengegangen waren und nur wenige und schlechte Bilder des Ensembles existieren. Die Planung wurde in enger Absprache mit der unteren Denkmalpflege Hellersdorf und dem Landesdenkmalamt durchgeführt und von der Bauabteilung des Bezirks Hellersdorf begleitet. Die Planung sah eine zweizügige Grundschule mit zwei Vorschulklassen vor. Mindestens eine war barrierefrei auszubauen und Fluchtwege sicherzustellen. Auch der Brandschutz erforderte bauliche Modernisierungen. Zwischen 1995 und 1997 wurde mit einer umfassenden Restaurierung begonnen. Um vorschriftsmäßige Fluchtwege zu generieren wurden im EG und OG Klassenzimmer verkleinert bzw. in Flure sowie Neben- und Sanitärräume umgewandelt, so dass die hofseitigen Sanitäranbauten wieder abgerissen werden konnten. Als Kompensation wurden im Dachgeschoss zusätzliche Klassenzimmer geschaffen. Insgesamt wurde das Dach wieder annähernd in seinen ursprünglichen Zustand versetzt. U.a. wurden die nördlichen und südlichen Dächer des Schulgebäudes wieder zu Satteldächern und die großen dreiachsigen Gauben wieder mit den ursprünglich mit Walmdächern versehen. Zudem wurden hofseitig, symmetrisch zur Straßenseite, neue Gauben geschaffen[14].
Das ehemalige Sanitärgebäude, das den Gymnastikraum beherbergte wurde baulich von der Turnhalle wieder freigestellt und um moderne Umkleiden vergrößert. Die Verbindung zur Turnhalle wurde 1998 über einen dezenten Glasverbinder wiederhergestellt. Die an der Turnhalle westlich angesetzte Umkleide wurde zum Geräteraum. Alle Dächer wurden wieder mit altdeutscher Schieferdeckung versehen.
2023-
2023 begann die etappenweise Neugestaltung und Instandsetzung des Schulhofgeländes.
Literatur
- Die Denkmale in Berlin: Bezirk Marzahn-Hellersdorf / Ortsteile Kaulsdorf, Mahlsdorf und Hellersdorf. 1. Auflage. Lucas Verlag, Berlin 2002, ISBN 978-3-931836-73-3, S. 304.
- Paul Großmann: Mahlsdorfer Ortsgeschichte. Selbstverlag, Mahlsdorf 1912.
Weblinks
Einzelnachweise
- Friedrich-Schiller-Grundschule. In: berlin.de. Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung, 19. September 2008, abgerufen am 3. Februar 2021.
- Eintrag 09045340 in der Berliner Landesdenkmalliste
- Homepage der Friedrich-Schiller-Grundschule. Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf von Berlin, abgerufen am 20. Dezember 2023.
- Michael Bürger: Die Friedrich-Schiller-Schule in Mahlsdorf. Hrsg.: Lucas Verlag. Berlin 2002, ISBN 978-3-931836-73-3, S. 214.
- Ansichtskarte: Schule Mahlsdorf. Bezirksmuseum Marzahn-Hellersdorf, abgerufen am 20. Dezember 2023.
- Postkarten Panorama Mahlsdorf, Schul-Straße und Schule ca. 1933. Abgerufen am 20. Dezember 2023.
- Michael Bürger: Die Friedrich-Schiller-Schule in Mahlsdorf. Hrsg.: Lucas Verlag. Berlin 2002, ISBN 978-3-931836-73-3, S. 216.
- Michael Bürger: Die Friedrich-Schiller-Schule in Mahlsdorf. Hrsg.: Lucas Verlag. Berlin 2002, ISBN 978-3-931836-73-3, S. 212–219.
- Michael Bürger: Die Friedrich-Schiller-Schule in Mahlsdorf. Hrsg.: Lucas Verlag. Berlin 2002, ISBN 978-3-931836-73-3, S. 212–219.
- Michael Bürger: Die Friedrich-Schiller-Schule in Mahlsdorf. Hrsg.: Lucas Verlag. Berlin 2002, ISBN 978-3-931836-73-3, S. 212–219.
- Michael Bürger: Die Friedrich-Schiller-Schule in Mahlsdorf. Hrsg.: Lucas Verlag. Berlin 2002, ISBN 978-3-931836-73-3, S. 212–219.
- Michael Bürger: Die Friedrich-Schiller-Schule in Mahlsdorf. Hrsg.: Lucas Verlag. Berlin 2002, ISBN 978-3-931836-73-3, S. 212–219.
- Christine Steer: Heimatgeschichtliche Sammlung Lichtenberg. In: Arbeitskreis Berliner Regionalmuseen (Hrsg.): Neue Wege in der Stadtgeschichte – Ostberliner Heimatmuseen und Sammlungen, Berlin 1991, S. 49.
- Michael Bürger: Die Friedrich-Schiller-Schule in Mahlsdorf. Hrsg.: Lucas Verlag. Berlin 2002, ISBN 978-3-931836-73-3, S. 212–219.